Köln – Das darf man wohl eine Punktlandung nennen. Exakt mit dem Abschluss der regionalen Gruppenspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) winkt den Kölner Haien die Möglichkeit, auf die Playoff-Plätze der Staffel Nord zurückzukehren. Voraussetzung dafür ist ein Sieg nach regulärer Spielzeit am Mittwoch (19.30 Uhr, Magenta Sport) daheim gegen den Tabellenvierten Grizzlys Wolfsburg, der nach dem jüngsten 6:3-Erfolg des KEC bei der Düsseldorfer EG nur noch zwei Zähler entfernt liegt.
Die Chancen stehen durchaus gut. Schließlich sind die Niedersachsen so etwas wie ein Lieblingsgegner für das Team von Trainer Uwe Krupp, das die bisherigen drei Saisonduelle mit den Grizzlys allesamt gewann. Das letzte Aufeinandertreffen ist dabei erst wenige Tage alt. Am Freitag siegten die Haie in der Autostadt mit 3:2.
Bestes Drittel der laufenden Saison
In Düsseldorf knüpfte der KEC dann an seine überzeugende Mannschaftsleistung aus der vorherigen Partie an. „Wir haben jetzt zwei gute Spiele in Folge absolviert und sind auf dem richtigen Weg“, freute sich Kapitän Moritz Müller, dessen Team nach wechselhaften Vorstellungen stabilisiert agiert.
Im ISS-Dome zeigten die Kölner sogar ihr wohl bestes erstes Drittel der laufenden Saison, als sie durch konsequentes Forechecking und Tore von Colin Ugbekile (schnellster Haie-Treffer der Spielzeit nach 32 Sekunden), James Sheppard (3.) und Jon Matsumoto (8.) nach nicht einmal zehn Minuten bereits mit 3:0 in Führung lagen. „Der Start war gut“, fasste Uwe Krupp den fulminanten Beginn fast schon untertreibend zusammen.
Vielleicht wäre seine Zusammenfassung des ersten Drittels euphorischer ausgefallen, hätten sich die Haie im Mittelabschnitt nicht zu sicher gefühlt. „Wir haben den Fuß vom Gaspedal genommen und den Faden verloren“, haderte Kölns Trainer mit dem zwischenzeitlich arg nachlässigen Auftreten seiner Spieler. Prompt verkürzte die DEG, die nach desaströsem Beginn deutlich zugelegt hatte, durch Alexander Ehl auf 1:3 (30.). Pascal Zerressen stellte den alten Abstand zwar schnell wieder her (32.). Doch nachdem Daniel Fischbuch (36.) und Patrick Buzas (40.) Düsseldorf sogar auf 3:4 herangebracht hatten, war das 231. große Rheinderby plötzlich völlig offen.
Zurück zur konzentrierten Defensivleistung
Dass die Kölner das Geschehen letztlich nicht komplett aus der Hand gaben, lag daran, dass sie gerade noch rechtzeitig zu einer konzentrierten Defensivleistung zurückkehrten und den Aufwand zum Ende hin wieder erhöhten. „Jeder Spieler hat Laufbereitschaft gezeigt. Das hat uns die Chance gegeben, das Spiel im ersten und letzten Drittel für uns zu entscheiden“, analysierte Moritz Müller.
Zudem vereitelte Hannibal Weitzmann, der nach abgelaufener Corona-Quarantäne erstmals wieder von Justin Pogge vertreten wurde, mehrere Möglichkeiten der DEG. Frederik Tiffels (59.) sowie Landon Ferraro(60./erster Kölner Empty-Netter der Saison) schraubten schließlich den Deckel auf den ersten Sieg im vierten Saisonspiel gegen den Erzrivalen. Dessen Krise hat sich durch die nun schon sechste Niederlage in Folge und den Tausch des Tabellenplatzes mit Köln dagegen weiter verschärft. Die drohende Schmach, erstmals in der Geschichte der DEL alle vier Hauptrundenduelle mit der DEG zu verlieren, ist für die Haie indes vom Tisch. „Das waren ganz wichtige drei Punkte“, stellte Müller erleichtert fest.
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Den am kommenden Wochenende beginnenden 14 Kräftemessen mit den Vertretern aus der Staffel Süd blickt der Haie-Kapitän nun mit gesundem Selbstvertrauen entgegen. „Wenn wir so spielen wie in Düsseldorf, dann haben wir in jedem Spiel eine Chance zu gewinnen.“