Nun hat der Bundesliga-Tabellenführer bittere Gewissheit. Victor Boniface hat sich beim Training des nigerianischen Fußball-Nationalteams eine Muskelsehnenverletzung an den Adduktoren zugezogen.
Hiobsbotschaft aus DubaiBayer-Torjäger fällt voraussichtlich bis Anfang April aus

Fällt verletzt aus: Leverkusens Stürmer Victor Boniface.
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Der Stürmer, der erst im Sommer von Union St. Gilloise gekommen war und in seinen bisherigen 23 Pflichtspieleinsätzen 16 Tore erzielt und acht Vorlagen geliefert hatte, muss in den kommenden Tagen operiert werden. Somit fehlt er der Werkself nicht nur in der Zeit des Afrika-Cups (13. Januar bis 11. Februar), sondern darüber hinaus. „Das ist schade“, dachte Granit Xhaka an seinen aus dem nigerianischen Trainingslager in Dubai abgereisten Teamkollegen, „vor allem für ihn selbst. Sein Traum beim Afrika Cup kann leider noch nicht in Erfüllung gehen, aber wir hoffen, dass er noch stärker zurückkommt als vorher“.
Im Rheinland hatten die Clubverantwortlichen zunächst gehofft, dass ihr Hinrunden-Stürmer Nummer eins vielleicht nur eine leichte Verletzung erlitten hat. Nach einer MRT-Untersuchung in Köln am Dienstag herrschte dann aber Ernüchterung. Auch bei Xhaka: „Verletzungen gehören leider im Sport dazu“, meinte der Schweizer, „wir werden jetzt natürlich bei ihm sein und hoffen, dass er die Verletzung schnell übersteht“.
Das Adjektiv „schnell“ könnte bei einer Blessur in der Leistengegend zur Interpretationssache werden. Das wissen sie in Leverkusen spätestens seit Patrik Schick, der sich im Oktober 2022 an ähnlicher Stelle verletzt hatte und nach schier endloser Leidenszeit erst im vergangenen November zurückkommen konnte. Sein Sturmpartner Boniface war wegen des kontinentalen Wettstreits mit den Super Eagles ursprünglich für fünf Bundesliga-Partien sowie das DFB-Pokalviertelfinale gegen Stuttgart als abwesend eingeplant worden. Bei der Titel-Mission in der Bundesliga, der Europa-League und im nationalen Pokal wird der 23-jährige Nigerianer nun mindestens doppelt so viele Spiele nicht bestreiten können.
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Sind die Titelambitionen der Werkself in Gefahr?
Sowohl in sechs weiteren Bundesligaspielen im Februar und März als auch im Europa-League-Achtelfinale (7. und 14. März) steht der dribbel- und zweikampfstarke Goalgetter seinem Trainer nicht zur Verfügung.
Xabi Alonso hatte zwar immer die Qualität des Kaders, auch in der Breite, gelobt, dürfte sich aber trotzdem mit Simon Rolfes zum Gespräch treffen. Ob die Titelambitionen der Werkself in Gefahr sind, wenn kein Ersatz geholt wird, müssen der Chefcoach und der Geschäftsführer genau ausloten. 21 garantierte Pflichtspiele und mögliche sieben weitere nationale und internationale K.-o.-Partien sprechen dafür. Als Gegenargument könnte die aktuelle Topform von Boniface-Vertreter Schick angeführt werden. Der von seinen Adduktoren-Problemen genesene Tscheche erzielte nicht nur beim 4:1-Testspielsieg gegen Venedig einen Treffer, sondern war auch Ende 2023 mit sechs Toren und einer Vorlage bei neun Einsätzen überaus erfolgreich. Auch der 21-jährige Tscheche Adam Hlozek könnte in Bonifaces Abwesenheit aufblühen.