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Vor Abstiegsduell gegen den FCUnion Berlin trennt sich von Trainer Nenad Bjelica

Lesezeit 3 Minuten
Union Berlins Trainer Nenad Bjelica steht vor dem Spiel im Stadion.

Nenad Bjelica wird künftig nicht mehr für Union Berlin an der Seitenlinie stehen.

Nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen zieht Union Berlin vor der wichtigen Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Köln die Reißleine.

Nach nur neun Monaten hat sich Union Berlin von Trainer Nenad Bjelica getrennt. Nach der 3:4-Niederlage gegen den VfL Bochum wurden der Kroate und sein gesamtes Trainerteam von ihren Aufgaben entbunden. Das gab der Bundesligist am Montagnachmittag bekannt. Die Eisernen waren nach dem 32. Spieltag bis auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht und liegen aktuell nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Auch der direkte Abstieg ist noch möglich.

In den letzten zwei Saisonspielen und möglicherweise in der Relegation soll nun Interimstrainer Marco Grote den dreimaligen Europacup-Teilnehmer vor dem Abstieg in die 2. Liga bewahren. Gemeinsam mit Co-Trainerin Marie-Louise Eta und Sebastian Bönig als Co-Trainer wird der 51-Jährige die Mannschaft zunächst auf das anstehende Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln am Samstag vorbereiten.

„Wir brauchen im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga die Kraft des gesamten Vereins und natürlich auch die unserer Mannschaft. Marco Grote und seinem Team trauen wir zu, unsere Spieler wieder an ihre Leistungsgrenze zu führen, um die verbleibenden Partien bis zum Saisonende erfolgreich zu gestalten“, erklärte Union-Präsident Dirk Zingler. Grote hatte bereits nach der Trennung von Urs Fischer die Mannschaft interimsweise geleitet.

Nach Ausraster gegen Leroy Sané: Nenad Bjelica stand schon im Januar vor dem Aus

Bjelica war nach der Trennung von Langzeit-Coach Fischer überraschend zum Nachfolger des Schweizers in Berlin-Köpenick ernannt worden. Der frühere Bundesliga-Profi des 1. FC Kaiserslautern hatte keine Trainer-Erfahrung in Deutschland oder außerhalb seiner kroatischen Heimat auf internationalem Top-Niveau vorzuweisen. Dem Vernehmen nach war er die Wunschlösung von Club-Präsident Zingler gewesen.

Unter Bjelica stabilisierten sich die Berliner im Abstiegskampf zunächst. Für Aufsehen sorgte der Kroate allerdings im Januar mit seinem Ausraster gegen Leroy Sané vom FC Bayern München, dem er bei einem Disput an der Seitenlinie aggressiv ins Gesicht fasste. Vom DFB-Sportgericht wurde er dafür für drei Spiele gesperrt. Schon damals wurde bei Union über eine Trennung diskutiert. Bjelica durfte aber noch bleiben. Zuletzt mehrten sich Gerüchte über eine Entfremdung mit Teilen der Mannschaft.

Union Berlin: Zweite Trainer-Trennung der Saison

„Bei Nenad Bjelica und seinem Team möchte ich mich für die geleistete Arbeit bedanken. Es ist ihnen gelungen, die Mannschaft in einer äußerst schwierigen Situation zu stabilisieren, mit dem Ergebnis, dass wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können“, sagte Zingler.

Für die Eisernen ist es die zweite Trainer-Trennung in der laufenden Saison. Das Aus von Fischer, mit dem die Berliner 2019 in die Bundesliga aufgestiegen waren und es bis in die Champions League geschafft hatten, war mit großer Wehmut verbunden gewesen. Für Bjelica endete das Engagement nun schon nach kurzer Zeit an der Alten Försterei. (nis mit dpa)