Der Wechsel von Jonas Urbig vom 1. FC Köln zum FC Bayern München ist perfekt. Ein Kommentar.
1. FC KölnWas anders geplant war, geht zufriedenstellend aus
Der eigentliche Plan sah anders aus. Jonas Urbig kam im Alter von acht Jahren zum 1. FC Köln und entpuppte sich während seiner Ausbildung im Nachwuchs der Geißböcke rasch als Torwart-Juwel mit dem Zeug, in die Fußstapfen der Legende Toni Schumacher oder eines Bodo Illgner zu treten. Schon vor seinen Ausleihen zu Jahn Regensburg und Greuther Fürth war ausgemacht, dass der Kronprinz als Nummer eins des FC zu einem der Großen seiner Zunft reifen und seinem Club sowohl zu sportlichen Erfolgen als auch irgendwann zu einer stattlichen Ablösesumme verhelfen sollte.
Das FC-Kapitel Jonas Urbig endete nun aber schon am 27. Januar 2025 mit nur elf Pflichtspielen für seinen Ausbildungsclub und einem Rekordtransfer für Zweitliga-Reservetorhüter. Denn nichts anderes mehr war der 21-Jährige nach zehn Zweitliga-Spielen, einem Einsatz im DFB-Pokal und 22 Gegentoren. Eine Entwicklung, die niemand einkalkuliert hatte und niemand so wollte.
Urbigs ehrgeiziger Karriereplan
Viele hatten das Unheil kommen sehen, als der abwanderungswillige Marvin Schwäbe im Sommer keinen neuen Club fand und der FC mit zwei Nummer eins-Torhütern in die Saison gehen musste. Die Dynamik, die sich aus dieser Situation gepaart mit dem Standing der Keeper innerhalb des Teams ergab, gipfelte in einer Problematik, die sich negativ auf die sportliche Leistung auswirkte.
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Der um seinen Job kämpfende Trainer Gerhard Struber stand vor einer wegweisenden Entscheidung. Um den Status von Urbig als Nummer eins zu halten, hätte er sich gegen die Haltung gestandener Spieler durchsetzen müssen. Der Torwartwechsel vor dem Pokalspiel gegen Kiel schien ihm weniger riskant und erfolgversprechender.
Die Ergebnisse gaben Struber recht und forcierten die Entwicklung, die nun ein Ende gefunden hat, mit dem alle Seiten zufrieden sein können. Jonas Urbig ist eine Etage höher zurück in der Rolle des Kronprinzen und kann mit Mentor Manuel Neuer versuchen, seinen ehrgeizigen Karriereplan in München umzusetzen. Der FC, dessen nicht immer konsequentes Management bei dieser Personalie Fragen aufwirft, kassiert eine satte Ablösesumme, die er in seinen sportlichen Erfolg reinvestieren kann. Und die Bayern haben eine aussichtsreiche Wette auf die Nachfolge von Neuer laufen.