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Conference LeagueFC-Kapitän Jonas Hector verletzt sich im Abschlusstraining

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Schmerzhafter Abgang: FC-Kapitän Jonas Hector muss  beim Abschlusstraining den Rasen  des Stadions Miroslav Valenta gestützt verlassen.

Uherské Hradiste – Die Autofahrt von Wien dauert gut zwei Stunden. Kurz nach dem Verlassen der Autobahn wird noch vor der österreichisch-tschechischen Grenze klar, dass der Weg tief in die Provinz führt. Die Strecke nach Uherské Hradiste ist gesäumt von Dörfern mit einfachen Häusern. Wer an die Europa Conference League und ihren Reiz denkt, der ist hier richtig aufgehoben.

Uherské (was übersetzt nichts anderes als Ungarisch bedeutet) Hradiste nennt sich zwar das Zentrum der Mährischen Slowakei, das gerade einmal 25.000 Einwohnern zählende Städtchen am 358 Kilometer langen Donau-Nebenfluss March gehört aber ganz sicher zu den kleinsten Spielorten des europäischen Clubwettbewerbs. Ein idyllisches Örtchen, an den es einen ohne den Fußball kaum hinverschlagen würde. Und genau dort versucht der 1. FC Köln am Donnerstag (18.45 Uhr, RTL+) beim tschechischen Pokalsieger 1. FC Slovácko seine Chance auf ein Weiterkommen in der umkämpften Gruppe D zu wahren.

1. FC Köln: ein Punkt würde reichen

Die Rechnung am vorletzten Spieltag der Gruppenphase gestaltet sich aus Kölner Sicht recht simpel. Der FC scheidet vorzeitig aus der Conference League aus, wenn er bei den Tschechen verliert und OGC Nizza gleichzeitig sein Heimspiel gegen Tabellenführer Partizan Belgrad gewinnt. In allen anderen Konstellationen bekommen die Geißböcke am kommenden Donnerstag in Müngersdorf gegen Nizza ein zweites Endspiel.

Das erste Endspiel in der so genannten Königsstadt Hradiste mit ihrem schmucken und komplett unter Denkmalschutz stehenden Zentrum sollte der FC tunlichst aber nicht verlieren. Ein Punkt würde nämlich schon genügen, um auch im Falle eines Sieges von Nizza die Franzosen am letzten Spieltag noch abfangen zu können. Ein Remis hätte zudem den Vorteil, dass der aktuell punktgleiche 1. FC Slovácko hinter den Kölnern bleiben würde und der FC nach dem 4:2-Heimsieg im Hinspiel den direkten Vergleich für sich entschieden hätte.

„Wir wollen bei Slovácko gewinnen und damit unsere Chance aufs Weiterkommen aufrechterhalten“, kündigte Steffen Baumgart vor dem Abflug in den Osten Tschechiens an. Und jeder im FC-Tross ist mit dem Wissen nach Uherské Hradiste gereist, dass es darum geht, an die willensstarken Auftritte gegen Augsburg und Dortmund anzuknüpfen. Um die richtige Reaktion nach dem 0:5 in Mainz zu geben und nicht im sechsten Pflichtspiel in Folge die fünfte Niederlage zu kassieren.

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Der FC durfte am Mittwochabend beim Abschlusstraining erste Bekanntschaft mit der 8121 Zuschauer fassenden Arena in Hradiste machen. Ein im positiven Sinne provinzielles Stadion mit Flutlichtern in Herzform passend zur Atmosphäre. Ein schöner Kontrast zu den Spielorten in Nizza und Belgrad. Das werden auch die mehr als 600 FC-Fans feststellen, die trotz der UEFA-Strafe nach den Vorkommnissen in Nizza ihr Team unterstützen.

Das Training stand allerdings unter keinem guten Stern. Jonas Hector musste die Einheit nach einem Schlag vorzeitig abbrechen. Der Kapitän zog sich in einem Zweikampf mit Eric Martel eine schmerzhafte Schnittwunde am Köchel zu, konnte mit dem linken Fuß nicht mehr auftreten und wurde beim Gang in die Kabine von Physioleiter Christian Osebold und Physiotherapeut Marvin Kreuzwieser gestützt. Der nächste Verletzungsschock für Baumgart und sein Team – und nicht der letzte.

Kristian Pedersen, Hectors Vertreter als Linksverteidiger, konnte die Einheit aufgrund anhaltender Problene mit dem Sprunggelenk ebenfalls nicht beenden. „Hast Du Scheiße an den Füßen, hast Du Scheiße an den Füßen. Beide werden wohl ausfallen. Wir müssen uns da etwas einfallen lassen“, erklärte Steffen Baumgart und kündigte für den Abend intensive Überlegungen und eine Systemumstellung an: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es so kommen. Die Verletzungen trüben im ersten Moment die Stimmung. Jetzt gilt es die Köpfe wieder hochzunehmen“, gab sich der FC-Coach aber gewohnt kämpferisch.Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Slovácko: Nguyen; Reinberk, Kadlec, Hofmann, Kalabiska; Havlik, Travnik; Brandner, Petrzela, Doski; Mihalik. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schindler, Soldo, Kilian, Pedersen; Skhiri; Huseinbasic, Duda, Kainz; Adam-yan, Tigges. – Schiedsrichter: Kruashvili (Georgien).