Iserlohn – Moritz Müller ist nicht besonders beliebt in Iserlohn. Der Kapitän der Kölner Haie hat sich seinen Ruf im Sauerland über Jahre hinweg erarbeitet. Wahrscheinlich freut sich Müller deshalb auch immer besonders auf die Auswärtsspiele am Seilersee, die er zu seinen „liebsten“ zählt. Besonders, wenn sie so ablaufen wie am Sonntag: Der Haie-Verteidiger entschied nämlich mit seinem Treffer zum 6:5 (1:1, 3:2, 2:3, 1:0) nach Verlängerung ein Eishockey-Spektakel mit allem Drum und Dran.
Die Haie hatten sich nach der enttäuschenden 3:4-Heimpleite gegen DEL-Neuling Bietigheim vorgenommen wieder mehr in die Zweikämpfe zu investieren. Coach Uwe Krupp schickte dafür erstmals in dieser Saison Verteidiger Alex Roach aufs Eis und Tomas Pöpperle für Justin Pogge zwischen die Pfosten.
Fans vor Ort machen ordentlich Stimmung
Zunächst aber gaben die Roosters vor der stimmgewaltigen Kulisse von 3495 Zuschauern in der berüchtigten Halle am Seilersee den Ton an. Pöpperle konnte sich gegen die vor seinem Tor auftauchenden Brent Raedeke (9.) und Sven Ziegler (10.) zweimal auszeichnen. Als Julian Chrobot auf die Strafbank musste, war der KEC-Goalie aber machtlos, als Iserlohn in Überzahl Taro Jentzsch für das 1:0 freispielte (13.). Aber auch die Haie wussten gleich ihr erstes Powerplay zu nutzen. Andreas Thuresson überraschte Keeper Andreas Jenike mit einem feinem Handgelenksschuss und seinem dritten Saisontor (15.).
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Der Gleichstand nach den ersten 20 Minuten ging genauso in Ordnung wie die Führung der Haie nach dem Mittelabschnitt. Die Gäste fanden noch mehr zu ihrem körperlichen Spiel und befreiten sich geschickter aus dem Forechecking der Roosters. Das schnelle 2:1 von Quinton Howden (22.) spielte den Kölnern dabei in die Karten. Erst als Marcel Müller auf die Strafbank wanderte kam wieder etwas von Iserlohn. Kris Focault staubte aus spitzen Winkel ab (25.).Müller war mit der Strafe gegen ihn überhaupt nicht einverstanden, setzte seinen Ärger aber in positive Energie um. Der Stürmer eroberte in der neutralen Zone den Puck und legte ihn nach einem kurzen Antritt Jenike zum 2:3 zwischen die Schoner (27.). Der Schlagabtausch setzte sich fort. Ryan O’Connor nutzte eine der wenigen Unaufmerksamkeiten der Haie zum erneuten Ausgleich (36.). Das letzte Wort im zweiten Drittel hatte aber der KEC. Thuresson erzielte im zweiten Kölner Powerplay mit einem von Travis Ewanyk abgefälschten Schuss sein zweites Tor des Nachmittags (40.).
Siegtor durch Moritz Müller
Die Haie machten sich aber auch mit der dritten Führung im Rücken das Leben schwer. Sebastian Uvira leistete sich einen Abspielfehler im eigenen Drittel, den Luke Adam zum erneuten Ausgleich nutzte (42.). Der KEC reagierte, vergab aber drei gute Möglichkeiten durch Landon Ferraro (46.), Uvira (48.) sowie Chrobot (59.) und geriet zum zweiten Mal in Rückstand. Focault erwischte Pöpperle mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie auf dem falschen Fuß (51.). Als Maxi Kammerer und Thuresson auf die Strafbank mussten, sah es nicht gut aus, doch Iserlohn zog danach auch zwei Strafen. Krupp nahm Pöpperle vom Eis und mit Sechs gegen Drei traf der überragende Thuresson mit Hilfe des Schlägers von Ex-Hai Torsten Ankert 49 Sekunden vor dem Ende zum dritten Mal (60.). Es ging in die Verlängerung, in der die Haie durch Uvira ein weiteres Powerplay zogen, das Moritz Müller zum besonders schönen Sieg bei seinem liebsten Auswärtsspiel nutzte (64.).
Köln: Pöpperle; Edwards, Mo. Müller; Ugbekile, Zerressen; Sennhenn, Sieloff; Roach; Uvira, Howden, Barinka; Ferraro, Matsumoto, Bires; Thuresson, Kammerer, Dumont; Oblinger, Ma. Müller, Chrobot. - SR.: Hunnius/Schrader. – Zuschauer: 3495. – Tore: 1:0 Jentzsch (12:50/PP1), 1:1 Thuresson (14:59/Edwards, Matsumoto, PP1), 1:2 Howden (21:09/Barinka), 2:2 Focault (25:00/PP1), 2:3 Ma. Müller (26:39), 3:3 O’Connor (35:30), 3:4 Thuresson (39:45/Mo. Müller, Bires, PP1), 4:4 Adam (41:17), 5:4 Focault (50:34), 5:5 Thuresson (59:11/Ma. Müller, PP2), 5:6 Mo. Müller (63:37/Barinka, Kammerer, PP1). – Strafminuten: Iserlohn 14, Köln 12.