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Bewegende Momente des AbschiedsBayer 04 feiert Rudi Völler und Julian Baumgartlinger

Lesezeit 3 Minuten

Noch einmal mittendrin: Rudi Völler bei seinem letzten Bundesliga-Spiel als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen.

Leverkusen – Zum Abschluss kramten die Fans im Almanach. „Was meine Frisur betrifft, da bin ich Realist“, pinnten sie als Banner in ihre Kurve. Ebenso den seinerzeit an TV-Moderator Waldemar Hartmann adressierten Satz: „Du sitzt hier auf deinem Stuhl, hast drei Weizenbier getrunken und bist schön locker.“ Oder: „Wir werden mit elf Mann auflaufen.“

Allesamt Schöpfungen von Rudi Völler, der nach 28 Jahren als Profi, Sportdirektor, Interimscoach und Geschäftsführer das operative Geschäft bei Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen verlässt – und vor dem 2:1 (0:0) gegen den SC Freiburg samt Choreographie sowie dem Klassiker („Es gibt nur einen Rudi Völler“) in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Ein würdiger Abschied für Ikone Rudi Völler

Minuten, reich an Emotionen, die mit einem Blumenstrauß für den ebenfalls scheidenden Mittelfeld-Strategen Julian Baumgartlinger eingeleitet wurden und durch den Anpfiff des letzten Spiels dieser Saison ein zumindest vorläufiges Ende fanden, ehe Völler nach Schlusspfiff noch einmal auf den Zaun kletterte.

Für Freiburg ging es noch um den Einzug ins internationale Geschäft – und für die Werkself, die ihre Champions-League-Zulassung schon in der Vorwoche erreicht hatte, zählte es, einen würdigen Abschied zu schaffen für Klub-Legende Völler und Routinier Baumgartlinger, den Trainer Gerardo Seoane in die Startelf beordert hatte.

„Baumi“, wie der Österreicher für gewöhnlich gerufen wird, sah denn auch aus nächster Nähe, wie Lucas Alario nach selbstloser Vorarbeit von Patrik Schick das 1:0 erzielte (54.). Sowohl Schick (59.), Paulinho (64.) als auch Joker Sardar Azmoun (90.+1) trafen das Aluminium – und so wäre diese Partie nach dem Ausgleich von Janik Haberer (88.) beinahe mit einem Unentschieden geendet, hätte Exequiel Palacios nicht noch das 2:1 per Lupfer erzielt (90.+7).

Bayer 04 ist zufrieden mit der Saison

Für den Sportclub langte es final dann doch nur für die Europa League – ein dennoch großer Erfolg für die Breisgauer. Also strichen sowohl SC-Torwart Mark Flekken („Platz sechs ist eine super Platzierung für uns“) als auch Freiburgs Angreifer Vincenzo Grifo („Wir haben eine überragende Saison gespielt“) die gewaltige Errungenschaft hervor.

Für beide Klubs war es ein dann freudiger Nachmittag – wenngleich die Werkself mit breiterem Lächeln das Stadion verließ. Bayers Sportdirektor Simon Rolfes betonte: „Bei der Qualität der Mannschaft mussten wir in die Champions League kommen. Es ist wichtig, die nächste Herausforderung auch international anzunehmen. Das ist top für die Mannschaft und für den gesamten Verein.“

Sommerpause beginnt

Fragezeichen bleiben dennoch zum Start in die Sommerpause: Wie die Werkself in die nächste Spielzeit zieht, bleibt unklar. Auf die Frage, ob er nach einem möglichen Robert-Lewandowski-Abschied von Bayern München ein Transferdomino mit Toptorjäger Schick in einer der Hauptrollen erwarte, reagierte Trainer Seoane bereits in der Pressekonferenz vor der Freiburg-Partie leicht angesäuert, ehe er dann doch verlauten ließ, zweifelsfrei mit Schick zu planen. Doch klar ist auch: Das potenzielle Transferdomino hat noch nicht begonnen.

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Darüber hinaus ist die Zukunft der beiden Außen Moussa Diaby und Paulinho nicht abschließend geklärt: Unlängst wurde sowohl über den Wunsch des Franzosen, seinen nächsten Karriereschritt in England zu vollziehen, als auch über die Unzufriedenheit des Brasilianers berichtet. Am Samstag erhielten sie keine Blumen und nahmen nur den Applaus der Zuschauer mit in die Katakomben. In der Sommerpause aber werden sie ebenso wie Angreifer Lucas Alario über ihre Zukunft sinnieren.

Während die Mannschaft am Montag aus Anlass des 100-jähriges Bestehens von Bayer in Mexiko in Begleitung von Rudi Völler zu einer fünftägigen Reise inklusive Freundschaftsspiel gegen den Erstligisten Deportivo Toluca (Dienstag, 17. Mai) aufbricht, fängt für Simon Rolfes („Wir versuchen, die Mannschaft zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken“) die Schwerstarbeit erst so richtig an.