Bayer Leverkusen qualifiziert sich durch einen 2:0-Sieg gegen Sparta Prag als einziges deutsches Team direkt für die Champions League-Achtelfinals.
Bayer Leverkusen im Achtelfinale2:0-Heimsieg sichert direkten Einzug in die Champions League Runde der letzten 16
Liverpool, Barcelona, Arsenal, Inter Mailand und Atletico Madrid. Doch dann kommt schon Bayer Leverkusen. Der Deutsche Meister und Pokalsieger hat sich durch einen 2:0 (1:0)-Heimsieg direkt für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert.
Erst nervenaufreibend, dann aber souverän, schloss das Team von Xabi Alonso den neuen Königsklassen-Modus als Sechster ab und steht somit als einziges der fünf gestarteten deutschen Teams direkt unter den 16 besten Klubmannschaften Europas. Die Erleichterung über den ersten Achtelfinal-Einzug seit 2017 und zwei Playoff-Spiele weniger war auch dem jubelnden Chefcoach anzusehen. Schließlich hatte Alonso noch vor dem finalen Schritt in Richtung Top-Acht zugegeben, dass er die Bedeutung der Tordifferenz in den ersten Spielrunden unterschätzt hatte.
„Beim 0:4 in Liverpool hätte ich sonst anders gecoacht“, gab der Baske zu und durfte trotzdem gewiss sein, dass seine Belegschaft durch den fünften Sieg im achten Spiel, die Ligaphase erfolgreich abschließen wird. Allerdings bot die Situation, in der die Gastgeber viel mehr zu verlieren hatten, als die abgeschlagenen Tschechen, einige Fallstricke. Also wählte Alonso die gleiche Startelf wie acht Tage zuvor bei Atletico. Einzig Piero Hincapie fehlte nach seiner Gelb-Roten Karte als Linksverteidiger.
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Führung der Leverkusener lag in der Luft
Im 3:4:3-System rückte Torjäger Patrik Schick im Vergleich zum 1:2 in Madrid gegen seinen Heimatverein wieder in die Startelf. Als Jeremie Frimpong und Florian Wirtz erst über rechts und dann links durchbrachen, lag die Führung schon in der Luft. Selbige wurde aber dünner, als die ersten Informationen aus Birmingham durchsickerten. Die knapp 30.000 Bayer 04-Fans in der Arena konnten ihre Nervosität nach Morgan Rogers Doppelpack für Aston Villa in der dritten und fünften Minute nicht verbergen.
Schließlich bedeutete das zwischenzeitliche 2:0 des Hauptkonkurrenten aus Birmingham, dass Villa in und die Rheinländer aus der begehrten, direkten Qualifikations-Zone gerutscht waren. Streng nach Anordnung wurde davon auf der Stadion-Anzeige keine Notiz genommen. Die Leverkusener Anhänger erhöhten mit Wechselgesängen aber das Lautstärke-Volumen. Und auch das Alonso-Team legte sich seinen Gegner langsam, aber sicher zurecht.
25 Minuten waren gespielt, da musste Peter Vindahl einen Distanzschuss von Wirtz im linken Torwart-Eck entschärfen. Dann zeigte der bulgarische Unparteiische Georgi Kabakov auf den Punkt, musste seine Elfmeter-Entscheidung nach VAR-Check aber zurücknehmen. Edmond Tapsobas Schuss hatte den Kopf- und nicht die Hand von Gegenspieler Jaroslav Zeleny getroffen (30.). Zwei Zeigerumdrehungen später gab ihr „Fußballgott“ der BayArena dann aber Grund, erstmals zu eskalieren. Nach einem Rückpass von Frimpong fackelte Wirtz keine Sekunde und traf flach zum 1:0 (32.).
Zurück auf Achtelfinal-Kurs wurde die Maßgabe der „nicht übermittelten Ergebnisse“ gelockert und der zwischenzeitliche 2:2-Ausgleich von Celtic Glasgow in Birmingham angezeigt. Alejandro Grimaldo wollte die angerichtete Achtelfinalfeier schon vor dem Pausenpfiff richtig in Gang starten, Sparta-Keeper Vindahl parierte aber glänzend (45.+1).
Weil der Tabellen-31. aus dem deutschen Nachbarland keine Playoff-Chancen mehr hatte, wurde der Abwehrriegel auch nach dem Seitenwechsel kaum gelockert. Im Gegenteil hatte Victor Olatunji sogar die Chance auf 1:1 zu stellen, verfehlte mit seinem Heber über Bayer 04-Keeper Matej Kovar aber knapp links (49.). Gerade hatte Villa durch Ollie Watkins auf 3:2 gestellt (60.), da ließ die Werkself die Luft aus diesem Fernduell: Grimaldos Freistoß konnte Vindahl nur abprallen lassen und Nathan Tella staubte zum 2:0 ab (64.).
Auch wegen der anderen Ergebnisse, wie dem 2:2 von Atalanta Bergamo in Barcelona oder AC Mailands 1:2 in Zagreb durfte sich die Werkself sicher fühlen und wählte den Angriff als beste Verteidigung. So hätten Grimaldo (70.), Tella (76.) und Joker Aleix Garcia per Freistoß (83.) in der Schlussphase treffen können. Nach Schlusspfiff änderte dies aber nichts am ausgelassenen Jubel darüber, vor Borussia Dortmund und Bayern München, das beste deutsche Team im internationalen Vergleich zu sein.
Die möglichen Achtelfinalgegner für Bayer 04 am 4. und 11. März heißen Real Madrid, Bayern München, Manchester City oder Celtic Glasgow sein. Eine illustre Auswahl mit drei hochkarätigen Clubs, die für den deutschen Meister den Weg ins Viertelfinale sicher nicht leicht werden machen.
Statistik:
Bayer 04 Leverkusen: Kovar; Mukiele, Tah, Tapsoba; Frimpong (88. Arthur), Palacios (82. Garcia), Xhaka, Grimaldo; Wirtz (90. Hofmann), Tella (82. Andrich), Schick (90. Stepanov). - Sparta Prag: Vindahl; Vitik, Sevinsky, Sörensen; Wiesner (85. Suchomel), Kairinen, Zeleny (90.+3 Krasniqi), Sadilek, Laci (85. Danek); Olatunji (67. Haraslin), Birmancevic (90.+3 Penxa). - SR.: Kabakov (Bulgarien). - Zuschauer: 30.210. - Tore: 1:0 Wirtz (32.), 2:0 Tella (64.).