AboAbonnieren

Ganz schön viel ShowBei den Kölner Haien zeichnet sich eine Heimschwäche ab

Lesezeit 3 Minuten
In dieser Saison noch keine Festung: Die Lanxess Arena, Heimat der Kölner Haie.

In dieser Saison noch keine Festung: Die Lanxess Arena, Heimat der Kölner Haie.

Die Kölner Haie kassieren gegen Schwenningen bereits die siebte Niederlage im zwölften Heimspiel. Dennoch betont Trainer Kari Jalonen, dass das Team „auf dem richtigen Weg“ ist.

Kari Jalonen ist ein Mann der klaren Worte. Nach der 2:4-Heimniederlage am Sonntag gegen die Schwenninger Wild Wings unternahm der Trainer der Kölner Haie erst gar nicht den Versuch, die Darbietung seiner Spieler zu beschönigen. „Es war keine gute Mannschaftsleistung. Wir haben von Anfang an vieles vermissen lassen, was hätte zu einem Sieg führen können. Insgesamt war es zu wenig“, war dem Finnen die Verärgerung deutlich anzumerken.

Dem KEC war es in keiner Phase wirklich gelungen, an die Vorstellungen aus den vorangegangenen drei Siegen anzuknüpfen. „Wir haben Zweikämpfe verloren und zu viele Pucks in der neutralen Zone und in unserer Zone liegen lassen. Wir hatten wenig Rhythmus in der Offensive und haben in der Defensive einige Fehler gemacht“, zählte Jalonen auf. Es spricht für den 64-Jährigen, dass er bei der Suche nach den Gründen für den Spannungsabfall auch sich selbst hinterfragen will: „Wir müssen jetzt analysieren, was in der Vorbereitung schiefgelaufen ist“, sagte Jalonen.

Immerhin zog die elfte Niederlage im 22. Saisonspiel keine allzu großen tabellarischen Konsequenzen nach sich. Der KEC fiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nur um eine Position auf den fünften Platz zurück und rangiert damit weiterhin in den anvisierten Top-Sechs, die am Ende der Hauptrunde den direkten Sprung ins Playoff-Viertelfinale bedeuten würden.

Womöglich ist der kraftlose Auftritt gegen Schwenningen auch auf die zuletzt hohe Belastung zurückzuführen. Das Duell mit den Schwarzwäldern war bereits das fünfte Spiel in neun Tagen. Jalonen verordnete seiner Mannschaft daraufhin eine kleine Verschnaufpause. „Mental waren wir ein wenig schwach. Wir haben nun zwei Tage Pause, die Jungs können sich individuell vorbereiten. Am Mittwoch starten wir dann wieder ins Training“, erklärte der Haie-Trainer, dessen Team erst am Freitag (19.30 Uhr) bei Meister Eisbären Berlin das nächste Mal im Einsatz ist. Dann wollen die Kölner wieder ein anderes Gesicht zeigen. „Die Mannschaft hat zuletzt sehr gut zusammengespielt. Wir sind auf dem richtigen Weg“, ist Jalonen mit seinem Team grundsätzlich zufrieden.

KEC: Sieben Niederlagen in zwölf Heimspielen

Nichtsdestotrotz zeichnet sich beim KEC eine Heimschwäche ab. Sieben Niederlagen in zwölf Heimspielen stellen kein Ruhmesblatt für den DEL-Zuschauerkrösus dar. Befragt nach möglichen Gründen gab Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki interessante Einblicke: „Wir haben schon viel darüber gesprochen, weil wir auswärts immer einfach spielen, den Puck gut halten und hart arbeiten. Vielleicht wollen wir zu Hause ein bisschen zu viel Show machen und unsere Fähigkeiten vorführen. Deshalb hatten wir vielleicht gegen Schwenningen im ersten Drittel auch so viele Scheibenverluste. Wir haben wirklich viel darüber gesprochen, dass wir auch bei den Heimauftritten einfacher spielen und härter arbeiten müssen.“

Zu viele Scheibenverluste bei den Kölner Haien

Die fahrige Darbietung gegen Schwenningen überraschte Vittasmäki in dieser Form dennoch: „Vor dem Spiel hatten wir ein gutes Gefühl, auch das Warm-up lief gut. Alles war von unserer Seite eigentlich angerichtet. Es muss irgendwas passiert sein. Denn das Puckmanagement – besonders im ersten Drittel – muss viel besser werden.“ Mit dem 0:2-Rückstand durch Philip Feist (17.) und Tylor Spink (18.) waren die Kölner noch gut bedient. „Wir haben Schwenningen zu viele Turnover gegeben. Sie haben daraufhin immer sehr schnell umgeschaltet und gute Chancen kreiert. Wir waren in diesen Szenen ein, zwei Schritte zu langsam“, haderte Vittasmäki.

Der formstarke Frederik Storm verkürzte zwar noch vor der ersten Sirene (19.), doch dauerhaft in Schwung kamen die läuferisch unterlegenen Hausherren nicht. Nach dem 1:3 durch Tyson Spink (28.) gelang dem wiedergenesenen Justin Schütz (36.) nur noch der abermalige Anschlusstreffer. Zach Senyshyn (45.) machte in Überzahl frühzeitig alles klar – und sorgte für lange Gesichter bei den wieder einmal mehr als 17 000 Zuschauern in der Lanxess Arena.