Köln – Es gehört zur Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga, das Spiele schon mal etwas zäher und schneller in Vergessenheit geraten als andere. In solchen Partien kommt es darauf an, die Punkte zu holen. Was den Kölner Haien am Mittwoch gegen die Wolfsburg Grizzlys gelang.
Nachdem der KEC eine 2:0-Führung (2:0, 0:1, 0:1, 1:0) aus der Hand gegeben hatte, sammelte Louis-Marc Aubry mit dem 3:2 in der Verlängerung zwei Punkte für das Konto seines Teams. „Das war nicht unser bestes Spiel, aber gerade dann gilt es einen Weg zum Sieg zu finden“, sagte der Siegtorschütze.
Viele ehemalige Kölner bei den Grizzlys
Duelle mit den Grizzly Wolfsburg sind für die Kölner Haie häufig etwas Besonderes. Was daran liegt, dass bei den Wölfen immer eine Reihe von ehemaligen Kölnern auflaufen. Wie am Mittwoch vor 10.529 Zuschauern in der LanxessArena: Neben Fabio Pfohl, Lucas Dumont und Torwart Justin Pogge zählte Björn Krupp dazu, der nicht nur Ex-Hai sondern auch Sohn von Kölns Chefcoach Uwe Krupp ist. Und dann stand hinter der Wolfsburger Bande mit Mike Stewart noch ein Ex-Haie-Trainer.
„Iron-Mike“, der die längste Niederlagen-Serie des KEC mit 17 Spielen in Folge zu verantworten hat und an Rosenmontag 2020 ausgerechnet von Krupp abgelöst wurde, hatte im ersten Drittel wenig Freude. Nicht nur, dass sein Team nach vier Minuten die Gastgeber zum Toreschießen einlud und Jon Matsumoto dankend annahm. Die Grizzlys konnten auch aus ihrer folgenden Drangperiode kein Kapital schlagen. Haie-Goalie Mirko Pantkowski war nicht zu überwinden und hatte zudem Glück, als Tyler Morley die Latte traf (8.).
Das Krupp-Team stand unter Druck, erzielte aber trotzdem das zweite Tor. Andreas Thuresson nutzte das erste Powerplay und einen Fehler von Pogge zum 2:0 (15.). Für die Kölner war es schon das fünfte Überzahltor im dritten Saisonspiel.
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Waren die Kölner am Sonntag bei ihrem 2:5 in Augsburg nicht effektiv genug, übernahmen die Wolfsburger diese Rolle. Endgültig ab dem zweiten Drittel, in dem die Haie einen Gang zu hoch in den Verwaltungsmodus schalteten. Darren Archibald (25.) und Trevor Mingoia (32.) hatten die besten von vielen guten Wolfsburger Möglichkeiten, scheiterten aber. Also übernahmen die Haie die Arbeit. Zach Sill traf bei einem Klärungsversuch Jean-Christophe Beaudin von dessen Bein die Scheibe zum 2:1 ins Tor hoppelte (32.). Die Kölner hätten durch Landon Ferraro antworten können (37.) und waren im Glück, als Spencer Machacek den längst verdienten Ausgleich verpasste (39.).
Aubry sichert den Heimsieg
Das Spiel hatte auch im Schlussabschnitt wenig Höhepunkte zu bieten. Wolfsburg blieb das aktivere Team, ohne vor Pantkowski die ganz große Gefahr auszustrahlen. Die Haie, die ab Mitte des zweiten Drittel ohne Verteidiger Ryan Stanton und später auch ohne Stürmer Ferraro auskommen mussten, versuchten zu entlasten, blieben bis auf einen Versuch von Aubry (45.) aber weitgehend harmlos.
Die Partie lebte von der Spannung. Als Mark Olver bei seinem ersten Saisoneinsatz für die Haie zum zweiten Mal auf die Strafbank musste, weil er den Puck zu lange im Handschuh gehalten haben soll, glich Dustin Jeffrey tatsächlich noch für die Niedersachsen aus (56.). Die Verlängerung musste die Entscheidung bringen und nach 31 Sekunden traf Aubry mit seinem vierten Saisontor zum umjubelten, zweiten Heimsieg der Haie.
Köln: Pantkowski; Stanton, Dietz; Bailen, Müller; Sennhenn, Austin; Glötzl; Baptiste, Matsumoto, Kammerer; Thuresson, Aubry, Bast; Ferraro, McIntyre, Proft; Üffing, Olver, Sill. –SR.: Frano/Schukies. – Zu-schauer: 10.529. – Tore: 1:0 Matsumoto (3:58/Baptiste, Austin), 2:0 Thuresson (14:47/Bailen, Baptiste, PP1), 2:1 Beaudin (31:58), 2:2 Jeffrey (55:40, PP1), 3:2 Aubry (60:31/Thuresson). – Strafminuten: Köln 6; Wolfsburg 4