Erleichterung in KölnHaie ziehen durch ein 1:0 gegen Ingolstadt in die Playoffs ein
Köln – „Drei, zwei, eins – Jubel!“ So zählten die 14 682 Zuschauer in der LanxessArena die letzten Sekunden für ihre Kölner Haie herunter. Im nervenaufreibenden Hauptrunden-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte der KEC gegen den ERC Ingolstadt 60 Minuten das 0:0 gehalten und den fehlenden Punkt für Platz zehn erkämpft. Nach Landon Ferraros sehenswertem Treffer in der Overtime stand die Deutzer Arena dann endgültig Kopf. Schließlich durfte die erste Playoff-Teilnahme seit drei Jahren gefeiert werden.„Das war nichts für schwache Nerven“, stellte ein gelöster Uwe Krupp nach dem 1:0-Sieg in der Verlängerung klar. Der Coach und sein Team hatten den Angriff der Augsburger, die 3:0 in Düsseldorf gewonnen hatten, abgewehrt und wird im best of three-Modus ab Dienstag wieder auf die siebtplatzierten Ingolstädter treffen. „Das war eine super Leistung“, lobte Krupp, „die vergangenen Wochen waren nicht einfach, wir waren aber fokussiert und haben wenige Chancen zugelassen.“
Haie-Motto: „Verlieren verboten“
Zwei Tage nach dem 9:1 in Bietigheim und mit der identischen Auswahl an Spielern hatte das Haie-Motto „Verlieren verboten“ gelautet. Für Ingolstadt war nach dem 7:0 gegen Schwenningen noch die direkte Playoff-Qualifikation als Sechster drin. Mit der lautstarken Unterstützung ihrer Fans im Rücken dominierten die Haie das intensive erste Drittel. Schon in der vierten Minute wurden die „Ohhs“ und das „Ahhh“ lauter. Ferraro verpasste den Rebound bei Jonas Holøs’ Schuss von der blauen Linie aber. Noch näher am Torschrei waren die Fans bei Julian Chrobots Chance. Nach einem Querpass von Maxi Kammerer traf er die Scheibe aber nicht richtig (8.).
Weil das Krupp-Team mit und ohne Puck konzentriert zu Werke ging und die Gäste oft in der eigenen Zone beschäftigte, hatte Ingolstadt nur eine Großchance durch Jerome Flaake (15.). „Wir müssen unser Hockey spielen“, hatte Lucas Dumont in der Drittelpause gefordert, „konsequent, hart und Richtung Tor.“ Der Stürmer, der vor einem Wechsel nach Wolfsburg steht, wollte nicht auf Unentschieden spielen. Nicht er, aber Andreas Thuresson (28.) und Alexander Oblinger (34.), waren der beruhigenden Führung in den beiden Powerplays des Mitteldrittels nahe. Auf der Gegenseite traf Brandon Defazio den Pfosten (30.).
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Zum Zerreißen gespannte Nerven
Zum Zerreißen gespannt waren die Nerven, als die Haie kurz vor Ende des zweiten Drittels in einfacher, und zu Beginn des Schlussabschnitts doppelter Unterzahl spielen mussten. Mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen quittierten die Fans die heißeste Phase ohne Gegentor. Der Rest der regulären Spielzeit war von Defensive und vielen Unterbrechungen geprägten. Auf dem Eis hieß das harte und am Ende erfolgreiche Arbeit.
„Wir haben alles dafür getan, endlich wieder in den Playoffs zu sein“, frohlockte Stürmer Oblinger, „jetzt haben wir die Chance um den Titel mitzuspielen.“ Sein Trainer wollte die Euphorie vor dem ersten von maximal drei Duellen gegen den ERC am Dienstag zu Hause (19.30 Uhr, LanxessArena) nicht bremsen und stellte klar: „Jetzt geht es wieder neu los. Die Spiele gegen Ingolstadt sind immer eng. Das wird eine gute Serie und wir freuen uns, dass wir weiterspielen können.“Köln: Pogge; Holøs, Sieloff; Edwards, Mo. Müller; Roach, Zerressen; Sennhenn; Thuresson, McIntyre, Ferraro; Chrobot, Matsumoto, Kammerer; Uvira, Olver, Üffing; Oblinger, Sill, Dumont. – SR: Wilk/Rohatsch. – Zuschauer: 14 682. – Tor: 1:0 Ferraro (61:40/Sieloff). – Strafminuten: Köln 6, Ingolstadt 6.