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Final Four in KölnTrio fordert im Pokal den Meister heraus

Lesezeit 4 Minuten
Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen gestikuliert.

Einer der Stars beim Final Four in Köln und die große Hoffnung des deutschen Handballs: Spielmacher Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen.

Der SC Magdeburg, der TBV Lemgo, die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt ermitteln am Samstag und Sonntag in der LanxessArena den deutschen Pokalsieger im Handball.

Drei Bundesliga-Spitzenteams und ein Außenseiter: Das Rewe Final Four um den Deutschen Handball-Pokal führt bei seiner ersten Austragung in der Kölner LanxessArena am Wochenende ein spannungsvolles Quartett zusammen. Mit der SG Flensburg-Handewitt, den Rhein-Neckar Löwen, dem SC Magdeburg und dem TBV Lemgo streiten vier Teams am Samstag und Sonntag um den 40 Zentimeter hohen, 3,5 Kilogramm schweren sowie 20 000 Euro teuren Pokal aus fein versilbertem Messing und die Nachfolge des THW Kiel.

SC Magdeburg

Der deutsche Meister kommt als Favorit nach Deutz. Nicht nur, weil die Magdeburger im Viertelfinale Titelverteidiger THW Kiel vor 12 500 Zuschauern in Hamburg mit 35:34 nach Verlängerung in die Knie zwangen, sondern auch, weil das Team von Erfolgstrainer Bennet Wiegert aktuell auf einer Erfolgswelle schwimmt. In der Meisterschaft liegt der SCM zwei Punkte hinter dem Spitzenduo Kiel und Berlin in Lauerstellung. In der Champions League gelang die direkte Qualifikation für das Viertelfinale, wo mit einem Sieg gegen den polnischen Vertreter Wisla Plock das nächste Final Four in der LanxessArena in Aussicht steht. Und das obwohl mit dem dänischen Weltmeister Magnus Saugstrup und Omar Ingi Magnusson seit Februar Kreisläufer und Top-Torjäger verletzt ausfallen. Mit dem Niederländer Kay Smits (133 Bundesligatore) und dem isländischen Spielmacher Gisli Kristjansson soll der dritte Pokalsieg nach 1996 und 2016 perfekt gemacht werden.

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TBV Lemgo Lippe

Der Tabellen-13. der Bundesliga geht als Außenseiter in das Final Four und sein Halbfinale gegen Magdeburg. Die Ostwestfalen sind allerdings Pokalexperten und stehen nach ihrem Viertelfinalsieg beim VfL Gummersbach als vierfacher Champion zum dritten hintereinander im Halbfinale. Der jüngste Triumph liegt auch gar nicht so weit zurück. 2020 besiegte das Team von Trainer Florian Kehrmann zunächst als Underdog den THW Kiel und holte sich den Pokal im Finale gegen Melsungen. Der Held von vor drei Jahren war Torwart Finn Zecher, der noch immer zwischen den Pfosten des TBV steht. Zu beachten ist zudem Linksaußen Samuel Zehnder. Der Schweizer führt aktuell mit 114 Toren die interne Torschützenliste der Lemgoer in der Handball-Bundesliga an.

SG Flensburg-Handewitt

Die Flensburger haben beste Erinnerungen an die LanxessArena. 2014 gewannen sie in Deutz sensationell die Champions League. Der passende Ort also für ein Comeback beim Pokal Final Four. Es ist nämlich die erste Teilnahme der Norddeutschen seit 2017. Und die stand im Viertelfinale beim 29:28 nach Verlängerung gegen Wetzlar auf des Messers Schneide. Insgesamt ist es die neunte Teilnahme der Flensburger, vier Mal standen sie ganz oben auf dem Siegerpodest – zuletzt 2015. Star der Mannschaft von Trainer Mark Machulla ist mit Emil Jakobssen der Linksaußen. Der Norweger hat in der Bundesliga schon 144 Mal getroffen. Die SG tanzt übrigens noch auf drei Hochzeiten, liegt in der LIga nur zwei Pluspunkte hinter Magdeburg auf Rang vier und hat Dienstag in der European League sein Viertelfinalhinspiel mit 31:30 bei Granollers in Spanien gewonnen.

Rhein-Neckar Löwen

Noch torgefährlicher als Jakobssen ist die große Hoffnung des deutschen Handballs. Juri Knorr liegt mit 162 Treffern hinter dem Hamburger Casper Mortensen (117) auf Rang zwei der Bundesliga-Torschützenliste. Der Löwen-Dirigent soll im Halbfinale kräftig mithelfen, den Flensburg-Fluch zu beenden. Sechsmal trafen beide Teams im Halbfinale aufeinander, jedes Mal gingen die Badener als Verlierer vom Feld. Überhaupt tut sich das Team des neuen Trainers Sebastian Hinze schwer mit dem Pokal. 2023 in Köln stehen die Löwen zum 13. Mal in der Runde der letzten vier – nur 2018 konnten sie aber auch gewinnen.


Nach 29 Jahren von Hamburg nach Köln

Premiere: Das Final Four um den DHB-Pokal wird erstmals nach 29 Jahren nicht mehr in Hamburg ausgetragen und bleibt bis mindestens 2025 in der LanxessArena, wo seit 2013 bereits der Final Four der Champions League stattfindet. Die beiden Spieltage in Köln sind mit jeweils 20 000 Zuschauern ausverkauft. Im ersten Halbfinale trifft die SG Flensburg-Handewitt am Samstag um 16.10 Uhr auf die Rhein-Neckar Löwen. Um 19 Uhr kommt im zweiten Halbfinale zum Duell zwischen dem SC Magdeburg und TBV Lemgo. Das Spiel um Platz drei wird am Sonntag um 12.45 Uhr angepfiffen. Den Nachfolger des Pokalsiegers 2022 THW Kiel ermitteln die beiden Halbfinalsieger dann ab 15.40 Uhr.