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„Fifa im echten Leben“Influencer ziehen sich nach Kritikwelle als Investoren bei Aalborg BK zurück

Lesezeit 3 Minuten
Anton Rinas, bekannt als „ViscaBarca“ im Prinzenpark in Paris.

Anton Rinas, bekannt als „ViscaBarca“, hat auf Instagram seinen Rücktritt als Investor bei Aalborg BK erklärt.

Aussagen aus einem bei Youtube veröffentlichtem Video hatten insbesondere bei den Fans von Aalborg BK für Aufruhr gesorgt.

Nach Kritik aus sowohl der dänischen Fanszene als auch der deutschen Youtube-Community ziehen sich die Influencer Anton Rinas und Maximilian Stemmler nur wenige Wochen nach ihrem Investoren-Einstieg wieder vom dänischen Traditionsverein Aalborg BK zurück.

Sascha Hellinger, das dritte Mitglied des Investoren-Trios, wird sich allem Anschein nach in wenigen Tagen dem Rückzug anschließen. Entsprechende Statements wurden in Sozialen Medien veröffentlicht.

„Ich wäre total gerne Teil der Familie geworden. Aber wenn man in ein Haus eingeladen wird, kann man sich nur wohlfühlen, wenn alle Bewohner einen bei sich haben wollen“, schrieb Rinas, besser bekannt als „ViscaBarca“, bei Instagram.

„ViscaBarca“ will „Fifa im echten Leben“ spielen

Zuvor hatten einige Aussagen aus einem von Rinas bei YouTube veröffentlichtem Video für Aufruhr gesorgt. Der Influencer kündigte an, „Fifa im echten Leben“ spielen zu wollen und nannte Aalborg BK „seinen Verein“. Die aktive Fanszene des dänischen Traditionsklubs reagierte mit Unverständnis und suchte den Dialog mit dem Verein.

Die Geschäftsführung stellte daraufhin klar, dass den Influencern keinerlei Einfluss auf das sportliche Geschehen eingeräumt werden würde und versprach weiteres Vorgehen gegen die irreführenden Aussagen des Influencers. Das Video wurde mittlerweile von der Plattform gelöscht.

In einem Livestream erklärte auch Stemmler seinen Rücktritt. „Der Aufwand und Stress ist es mir nicht wert“, gestand der Influencer, der auch aus der eigenen Community vermehrt Gegenwind wahrgenommen hatte, auf der Plattform Twitch. Er verkündete, schnellstmöglich seine Position als Investor aufgeben zu wollen. Zwar räumte der 29-Jährige Fehler im Umgang mit dem Projekt ein: „Es war scheiße kommuniziert“, gleichzeitig verteidigte er jedoch die Investitionsstrategie Aalborgs und wünscht dem Verein weiterhin viel Erfolg.

Aalborg BK: Hitzelsperger-Firma hält 20 Prozent der Vereinsanteile

Darüber hinaus teilte Stemmler mit, dass der dritte Investor Sascha Hellinger zurzeit im Urlaub sei, sich aber voraussichtlich auch bald zur Thematik äußern würde. Durch den Ausstieg seiner Partner, liegt die Vermutung nah, dass auch Hellinger sich als Investor beim dänischen Zweitligisten zurückziehen wird.

Erst Mitte Februar investierte das Trio über SSE22, die Firma von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, in den dänischen Zweitligisten. Hitzelsperger & Co. hatten laut Information des „kicker“ bereits vor einem Jahr etwa 20 Prozent der Vereinsanteile für rund zwei Millionen Euro erworben.

Der Protest gegen den Einstieg der Influencer bei Aalborg BK ist kein Einzelfall im Konflikt zwischen Fußballpuristen und Verfechtern neuer Fußball-Geschäftsmodelle. Neben den erfolgreichen landesweiten Protestaktionen der Fans gegen einen Investoreneinstieg in der Fußball-Bundesliga gerät auch die Kleinfeld-Spielklasse „Baller League“ aus verschiedenen Gründen immer wieder in die Kritik. Interessant: Stemmler und Hellinger sind auch an der „Baller League“ beteiligt und managen dort jeweils ein Team. (nis mit sid)