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Bayer 04 LeverkusenDie Positionen werden ausgelotet

Lesezeit 3 Minuten
Leverkusens Trainer Xabi Alonso (l.) schätzt seinen Kollegen Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso (l.) schätzt seinen Kollegen Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart.

Bayer 04 Leverkusen tritt nach dem Ausscheiden in der Champions League am Sonntag bei Vizemeister VfB Stuttgart an.

„Die Tendenz ist…“, begann Xabi Alonso seine Antwort auf die Frage nach seiner persönlichen Zukunft. Der Trainer von Bayer 04 hat in Leverkusen noch Vertrag bis 2026 und somit theoretisch keine Eile, frühzeitige Entscheidungen bekannt zu geben. Nach dem Aus im Champions League-Achtelfinale gegen Bayern München blickt der Werksklub aber auf eine, an Höhepunkten arme Restsaison. Bei acht Bundesliga-Punkten Rückstand auf den Rekordmeister, aber neun Zählern Vorsprung auf das drittplatzierte Überraschungsteam aus Mainz, scheint Platz zwei zementiert.

DFB-Pokalhalbfinale als nächster Höhepunkt

Das DFB-Pokalhalbfinale bei Drittligist Arminia Bielefeld am 1. April bildet noch ein Highlight ab, möchte der Double-Sieger doch zumindest diesen Titel verteidigen. Ansonsten lassen Punktspiele gegen Bochum (H), Heidenheim (A), Union Berlin (H), St. Pauli (A) oder Augsburg (H) die rheinländischen Fußballherzen Ende März und auch im April nicht unbedingt höher schlagen.

Warum also nicht über die Aussichten für die Spielzeit 2025/26 sprechen? Wenn der Terminplan luftiger wird und die Fußballwelt wissen möchte, ob der 43-jährige Meistertrainer seine vierte Saison im Rheinland anpeilt oder doch bereit ist, dem Ruf seines Ex-Klubs, Real Madrid zu folgen oder dem Werben aus der englischen Premier League nachzugeben.

Wer den Familienmenschen Alonso einschätzen kann, weiß, dass er mit seiner Frau und drei Kindern den eigenen Lebensmittelpunkt nicht mal eben so um tausende Kilometer verschieben wird. Zudem steht dem Basken ein erfüllter Vertrag besser zu Gesicht als ein frühzeitiger Abgang.

Zum ersten Mal drei Niederlagen in Serie unter Alonso

Was einem „König Xabi I.“, wie er seit Leverkusens ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte an der Bismarckallee auch heißt, am würdigsten ist, formulierte er vor dem 26. Bundesliga-Spieltag selbst. „Die Tendenz ist, dass wir alle den Fokus auf diesem Bundesliga-Spiel haben“, sagte Alonso zwei Tage vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN), wich der Zukunftsfrage allerdings nicht gänzlich aus: „Danach haben wir ein bisschen mehr Zeit.“

Wie etwaige Gespräche laufen, wird sicher intern bleiben. Fakt ist, dass die Verantwortlichen zwischen dem 17. und 28. März ohne großen Spieltags-Druck zusammenkommen und gegenseitige Positionen ausloten können.

Bevor es um Zukunftsthemen geht, möchte der Bayer 04-Coach aber erstmal die Vergangenheit bewältigen und eine gegenwärtig gute Leistung in Stuttgart heraufbeschwören. „Wir müssen Profis sein“, forderte er vor dem Duell mit dem 16 Punkte zurückstehenden Vizemeister. Nicht nur, weil die Leverkusener erstmals unter seiner Ägide drei Niederlagen aneinanderreihten, sondern auch weil die Personalsituation alles andere als rosig ist.

Sie mögen es, gemeinsam umzuschalten und offensive Räume zu finden.
Xabi Alonso, Trainer Bayer 04 Leverkusen

Ohne Florian Wirtz, der in die Reha eingestiegen ist, die langzeitverletzten Jeanuel Belocian (Kreuzband) und Marin Terrier (Achillessehne) sowie Edmond Tapsoba und Nathan Tella (beide muskuläre Probleme), geht es zu den Schwaben. Trotz des 0:0 im Hinspiel und vor allem wegen der vorherigen Begegnungen beim 4:3 nach Elfmeterschießen im Supercup, 2:2 in der Bundesliga und dem 3:2 im Viertelfinale des DFB-Pokals 2023/24, freut sich Fußballdeutschland auf dieses Duell.

Inklusive Alonso: I„ch mag die Art und Weise von Stuttgart. “Die „kollektive Qualität“ des VfB hat es Alonso angetan, aber auch die „guten Automatismen“, deren „hohe Intensität“ und das „richtige Gespür für den Moment, wann das Pressing auszulösen ist“. „Sie mögen es, gemeinsam umzuschalten und offensive Räume zu finden. Da müssen wir viele, viele gute Dinge tun, sonst werden wir kein gutes Spiel haben“, hielt Xabi Alonso abschließend fest. Diese Tendenz ist also auch schon am letzten Wochenende vor der Länderspielpause klar.


Voraussichtliche Aufstellungen:

VfB Stuttgart: Nübel; Vagnoman, Jeltsch, Chabot, Mittelstädt; Karazor, Stiller, Bruun Larsen, Woltemade, Leweling; Demirovic. – Bayer 04 Leverkusen: Kovar; Mukiele, Tah, Hincapie, Arthur; Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo; Adli, Schick.