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Abstiegskampf in Dortmund„Dem Gegner zu viel erlaubt“

Lesezeit 3 Minuten
Gisdol und Heldt

Horst Heldt wünscht sich eine klare Ansage zum Umgang mit dem Corona-Virus bei Großveranstaltungen.

  1. Nach der klaren Niederlage gegen Borussia Dortmund war der Ärger beim 1. FC Köln groß.
  2. Horst Heldt und Markus Gisdol fordern von der FC-Mannschaft ein konsequenteres Spiel.
  3. Die Vorbereitungszeit auf die Heimpartie gegen Freiburg am Sonntag startet der Trainer am Montag mit zwei Trainingseinheiten.

Köln/Dortmund – Ärgern, analysieren, abhaken, so lautete die Kurzzusammenfassung für die Aufarbeitung des in Dortmund erlittenen 1:5 aus der Sicht von Horst Heldt. Dabei galt sein Ärger weniger der Höhe der Niederlage als ihrem Zustandekommen. Da waren die frühen Gegentreffer zu Beginn beider Halbzeiten, da war das 0:2 nach langem, steilen Zuspiel von Mats Hummels, vor dem Markus Gisdol seine Spieler gewarnt hatte. Und da waren die späten Gegentreffer von Erling Haaland.

„Wir haben alles mit den Spielern besprochen. Jetzt geht es darum, es im Heimspiel gegen Freiburg besser zu machen. Wir haben in den Spielen davor vieles gut gemacht. Jetzt müssen wir wieder konsequenter zur Sache gehen“, erklärte Horst Heldt.

Zu wenige Zweikämpfe

Was Letzteres anbelangt, so gelang das den Kölnern vor allem deshalb viel zu wenig, weil im Defensivverbund die Abstände zu groß waren. So kamen die Spieler viel zu wenig in die Zweikämpfe. Wenn es denn gelang, gingen sie meist verloren, da man den entscheidenden Moment zu spät kam. Ohne den entsprechenden Kölner Zugriff konnten die Gastgeber nach Herzenslust schalten und walten und zu Torschüssen kommen.

Dass die Niederlage dabei nicht noch höher ausfiel, hatten die Gäste ihrem Schlussmann zu verdanken. Timo Horn parierte mehrere Schüsse, die leicht zu weiteren Gegentoren hätten führen können. Damit knüpfte er an seine gute Leistung im vorherigen Spiel gegen Wolfsburg an.Außer ihm gelang das nur einem Kölner, Mark Uth. Der Winterzugang war in der Offensive erneut sehr aktiv, suchte Lücken sowohl für sich als auch für Kollegen, die er bediente. Nachdem er gegen Wolfsburg einen Treffer vorbereitet und einen weiteren eingeleitet hatte, nutzte er in Dortmund eine Chance zu seinem ersten Bundesligatreffer für den FC. „Für mich ist das sehr schön gewesen, auch weil ich nach langer Zeit wieder einmal getroffen habe“, meinte der 28-Jährige.

Genau ein Jahr zuvor hatte er beim Schalker 2:2 gegen Hertha BSC sein letztes Tor in der Bundesliga erzielt. „Aber von meinem Tor können wir uns jetzt nichts kaufen. Das 1:5 klingt einfach nicht gut, ist nicht gut und war nicht gut! Dortmund war für uns eine Nummer zu groß. Wir müssen uns auf andere Spiele konzentrieren“, forderte Mark Uth.

Die Gegner mehr ärgern

Den Blick schnell nach vorne zu richten versuchten auch andere. Man müsse wieder dahin kommen, aggressiver aufzutreten, die Gegner mehr zu ärgern, meinte Rafael Czichos. Man müsse disziplinierter verteidigen, mehr Gas geben im Spiel gegen den Ball. Wenn man das beherzige, sei am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen den SC Freiburg mehr möglich. Die Zuversicht dafür müsse bei ihm und seinen Kollegen vorhanden sein, meinte der Innenverteidiger: „Wir sollten uns in den letzten Wochen genug Selbstvertrauen geholt haben, so dass uns diese Niederlage nicht aus der Bahn wirft.“

Das glaubt auch Markus Gisdol. Der Trainer ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft vor eigenem Publikum ein anderes Gesicht zeigen wird. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine junge Truppe haben. Unter dem Strich kann sie aus dieser Partie viel lernen“, meinte der 50-Jährige. Der ist dafür bekannt, dass er die gemachten Fehler dezidiert anspricht und den Spielern erklärt, wie sie sich besser und richtig verhalten hätten.

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Die lange Vorbereitungszeit auf die Heimpartie gegen Freiburg am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) startet der Trainer am Montag mit zwei Trainingseinheiten. Am Dienstag folgt dann wieder einmal ein internes Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit, bei dem vor allem die Spieler zum Einsatz kommen, die zuletzt gar nicht oder nur für kurze Zeit zum Einsatz kamen.