Die Kölner Haie haben im ersten Auftritt nach dem Winter Game-Triumph einen Spannungsabfall erlitten. Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp verlor bei der Rückkehr in die Lanxess Arena gegen die Schwenninger Wild Wings überraschend mit 1:4.
1:4 gegen SchwenningenKölner Haien missglückt die Rückkehr in die Lanxess Arena
Der Kontrast hätte kaum größer ausfallen können. Als die Kölner Haie am Dienstagabend in ihre angestammte Heimat zurückkehrten, klafften viele Lücken in den Tribünenreihen der Lanxess Arena. Gerade mal 8715 Zuschauer – so wenige wie noch nie in dieser Saison – waren zum Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings nach Deutz gekommen. Dort warb noch eine Bande für das am Samstag stattgefundene Winter Game in Müngersdorf.
Auch auf dem Eis gelang es dem KEC nicht, den Fokus wieder auf den normalen Alltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu lenken. Drei Tage nach dem von 40 000 Fans bejubelten 4:2-Triumph im Freiluft-Spektakel gegen die Adler Mannheim erlitt die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp einen Spannungsabfall und unterlag dem Tabellenzwölften mit 1:4 (0:1, 0:2, 1:1). „Uns haben heute die letzten Körner gefehlt. Schwenningen hat sehr gut verteidigt – und unser Tor ist zu spät gefallen“, analysierte Kapitän Moritz Müller die zweite Niederlage im zweiten Saisonduell mit den Schwarzwäldern.
Rückstand nach nur 88 Sekunden
Vor Spielbeginn bewiesen die Anhänger der Haie, dass sie ihren einstigen Liebling nicht vergessen haben. Der im Sommer aussortierte langjährige KEC-Stürmer Sebastian Uvira wurde bei seiner ersten Rückkehr nach Köln mit Applaus empfangen. Uvira grüßte bei der Verlesung der Schwenninger Startaufstellung freundlich zurück und hatte nach nur 88 gespielten Sekunden erneut Grund zur Freude. Nach einem Aussetzer von Brady Austin an der Mittellinie fuhren die Wild Wings einen Zwei-auf-Eins-Konter. Tylor Spink schloss nach einem doppelten Doppelpass mit seinem Zwillingsbruder Tyson zum 0:1 ab.
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Die ohne Landon Ferraro (Gehirnerschütterung) angetretenen Hausherren hätten in Überzahl prompt ausgleichen müssen, doch Nick Baptiste vergab freistehend (3.). Ansonsten brachten beide Mannschaften im ersten Drittel offensiv kaum noch etwas zustande. Köln ging mit anderthalbminütigem Powerplay in den Mittelabschnitt, wusste das Momentum aber erneut nicht zu nutzen.
Kölner Offensive kam nicht auf Touren
Kaum war auch diese Überzahl ereignislos verstrichen, erhöhten die effektiven Gäste auf 2:0. Ausgangspunkt war ein Annahmefehler von Maxi Kammerer im Aufbau.Weil Boaz Bassen bei seinem Schuss der Schläger brach, trudelte die Scheibe zwischen den Schonern des irritierten Mirko Pantkowski über die Linie (22.). Die seit der Länderspielpause eigentlich so torhungrige Kölner Offensive kam weiter nicht auf Touren und fand keinen Weg durch die kompakte Gästeabwehr.
Stattdessen erhöhte Miks Indrasis nach einem Bandenabpraller sogar auf 3:0. Nick Bailen und Alexander Oblinger hatten die Scheibe nicht wegbekommen (37.). Hoffnung keimte noch einmal auf, als Brady Austin aus der Distanz verkürzte (47.). Richtig eng wurde es aber nicht mehr. Uwe Krupp setzte am Ende zwar alles auf eine Karte, indem er den Goalie zog (58.). Es traf aber nur noch Tyson Spink – 38 Sekunden vor Schluss ins leere Kölner Gehäuse.
Kölner Haie: Pantkowski; Roach, Müller; Bailen, Austin; Stanton, Dietz; Sennhenn; Baptiste, McIntyre, Bast; Thuresson, Aubry, Kammerer; Oblinger, Matsumoto, Üffing; van Calster, Sill, Proft. – Tore: 0:1 Tylor Spink (1:28), 0:2 Bassen (21:49), 0:3 Indrasis (36:02), 1:3 Austin (46:04/Matsumoto), 1:4 Tyson Spink (59:22/ENG). – Zuschauer: 8715. – SR.: Ansons/Schukies. – Strafminuten: Köln 10; Schwenningen 12.