Prag – Ein vermeintlicher Formel-1-Wagen hat am Wochenende auf einer Autobahn nahe der tschechischen Hauptstadt Prag für Wirbelgesorgt. In einem 30-sekündigen Clip, der von der tschechischen Polizei veröffentlicht wurde, ist ein roter Ferrari zu sehen, der auf der Autobahn mehrere Fahrzeuge überholt.
Das Video, über das zunächst das tschechische Nachrichtenportal „Idnes“ veröffentlichte, verbreitete sich in den sozialen Medien am Sonntag rasend schnell und hatte am Montag bereits mehr als 3,5 Millionen Aufrufe alleine auf Twitter gesammelt. Er war am Sonntag auf der Autobahn D4 bei Prag unterwegs.
Formel-1-Ferrari auf der Autobahn: Hommage an Michael Schumacher?
Viele Zuschauer spekulierten, dass es sich bei dem Rennwagen um einen Ferrari aus dem Jahr 2007 handelte. Den Wagen hatte der im Winter zuvor zurückgetretene Michael Schumacher entscheidend mit- und während der Saison weiterentwickelt, der Finne Kimi Räikkönen wurde 2007 damit Weltmeister.
Der im Video zu sehende Rennwagen trägt nicht nur Räikkönens Startnummer Sieben, der Fahrer trägt auch einen Helm in der Lackierung des finnischen Weltmeisters, der 2021 sein letztes Formel-1-Rennen absolvierte.
Bei genauerem Hinsehen zeigen sich aber entscheidende Unterschiede: So fuhr Räikkönen 2007 nicht mit der Startnummer Sieben, sondern hatte dort noch die Nummer Drei. Zudem hatte Ferrari eine Kooperation mit dem Mineralölkonzern Shell, im Video ist auf dem Wagen das Logo des französischen Konkurrenten Elf zu sehen.
Tschechien: Ferrari-Rennwagen auf der Autobahn hat 640 PS
Auch die Bauart des Wagens verrät: Es handelt sich nicht um ein Formel-1-Auto, sondern um einen Wagen der Nachwuchs-Rennserie GP2 (heute Formel 2). Der Wagen, der Form nach wahrscheinlich ein Modell aus der Saison 2009, besitzt einen V8-Motor und ist mit 620 PS dennoch sehr leistungsstark.
Das Problem: Der Wagen hat keine Straßenzulassung, dementsprechend sucht die tschechische Polizei nun auch nach dem Fahrer. Es ist nicht das erste Mal: Bereits im September 2019 wurde exakt derselbe Wagen auf einer tschechischen Autobahn gesichtet.
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Eine Strafe musste der Besitzer damals nicht zahlen, denn aufgrund des getragenen Helms konnte nicht abschließend geklärt werden, wer den Wagen gefahren ist. (shh)