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Bayer 04 LeverkusenXabi Alonso schaut sich die Playoffs im Fernsehen an

Lesezeit 3 Minuten
Torschütze Nathan Tella und Bayer 04 Leverkusen jubeln nach dem 2:0.

Torschütze Nathan Tella und Bayer 04 Leverkusen jubeln nach dem 2:0.

Bayer 04 Leverkusen steht als einziges deutsches Team bereits im Achtelfinale der Champions League und wartet nun auf seinen Gegner.

90 Minuten und eine vierminütige Nachspielzeit lagen hinter Jonathan Tah – dann hatten der Abwehrchef und seine Teamkollegen von Bayer Leverkusen es als einziges deutsches Team direkt ins Achtelfinale der „neuen“ Champions League geschafft. „Das war sehr, sehr intensiv“, berichtete der Vizekapitän der Werkself nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Sparta Prag. „Glücklich und stolz“, sei er darüber, „dass wir das gepackt haben“.

Weil die Uefa ihren bedeutendsten, europäischen Clubwettbewerb reformiert hatte und am Mittwochabend 36 Mannschaften gleichzeitig um acht direkte Qualifikations-Plätze, 16 Playoff-Ränge und damit gegen das vorzeitige Ausscheiden spielen ließ, brauchten Tah und Co. einen Tunnelblick. „Der Plan war es, sehr auf uns fokussiert zu bleiben“, verriet der 28-Jährige nach dem finalen Sprung auf Platz sechs: „Wir wollten nicht so viel gucken was die anderen machen. Wenn man damit anfängt, kann man schnell mal nervös oder unruhig werden.“

Ich habe mal rausgeguckt. Da waren aber alle entspannt, also wusste ich, es passt.
Jonathan Tah, Vizekapitän Bayer Leverkusen

Als Bestätigung für Tahs These dienten gleich die ersten fünf Minuten und das Fernduell mit Aston Villa: Während die Werkself auf die Führung drängte, im eigenen Spiel aber noch zu unpräzise war, schnürte Morgan Rogers in Birmingham einen Doppelpack (3./ 5.) zu Villas 2:0-Führung gegen Celtic Glasgow.

„Es war aber noch zu früh, um in Stress zu sein“, stellte Xabi Alonso trotz des zwischenzeitlichen Abrutschens auf Rang elf klar und ergänzte: „Wir haben in diesem Moment keine Info an die Mannschaft gegeben, sondern unsere Arbeit gut weiter gemacht.“ Einen „Wechsel im Mindset“ hielt der Coach nicht für nötig. Wohl wissend, dass Tahs defensive und Florian Wirtz offensive Qualitäten ausreichen können, um den bereits ausgeschiedenen tschechischen Meister zu überflügeln.

Nachdem Bayers Nummer 10 den gegnerischen Keeper Peter Vindahl zur ersten Glanzparade gezwungen (25.) und der VAR-Schiedsrichter einen vermeintlichen Handelfmeter gegen Prag wegen Edmond Tapsobas Schuss an Jaroslav Zelenys Kopf zurückgenommen hatte (30.), erlöste Wirtz die 30.000 Bayer-04-Fans: Der 21-jährige Ausnahmekönner erzielte seinen sechsten Treffer im erst achten Champions-League-Spiel, direkt und flach ins linke Eck, und ließ das Licht am Tunnelende für alle Leverkusener hell strahlen (32.).

Celtic, Real, ManCity oder die Bayern warten

Spätestens nach Nathan Tellas Abstauber im Anschluss an einen Grimaldo-Freistoß zum 2:0 (64.) war der direkte Weg ins Achtelfinale frei. „In den letzten zehn Minuten habe ich mal rausgeguckt, ob irgendjemand hektisch wird“, sprach Tah die Situation mit gleichzeitig 17 weiteren Partien an und fand Gewissheit: „Es waren aber alle entspannt, also wusste ich, okay, ja, das passt“.

Hochkaräter müssen „nachsitzen“ Während Leverkusen ins Achtelfinale sprang und sich Aston Villa mit dem 3:2-Sieg über Glasgow den achten und letzten direkten Qualifikationsplatz sicherte, müssen Hochkaräter wie Bayers letztjähriger Europa-League-Finalgegner Bergamo (9.), Real Madrid (11.), Bayern München (12.) und der AC Milan (13.) vor Karneval zwei Playoff-Spiele bestreiten.

Für uns ist sehr viel möglich.
Jonathan Tah, Innenverteidiger Bayer Leverkusen

„Das werden wir uns im Fernsehen anschauen“, freute sich Xabi Alonso über die freien Abende am 11. und 18. Februar – sowie einen möglichen Vorteil im deutschen Ligagipfel mit Bayern München am 15. Februar – und ergänzte: „Wir haben eine erwachsene Leistung gebracht und verdienen diese Position.“ Mögliche Achtelfinalgegner sind nun Manchester City, Real Madrid, Bayern München oder Celtic Glasgow.

Beginnend mit dem Heimspiel am Sonntag gegen die TSG 1899 Hoffenheim (17.30 Uhr/DAZN), stehen bis dahin zwar noch fünf Bundesliga-Partien und das DFB-Pokalviertelfinale am kommenden Mittwoch gegen den 1. FC Köln bevor. Am Horizont visieren aber alle Leverkusener schon die Highlightspiele am 4. und 11. März an. „Für uns ist sehr viel möglich“, formulierte Bayers Ersatzkapitän Jonathan Tah seine internationalen Ambitionen und nahm auch die Hochkaräter Real, City und die Bayern ins Visier: „Das ist doch schön, dafür spielen wir Champions League, um uns auf höchsten Niveau zu messen. Ich bin sehr gespannt.“