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Bayer 04 LeverkusenXabi Alonso – Vater, Vorbild und Erfolgsgarant

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Trainer Xabi  Alsonso

Leverkusens Trainer Xabi Alsonso

Der Erfolg von Xabi Alonso und seiner Mannschaft Bayer Leverkusen hat viele Gründe, darunter seine enge Verbindung zu seinem Vater und Fußballmentor.

Dass Xabi Alonso mit Bayer Leverkusen auf einer Welle des Erfolgs gleitet, die an die größten Teams der europäischen Vereinsfußball-Geschichte erinnert, hat vielerlei Gründe. Der gute Draht zu seinen Profis, die an den Lippen des ehemaligen Welt- und Europameisters hängen. Seine mutige, taktisch flexible Einstellung auf jeden neuen Gegner. Oder das perfekte Mindset, um auch Rückschläge innerhalb der Spiele wegzustecken.

Spätestens nach dem 3:0 gegen Bayern München können sich selbst pessimistischste Anhänger kaum vorstellen, dass ihre Werkself überhaupt mal ein Spiel verliert. Wie es der spanische Chefcoach auf die Spuren von Arsène Wengers „Invincible“ Arsenal London, das die Premier League vor 20 Jahren ohne Niederlage gewann, schaffen konnte, liegt auch in seiner Vergangenheit und dem familiären Umfeld begründet. „Mein Vater hat großen Einfluss“, sprach der 42-Jährige vor dem Auswärtsspiel beim FC Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) über Periko Alonso, „er ist ein großes Vorbild und seine Meinung ist für mich das Wichtigste“.

Mein Vater hat großen Einfluss. Er ist ein großes Vorbild und seine Meinung ist für mich das Wichtigste.
Xabi Alonso, Trainer von Bayer Leverkusen

Tatsächlich lebte der heute 71-jährige Senior seinem mittleren Sohn erst die Spielerkarriere (bei Real Sociedad, dem FC Barcelona und Sabadell FC) und dann die Trainerlaufbahn (unter anderem bei San Sebastian, Eibar und Real Sociedad) vor und brachte den Filius auf die gleiche Bahn: „Ich bin seinem Schritt gefolgt“, stellt Leverkusens erfolgreicher Trainer-Rookie klar und erklärt, was genau ihm sein alter Herr mitgab: „In meinem Zuhause ist immer Fußball. Wir sprechen über das Spiel, den Gegner und über einzelne Spieler. Er versucht, immer ruhig zu bleiben und direkt die richtigen Worte zu finden.“

Bayer 04 mit Respekt vor Heidenheim

Natürlich konnte der junge Xabi zu aktiven Zeiten auch von Carlo Ancelotti, Jose Mourinho und Pep Guardiola profitieren. Diese Lehrmeister sind aber selbst noch aktiv, sodass sie sich als Ratgeber kaum anbieten. Vielmehr vertraut der Bayer-Coach also Vater Periko und natürlich seinem großen Trainerstab unter dem Bayer-Kreuz. Nach dem Sieg über München beorderte er seinen Assistenten Alberto Encinas, den Spezialisten für Standards Sebastian Parilla, Torwart-Trainer David Thiel, Co-Trainer Analyse Marcel Daum, sowie die Athletik-Coaches Markus Müller und Ismael Camenforte Lopez zum gemeinsamen Feiern vor die Nordkurve.

Auch den Bundesliga-Alltag begeht Alonso mit offenen Augen und Ohren. So suchte er schon beim Hinspiel gegen Heidenheim den Kontakt zu Frank Schmidt und ließ sich vom dienstältesten Trainer im deutschen Profifußball (über 6000 Tage im Amt) inspirieren. Nach dem 4:1-Heimsieg vor fünf Monaten bekam er dessen Biografie in Buchform überreicht und erklärte nun, dass er „Unkaputtbar“ aufmerksam gelesen habe. „Natürlich nicht alles, aber ich war sehr neugierig“, verriet Alonso: „Seine Geschichte, viele Jahre in der gleichen Rolle zu sein, ist nicht normal im heutigen Fußball. Ich habe große Bewunderung für ihn.“

Am 22. Spieltag sind der neun Jahre ältere Schmidt und er allerdings Gegner und kämpfen um die Fortsetzung ihrer jeweiligen Serie. Dass seine Werkself den Bundesligarekord von Hansi Flicks Bayern München aus der Saison 2019/20 egalisieren und das 32. ungeschlagene Pflichtspiel absolvieren kann, ficht den Basken kaum an. Sein Vater brachte ihm bei, nicht in solchen Kategorien zu denken. Also fokussiert er sich erst auf die eigene, mit Afrika Cup-Sieger Odilon Koussounou fast wieder komplette Mannschaft (einzig Exequiel Palacios, Arthur und Victor Boniface werden in dieser Reihenfolge in den nächsten Wochen beziehungsweise Monaten zurückerwartet). Und dann auf die zweikampf-, konter- und standardstarken Gastgeber in der Voith-Arena.

Heidenheim hat mit acht Spielen ohne Niederlage die zweitlängste Serie aller Erstligisten inne und sich so Alonsos „großen Respekt“ verdient. Zur Einstimmung auf „eines der schwierigsten Auswärtsspiele“ hielt der Spitzenreiter ein finales Plädoyer, das jeder Fußballmannschaft als Inspirationsquelle dienen kann: „Egal ob es 31 oder 32 sind“, spielte er auf die mögliche Rekordserie an, „wir können ein Signal setzen, dass wir seine sehr, sehr gute Konsistenz haben. Für jedes Spiel eine gute Vorbereitung zu haben, nicht nur taktisch, sondern auch emotional – diesen Wunsch, diesen Hunger zu behalten, das ist das Wichtigste.“

Voraussichtliche Aufstellung

Leverkusen: Hradecky; Tapsoba, Tah, Hincapie; Frimpong, Xhaka, Andrich, Grimaldo; Hofmann, Wirtz, Schick.

Heidenheim: Müller; Traoré, Mainka, Gimber, Föhrenbach; Schöppner, Maloney, Beck; Dinkci, Beste, Kleindienst.