Bayer 04 Leverkusen ist mit dem Europa League-Sieg gegen Ferencváros Budapest zufrieden und will am Sonntag bei Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga den Anschluss an die Plätze sechs und sieben halten
Bayer LeverkusenXabi Alonso reicht ein 2:0 zur Zufriedenheit
Auch im Fußballsport liegt die Deutungshoheit stets bei den Erfolgreichen. Deswegen konnten Xabi Alonso und seine Spieler nach dem 2:0 im Europa League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Ferencváros Budapest einige Debatten beiseiteschieben und positiv in die Zukunft blicken. Ob es für Bayer Leverkusen in einer wechselhaften Saison mit Abstiegsängsten und europäischen Träumereien nun ein Fortschritt ist, wenn dürftige Leistungen gegen Mittelklasse-Teams zu klaren Siegen führen, blieb dahingestellt.
Am Ende hob der Trainer der Werkself die Vorzüge des Auftritts in der BayArena hervor. „Nicht spektakulär, aber seriös“, nannte er ihn. Und fügte an, dass ihm bei zwei Treffern aus neun Torversuchen die Effektivität zugesagt habe. „Wenn der Gegner tief verteidigt, gibt es nicht viel Raum. Wir brauchten Geduld“, meinte der Spanier und ignorierte den Fakt, dass sein Team trotz 66 Prozent Ballbesitz gegen die ersatzgeschwächten Ungarn bis in die Schlussphase hinein keine Großchance erspielen konnte.
Nachdem Kerem Demirbay im Zusammenspiel mit Florian Wirtz den ihm gewährten Freiraum zum 1:0 genutzt hatte (10.), schaltete die Werkself nicht etwa einen Gang höher, um den Einzug ins Viertelfinale schon an der Dhünn klarzumachen, sondern agierte abwartend, passiv. „Wir hatten eine gute Konzentration“, sah Alonso darin kein Problem, obgleich er zugab, dass „die Qualität“ fehlte, um gegen das ungarische 6:4-Defensivsystem „Räume zu finden“. Ähnlich deutete Demirbay die Budapest-Situation: „Auf internationaler Bühne ist es wichtig, reif zu spielen, um Räume zu kreieren. Wenn die nicht da sind, brauchst du Ballbesitz“, sprach der Torschütze von einem Schritt nach vorne.
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In Abwesenheit der gesperrten Robert Andrich und Exequiel Palacios ging es ihm zusammen mit Nadiem Amiri auf der Doppel-Sechs um „Kontrolle“ und die „Sicherung des Gegenpressings“. Offensiv fehlten auch Florian Wirtz Ideen. Der Ausnahmekönner wirkte überspielt. So musste es der zweite Distanzschuss richten: Weil der noch vor Patrik Schick eingewechselte Adam Hlozek einen 28-Meter-Freistoß an den linken Pfosten wuchtete und Edmond Tapsoba den Abpraller gedankenschnell zum Endstand einköpfte (86.), lobte Coach Alonso die „super Reaktion“ seines durchlaufenden Abwehrspielers. „Das kann der Schlüssel sein, um eine Runde weiterzugehen.“
Pause für Florian Wirtz möglich
Bevor es für die Werkself am kommenden Donnerstag vor 67 000 Zuschauern am diesjährigen Europa League-Final-Ort in der Puskás Arena wieder um die richtige Balance für das Viertelfinale gehen wird, steht am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) die nächste Bundesliga-Aufgabe an. Bei Werder Bremen hat der Tabellenneunte bis auf den langzeitverletzten Charles Aranguiz wieder alle Spieler an Bord.
Mit Blick auf die folgenden Aufgaben in Budapest (16. März) und gegen Bayern München (19. März) muss der Trainer die Belastung seiner Viel-Spieler aber richtig dosieren. Ob er wie in der Europa League-Zwischenrunde gegen Monaco vorgeht und ähnlich des Mainz-Spiels (2:3) gleich auf sechs Positionen wechselt, blieb Alonsos Geheimnis.
Er betonte nur die Bedeutung von Florian Wirtz, könnte ihm nach 331 Spielminuten in vier Partien binnen zwei Wochen aber doch eine Pause gönnen. Egal wie der Baske sich entscheidet und ob die zuletzt gezeigten spielerischen Fortschritte weiter ins Stocken geraten: Wenn es um die Plätze sechs oder sieben geht, kann den Leverkusenern auch bei Aufsteiger Bremen am Ende nur der Erfolg recht geben.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Bremen: Pavlenka; Pieper, Stark, Veljkovic; Weiser, Gruev, Jung; Bittencourt, Stage; Füllkrug, Ducksch. – Leverkusen: Hradecky; Tapsoba, Tah, Hincapié; Frimpong, Andrich, Palacios, Bakker; Adli, Hlozek, Amiri . – SR.: Aytekin (Altenberg).