Bayer 04 Leverkusen hat in der Fußball-Bundesliga beim 2:1 gegen den FC St. Pauli den fünften Pflichtspielsieg in Serie eingefahren.
Bayer LeverkusenDer Meister macht es unnötig spannend
Der 13. Spieltag der Bundesliga-Saison 2024/25 beinhaltete eine interessante Aufgabe für alle Clubs, die ein Auge auf die Meisterschaft oder zumindest die Champions League geworfen haben. Wem aus den top Vier gelingt es, seinen vermeintlich leichten Gegner in Schach zu halten und wer stolpert? Bayer 04 Leverkusen beantwortete die Frage mit einem am Ende unnötig spannenden 2:1 (2:0)-Heimsieg gegen den FC St. Pauli und sendete das nächste Signal an die Konkurrenz, dass an der Dhünn die Zeit der leichten Punktverluste in dieser Spielzeit wohl vorbei ist.
Der Doublesieger startete im Vergleich zum 1:0-Pokalsieg in München mit vier Veränderungen. Torwart Lukas Hradecky, Artur, Aleix Garcia und Nathan Tella ersetzten Matej Kovar, Jeremie Frimpong, Nordi Mukiele und Robert Andrich. Torjäger Patrik Schick saß mit einer leichten Wadenverletzung nur auf der Tribüne. Wohl auch als Vorsichtsmaßnahme, denn der Tscheche soll am Dienstag im Champions League-Kracher gegen Inter Mailand wieder fit sein.
Bewegung von Florian Wirtz wie aus einem Guss
Der Aufsteiger aus Hamburg überraschte aus einer4:3:3-Grundordnung mit einem recht forschen Pressing. Die Werkself kümmerte dies allerdings wenig, der Meister zeigte sich eher hocherfreut. St. Paulis hohes Verteidigen öffnete für Bayers Ball-Virtuosen nämlich das ein oder andere Räumchen.
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So konnte Granit Xhaka nach sechs Minuten einen kurzen Diagonalpass in den Lauf von Florian Wirtz legen. Der Nationalspieler spielte den Ball mit dem ersten Kontakt gleich durch die Beine von Eric Smith und erzielte mit dem zweiten das 1:0. Eine fließende Bewegung, die die Augen der 30.210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena verwöhnte.
Die Gäste zeigten einige schönen Ball-Passagen, wurden aber nicht richtig gefährlich. Auch nicht, als sich Jonathan Tah einen riskanten Querpass durch den eigenen Strafraum erlaubte und dabei den Kopf von Morgan Guilavogui traf (13.). Der aktuell vom FC Barcelona umworbene Abwehrchef zeigte in seiner nächsten Szene dann die zuvor fehlende Konsequenz und verwertete einen Eckball von Aleix Garcia per Kopf aus vier Metern zum frühen 2:0 (21.).
Ein Vorsprung, der dem Team von Trainer Xabi Alonso in dieser Saison beim 2:3 gegen Leipzig und beim 2:2 gegen Kiel schon zweimal zum Verhängnis wurde. Bayer hat aber dazu gelernt und ließ die stark ersatzgeschwächten Hamburger nur einmal durch Oladapo Afolayan gefährlich werden. Der Engländer rutschte nach einer Rechtsflanke aber am Ball vorbei (36.).
Nathan Tella wird zweimal das 3:0 weggepfiffen
Leverkusen kontrollierte die Begegnung und erzielte noch einen dritten Treffer vor der Pause. Das 3:0 des mit Wirtz in der Spitze agierenden Nathan Tella zählte nach Videobeweis aber nicht, weil der Torschütze bei der Ballannahme hauchdünn näher am Tor stand als St. Paulis Philipp Treu (43.).
Der nächste Teil der Spieltags-Aufgabe bestand für Bayer 04 darin, den Sieg nicht mehr in Gefahr geraten zu lassen. Was erst einmal nicht zu 100 Prozent gelang. Guilavogui verpasste eine über Hradecky hinweg segelnde Flanke am langen Pfosten nur ganz knapp mit dem Kopf (54.). Dann spitzelte St. Paulis Stürmer den Ball aus sechs Metern wenige Zentimeter rechts am Tor vorbei (59.).
Alonso reagierte und brachte Frimpong für Exequiel Palacios (59.). Leverkusen hatte sich bis dahin keine Torchance in der zweiten Hälfte erspielt. Was auch bis zur 71. Minute so blieb. Dann spielte Hauke Finn Wahl einen schlimmen Fehlpass, der Wirtz in Position brachte. Der 21-Jährige schloss aber zu überhastet ab und zielte recht weit links vorbei.
Morgan Guilavogui trifft und bringt Bayer 04 ins Wanken
Die Werkself übte sich angesichts der hohen Spielbelastung und einiger Verletzter weiter im Verwaltungsmodus. Was immer gefährlich ist, zumal Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck Tella auch sein zweites 3:0 zurückpfiff - diesmal wegen Foulspiels (83.). Kurz zuvor hatte Johannes Eggestein knapp das 2:1 verpasst, das dann Guilavogui gelang, der Artur austanzte und Hradecky mit links überwand (84.).
Leverkusen geriet tatsächlich noch einmal ins Schwimmen. Eggestein hatte den Ausgleich auf dem rechten Fuß (89.) und der eingewechselte Andreas Albers auf dem Kopf (90.+1). Bayer 04 wankte, stolperte aber nicht und fuhr den fünften Pflichtspielsieg in Serie ein. Der Rückstand auf Tabellenführer Bayern München (4:2 gegen Heidenheim) beträgt weiter sieben Punkte. Auch RB Leipzig erledigte seine Spieltagsaufgabe mit dem 2:0 bei Holstein Kiel. Eintracht Frankfurt allerdings ließ gegen den FC Augsburg beim 2:2 zwei Punkte liegen und liegt nur noch einen Zähler vor Bayer 04.
„Wir haben etwas die Kontrolle über das Spiel verloren, haben zu viele lange Bälle gespielt und bei St. Pauli unnötig Hoffnung geschürt. Es war wichtig, nach dem Topspiel in München in einem Bundesliga-Heimspiel zu zeigen, dass wir eine Topmannschaft sind. Das ist uns über weite Strecken gelungen“, sagte Jonathan Tah.
Statistik:
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky; Tapsoba, Tah, Hincapie; Xhaka; Arthur, Palacios (59. Frimpong), Aleix Garcia, Grimaldo (78. Belocian); Tella (87. Andrich), Wirtz (78. Terrier). - St. Pauli: Vasily; Wahl, Smith, Nemeth (89. Dzwigala); Saliakas (89. Ritzka), Irvine, Boukhalfa (79. Sinani), Treu; Afolayan (82. Ahlstrand), J. Eggestein (90. Albers), Guilavogui. - SR.: Jöllenbeck (Freiburg). - Zuschauer: 30.210. - Tore: 1:0 Wirtz (6.), 2:0 Tah (21.). - Gelbe Karten: Hincapie; Guliavogui, Saliakas, Dzwigala.