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„Am Ende ist die Ente fett“Wie der 1. FC Köln am Freitag gegen Mainz punkten will

Lesezeit 4 Minuten
Baumgart vor Mainz

 Steffen Baumgart (l.) und sein Co-Trainer André Pawlak besprechen am Donnerstag den Plan für Mainz.

Köln – Steffen Baumgarts Ausflug an die alte Wirkungsstätte in Ostwestfalen dauerte am Mittwochabend etwas länger als geplant. Den Trainer des Bundesligisten 1. FC Köln wird es als Gast des DFB-Pokalspiels zwischen seinem Ex-Club SC Paderborn und Werder Bremen wenig gestört haben. Zum einen, weil der 50-Jährige nun mal gerne Fußball schaut und zum anderen, weil der Zweitligist als Sieger aus dem entscheidenden Elfmeterschießen hervorging. Baumgart, der von seiner Frau Katja und Tochter Emilia begleitet wurde, ließ es sich nicht nehmen, nach der Spiel vor der Paderborner Kabine den SC-Akteuren zu gratulieren, mit ehemaligen Spielern zu sprechen und Fotos mit Fans zu machen.

Bei einem Sieg geht es mit Bayern München auf Platz 3

Eine willkommene und gelungene Abwechslung für den FC-Coach im Alltagsstress zwischen Bundesliga und Europapokal – auch weil das Endergebnis ganz in seinem Sinne war. Was überleiten lässt zu Baumgarts Kerngeschäft, was im Endeffekt nichts anderes ist, als den 1. FC Köln zum Sieg zu führen. Wenn man es verhalten ausdrücken möchte, läuft es ganz ordentlich in Baumgarts zweiter Spielzeit am Geißbockheim. Gewinnt der FC nämlich am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim 1. FSV Mainz 05 hätte er nicht nur die Rheinhessen auf vier Zähler distanziert, er stünde punktgleich mit Meister Bayern München zumindest bis Samstag auf Platz drei der Bundesliga-Tabelle. Eigentlich unvorstellbar, wenn man bedenkt, woher der FC kommt und über welche Möglichkeiten er aktuell verfügt.

Zu diesen Möglichkeiten unter Baumgarts Führung zählt auch in dieser Saison die Kölner Fähigkeit sich niemals mit dem Gedanken ans Aufgeben zu beschäftigen. Eine Eigenschaft, die dazu geführt hat, dass der FC in der Bundesliga das Team ist, dass die meisten Punkte nach einem Rückstand geholt hat. Was wiederum bedeutet, dass die Geißböcke selten in Führung gehen. Zuletzt gerieten sie sechs Mal in Folge 0:1 in Rückstand. „Oft geraten wir durch verhinderbare Dinge in Rückstand. Damit beschäftigen wir uns, damit wir nicht ständig zurückliegen und hinterherlaufen“, erklärte Baumgart. In seiner schon recht langen Laufbahn als Coach habe er aber „noch keine Trainingsform gefunden“, mit der Spieler lernen einen Rückstand zu verhindern.

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Steffen Baumgart: „Am Ende ist die Ente fett, sagt man“

So lange das Ergebnis nach 90 Minuten zugunsten seines Teams ausschlägt, wird es Baumgart relativ egal sein und auch bleiben, ob der FC zunächst in Führung geht oder nicht. Er drückt es so aus: „Am Ende ist die Ente fett, sagt man. Das gilt nicht nur für die Spiele, sondern für die gesamte Saison.“ Eine Aussage, aus der sich durchaus ein gewisser persönlicher Ehrgeiz des Trainers ableiten lässt.

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In Mainz erwartet die Kölner ein Gegner, der in dieser Saison im eigenen Stadion noch nicht gewonnen, aber in vier Partien auch erst einmal verloren hat. Tabellenführer Union Berlin brachte den 05ern die bislang einzige Heimniederlage bei – genauso wie dem FC übrigens. Während FSV-Coach Bo Svensson nach dem 2:0-Pokalerfolg am Dienstag beim Regionalligisten VfB Lübeck personell weiter aus dem Vollen schöpfen kann, kehrt bei den Kölnern lediglich der gegen Augsburg gesperrte Florian Kainz zurück. Weiter keine Option ist Jan Thielmann, bei dem zwischenzeitlich die Hoffnung aufgekommen war, dass er diese Woche wieder mit dem Training beginnen kann. Der 20-Jährige fehlt aufgrund einer Virus-Infektion seit drei Wochen, saß beim 3:2 gegen Augsburg mit seiner Freundin aber schon wieder gut gelaunt auf der Tribüne des Rheinenergiestadions. „Jan wird in der kommenden Woche ins Training einsteigen. Wir werden ihn schrittweise integrieren“, sagte Baumgart.

Der Chefcoach und seine Mannschaft brechen am Freitag nach einem kurzen Anschwitzen am Geißbockheim mit dem Teambus auf und werden zum Mittagessen in Mainz erwartet. Am Abend soll dann aus FC-Sicht die „Ente“ mal wieder sein.

Voraussichtliche Aufstellungen: FSV Mainz 05: Zentner; Fernandes, Hack, Caci; da Costa, Stach, Kohr, Aaron; Onisiwo, Burkardt; Ingvartsen. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Kilian, Hübers, Hector; Skhiri, Martel; Duda, Kainz; Tigges, Maina.