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Besondere Ehrung für die beste AusdauerDie Monarchen der Kölner Sportwelt

Lesezeit 3 Minuten
Kind and Queen of Cologne 2024: Noah Read und Janina Meyer vom KTT01
Siegerehrung beim Spiel der Kölner Haie

Kind and Queen of Cologne 2024: Noah Read und Janina Meyer vom KTT01 Siegerehrung beim Spiel der Kölner Haie

Sie fuhren "Rund um Köln", abnsolvierten den Triathlon und liefen Marathon in Köln. Noah Read und Janina Meyer wurden nun in den Adelsstand erhoben.

Als sich die Rundschau telefonisch zur Audienz beim König von Köln meldet, sitzt dieser gerade auf der „Rolle“, wie er es nennt. Drei Stunden soll die Trainingseinheit von Noah Read (24) dauern. Weil es draußen „zu nass und zu rutschig“ ist, strampelt er im heimischen Wohnzimmer auf dem aufgebockten Rennrad. Den Königstitel hat ihm die Ausdauersport GmbH verliehen, die neben dem Radrennen „Rund um Köln“, auch den Triathlon und den Marathon veranstaltet. Und Read war in der Gesamtwertung der Schnellste.

Die Königin hat beim Gratulationsanruf gerade trainingsfrei. Die Jedermannrunde von 130 Kilometern bei „Rund um Köln“ im Mai war das erste Radrennen für Janina Meyer (34). Weil der Triathlon im September auch gut lief und sie in der Gesamtwertung vorne lag, meldete sie sich auch noch für den Marathon im Oktober an. Weil sie nach 3:34 Stunden die Ziellinie überquerte, ist sie jetzt die „Queen of Cologne“, so der offizielle Titel der Veranstalter.

Zehn Stunden Training pro Woche

Für alle drei Wettbewerbe verzeichnen die Veranstalter deutlich steigende Meldezahlen, allein für den Generali Köln-Marathon haben sich bereits mehr als 10.000 Athletinnen und Athleten angemeldet. Noah Read und Janina Meyer gehören beide zum „Kölner Triathlon Team 01“, dessen Vorzeigemannschaften in der Bundesliga starten. Auch als König gibt sich Read bescheiden. „Es gibt in unserem Verein noch mehr Sportlerinnen und Sportler, die den Titel hätten holen können. Aus Sorge vor Stürzen verzichten sie aber auf Radrennen, um sich auf die Bundesliga zu konzentrieren und keine Verletzung zu riskieren“, erzählt der Maschinenbaustudent, der beim Marathon nebenbei auch noch die Studierenden-Wertung gewonnen hat.

Mehr als ein Hobby wird der Triathlon bei mir nicht, dafür schwimme ich einfach zu schlecht
Noah Read

Mit Menschen wie Königin und König des Ausdauersports lässt sich der Boom der Breitensportveranstaltungen ganz gut erklären. Der Altersdurchschnitt beim Marathon in Köln sinkt, die Teilnehmenden werden im Schnitt jünger. Auch wenn längst nicht alle so akribisch trainieren wie der Sport-Adel. Gut zehn Stunden pro Woche nimmt sich Noah Read Zeit für seine Übungseinheiten, zweimal geht er schwimmen, dreimal laufen und dreimal fährt er Rad. „Dazu kommen noch Krafttraining und Übungen zur Körperstabilität. Mein Training plane ich komplett selbst, ich habe mir viel angelesen“, erzählt er.

Schwimmen im Rhein gehört beim Triathlon in Köln dazu.Dieses Jahr verzeichneten die Veranstalter eine Rekordteilnahme.

Schwimmen im Rhein gehört beim Triathlon in Köln dazu.Dieses Jahr verzeichneten die Veranstalter eine Rekordteilnahme.

Auch für Janina Meyer hat der Sport „einen hohen Stellenwert“, wie sie es ausdrückt. Beruflich pendelt sie an vielen Tagen nach Mönchengladbach. „Mein Training muss in den Alltag passen, einen persönlichen Trainer oder einen festen Trainingsplan habe ich nicht“, sagt sie. Sechs bis sieben Einheiten bringt sie neben dem Job und ihrem Privatleben noch unter. Schon mit elf Jahren wechselte sie auf Empfehlung ihrer Trainerin vom Schwimmverein zum Triathlon. Meist startete sie auf den Kurzdistanzen. Der Marathon im Oktober war erst ihr zweiter insgesamt.

Die Audienz des Königs auf den Strecken und im Wasser dauerte knapp zehn Stunden – alle drei Wettbewerbe zusammengerechnet. Die 130 Kilometer bei „Rund um Köln“ schaffte er mit einem Schnitt von 38,2 Stundenkilometern in 3:23 Stunden, die Mitteldistanz im Triathlon bewältigte er in 3:47 Stunden und den Marathon lief er in 2:45 Stunden. Mit seinem Titel ist er ganz zufrieden. Und er ist Realist. „Mehr als ein Hobby wird der Triathlon bei mir nicht, dafür schwimme ich einfach zu schlecht“, meint er.

Zumindest können die Teamkollegen ihn jetzt ein Jahr lang mit „Seine Majestät“ ansprechen und vor Janina Meyer einen höflichen Knicks vollziehen.