Bayer 04 Leverkusen hat sein Bundesliga-Heimspiel gegen Aufsteiger FC St. Pauli auch dank eines genialen Moments von Florian Wirtz gewonnen.
Leverkusen gewinnt gegen St. PauliDer Meister macht Fortschritte
Ein Blick auf die Ergebnisse von Bayer 04 Leverkusen im bisherigen Saisonverlauf lassen den Schluss zu, dass es dem deutschen Fußballmeister am Ende einer Englischen Woche schwerfällt, in der Bundesliga Ergebnisse einzufahren. Die Unentschieden gegen Kiel, in Bremen und in Bochum gab es allesamt nach Champions League-Partien. Sechs Punkte, die jeweils nach Vorsprung unnötig verloren gegangen waren und verantwortlich für den Rückstand von sieben Zählern auf Tabellenführer FC Bayern München sind.
Der 2:1 (2:0)-Heimsieg am Samstag gegen den FC St. Pauli dokumentierte also eine positive Entwicklung des Doublesiegers, der am Dienstag durch ein 1:0 bei den Bayern das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht hatte. Jonathan Tah, Schütze des 2:0 (21.), sah es jedenfalls so und die Argumente des Abwehrchefs waren nicht von der Hand zu weisen: „Ich sehe absolut einen Fortschritt, weil wir gewonnen haben. Das zählt am Ende.“
Der 28-Jährige hatte eine „gute, klare und entschlossene erste Halbzeit“ gesehen und wollte deshalb auch nicht den Stab über sein Team brechen, weil es den Gegner in der letzten Viertelstunde aufkommen ließ und nach dem 1:2 durch Morgan Guilavogui (84.) bis zum Schlusspfiff zittern musste: „Es geht immer besser, aber wir haben gewonnen.“
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Diesen kleinen, aber feinen Unterschied machte auch Xabi Alonso in seiner Analyse: „Wir haben nicht so gute Erfahrungen mit dieser Situation in dieser Saison gemacht. Wir waren diesmal effizienter und intelligenter in den letzten Minuten“, sagte der Bayer-Coach und machte daran den Fortschritt fest: „Es war nicht spektakulär, aber wir haben gemerkt, in welcher Situation wir sind und wussten, was wir tun müssen, um die Punkte einzufahren.“
Am Dienstag kommt Inter Mailand in die BayArena
Als langjähriger Weltklassespieler weiß Alonso außerdem nur zu genau, was es vor allem mental bedeutet, über Wochen hinweg jeden dritten Tag zu spielen. „Es war wichtig, nach dem großen Spiel in München in der Bundesliga so zu spielen. Wir haben auch noch die Situation mit den vielen Verletzten. Deshalb ziehe ich den Hut vor der Mentalität und dem guten Spirit meiner Mannschaft. St. Pauli war ein guter Gegner, es war nicht leicht heute“, erklärte der Spanier.
Leverkusen musste vor dem nächsten Champions League-Kracher am Dienstag (21 Uhr/DAZN) gegen Inter Mailand weiter ohne große Teile seiner Offensivabteilung und erneut ohne echten Neuner auskommen. Victor Boniface und Patrik Schick nahmen angeschlagen nur auf der Tribüne Platz.
Nathan Tella und Florian Wirtz nahmen die vordersten Positionen ein und machten ihre Sache gut bis sehr gut. Während der emsige Tella nach seinem Siegtor in München diesmal vom Pech verfolgt war und zweimal das vermeintliche 3:0 zurückgepfiffen bekam (43./83), legte Wirtz den nächsten Beweis dafür ab, dass es für ihn kein Stoppschild auf dem Weg in die absolute Weltklasse des Fußballs geben wird.
Das 1:0 des erst 21 Jahre alten Nationalspielers war eine Augenweide und begeisterte alle in der ausverkauften BayArena – inklusive der staunenden St. Paulianer. Wirtz nahm nach sechs Minuten vor dem gegnerischen Strafraum ein Zuspiel von Granit Xhaka in hohem Tempo auf und ließ in einer fließenden Bewegung Beinschuss gegen Eric Smith und Abschluss ins kurze Eck folgen.
„Ein großartiges Tor, das ist Flos Genialität. Seine Kontrolle, sein Dribbling – das auf so kleinem Raum zu machen, ist nicht einfach. Er ist ein besonderer Spieler und verleiht uns Extraqualität“, lobte Alonso seinen Zehner, den er nach 78 Minuten vom Platz nahm. Inter Mailand steht ja vor der Tür.
Jonathan Tah entscheidet sich im nächsten Jahr
Nach dem Fortschritt und den drei Punkten, die den Abstand auf die Bayern nicht haben anwachsen lassen, blieb noch die Frage nach der Zukunft eines der beiden Hauptprotagonisten des nasskalten Samstagnachmittags in der BayArena. In der vergangenen Woche waren Gerüchte aufgekommen, dass Jonathan Tah sich mit dem FC Barcelona in Gesprächen über einen Wechsel nach Ablauf seines Vertrages im Sommer 2025 befinde. „Ich habe mich mit niemandem getroffen“, nahm Tah Stellung.
Er dementierte aber nicht, dass es ein Treffen zwischen seinem Berater und Barcelonas Sportchef Deco gegeben hat. „Es ehrt mich, dass ich mit solchen Clubs in Verbindung gebracht werde und ich verstehe, dass gerade viel spekuliert wird“, sagte der Nationalspieler und versuchte, die Diskussion in die Warteschleife zu geben: „Ich lasse mir damit sehr viel Zeit. Für mich ist klar, dass ich meine Entscheidung irgendwann im nächsten Jahr treffen werde.“