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Torjäger zurück auf dem RasenKeller verrät Zeitplan des 1. FC Köln bei Lemperle

Lesezeit 3 Minuten

Der lange verletzte FC-Torjäger Tim Lemperle absolvierte am Dienstag Pass- und Laufübungen.

Bei der Suche nach einem Ausweg aus der Offensivkrise ruhen die Hoffnungen des taumelnden Zweitligisten nicht zuletzt auf Tim Lemperle. Der lange verletzte Torjäger konnte am Dienstag erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen.

Es war ungewöhnlich viel los für einen Dienstagvormittag am Geißbockheim. Womöglich war es die Mischung aus sonnigem Frühlingswetter und dem nahenden Ende der Karnevalszeit, die zahlreiche Trainingsbesucher in den Grüngürtel gelockt hatte. Zu sehen bekamen sie einen Spieler, der seit längerer Zeit nicht mehr auf dem Rasen anzutreffen war.

Tim Lemperle konnte erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. Nach gemeinsamer Erwärmung mit den Kollegen wechselte Lemperle in den individuellen Bereich über und absolvierte auf der anderen Platzhälfte Lauf- und Passübungen. Hält seine Muskulatur den Belastungen stand, könnte der schmerzlich vermisste Hinrunden-Torjäger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln vielleicht schon am Samstag (13 Uhr, Sky) beim SSV Ulm seine Rückkehr in den Kader feiern.

Ziel ist, dass er hoffentlich nach der Länderspielpause wieder bei 100 Prozent ist und an seine Form aus der Vorrunde anknüpfen kann
Christian Keller, FC-Sportchef, über Torjäger Tim Lemperle

Zwar gilt ein Startelfeinsatz als ausgeschlossen, eine Einwechslung in der Schlussphase könnte je nach Spielverlauf aber durchaus vorstellbar sein. In Anbetracht der dramatischen Offensivkrise und des Ausfalls von Leistungsträger Linton Maina, der nach seiner gegen den Karlsruher SC (0:1) erlittenen Sprunggelenkverletzung am Dienstag auf Krücken an der Clubzentrale herumhumpelte, stünde dem auf Platz fünf abgerutschten Herbstmeister jede zusätzliche Option gut zu Gesicht.

Zumal es nun auch Sorgen um Damion Downs gibt. Der mit neun Toren erfolgreichste Kölner Stürmer hat aus der Partie beim KSC eine Handverletzung davongetragen. Downs muss es mit eingegipster Hand zunächst bei individuellen Übungen belassen. Sein Einsatz gegen Ulm ist aber wohl nicht in Gefahr, dafür soll eine Carbonschiene sorgen. Ersatzweise trainierten am Dienstag Jaka Cuber Potocnik und Oliver Schmitt aus dem U21-Team bei den Profis mit.

Tim Lemperle erleidet zweimaligen Rückschlag

Für Downs' Sturmkollegen Tim Lemperle neigt sich derweil eine dreimonatige Leidenszeit wohl ihrem Ende entgegen. Ein Anfang Dezember erlittener Muskelfaserriss hatte ungeahnte Komplikationen hervorgerufen. Wie die Rundschau erfuhr, soll es unter Belastung zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in Lemperles Muskulatur gekommen sein, die wiederum zu hartnäckigen muskulären Beschwerden führte. Nach einem ersten Rückschlag Mitte Januar verpasste der U21-Nationalspieler den Rückrundenauftakt beim Hamburger SV und kehrte im darauffolgenden Heimspiel gegen die SV Elversberg nur kurz zurück.

Die jüngsten sechs Spiele in Liga und Pokal gingen allesamt ohne Lemperle vonstatten. Am Ende werden es mindestens neun Begegnungen sein, die der 23-Jährige den Kölnern gefehlt hat. „Hinter Tim liegen keine einfachen Wochen. Leider hat sich seine muskuläre Verletzung durch einen zweimaligen Rückfall sehr gezogen“, sagt Sportchef Christian Keller der Rundschau. „Wir freuen uns dafür jetzt umso mehr, dass Tim ab dieser Woche wieder teilintegriert mit der Mannschaft trainieren kann. Ziel ist, dass er hoffentlich nach der Länderspielpause (Ende März; Anm. d. Red.) wieder bei 100 Prozent ist und an seine Form aus der Vorrunde anknüpfen kann.“

Mark Uth könnte vor einer Rückkehr in den Kader stehen

Lemperle, der in der laufenden Saison in 19 Pflichtspielen auf starke 13 Torbeteiligungen kommt, wechselt im Sommer bekanntlich ablösefrei zur TSG Hoffenheim. Der Bundesliga-Aufstieg, für den weitere Lemperle-Tore erforderlich sein dürften, wäre da ein schönes Abschiedsgeschenk. Weitere Rückschläge werden sich die Kölner nach nur einem Punkt aus den jüngsten drei Spielen vorerst nicht erlauben dürfen, ein Sieg beim Tabellenvorletzten Ulm gehört zur Pflicht.

Die von Trainer Gerhard Struber nach dem spielerischen Offenbarungseid in Karlsruhe angekündigten Veränderungen wurden am Dienstag greifbar. Der Österreicher ließ im Trainingsspiel (bei dem der womöglich vor einer Kaderrückkehr stehende Mark Uth per Traumtor für Aufsehen sorgte) mit Viererkette agieren – jener Formation, mit der die Kölner bis Ende Oktober weitaus mehr Offensivwucht entwickelt hatten. Die hohe Gegentorzahl hatte Struber seinerzeit dazu gezwungen, auf Dreierkette umzustellen. Seither steht der FC in der Absicherung deutlich stabiler, doch dafür ist das Offensivspiel fast zum Erliegen gekommen. Hoffnung auf Besserung beruht nicht zuletzt auf der Rückkehr von Tim Lemperle