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Knieverletzung beim 4:4 in EssenMark Uth wird dem 1. FC Köln erneut fehlen

Lesezeit 4 Minuten
Mark Uth hat sich beim 4:4 bei RW Essen ohne Fremdeinwirkung am Knie verletzt und muss ausgewechselt werden.

Mark Uth hat sich beim 4:4 bei RW Essen ohne Fremdeinwirkung am Knie verletzt und muss ausgewechselt werden.

Beim 1. FC Köln haben sich nach dem 4:4 im Testspiel bei RW Essen einige Baustellen aufgetan. Eine davon ist die erneute Verletzung von Mark Uth.

Mark Uth und den 1. FC Köln traf die Hiobsbotschaft am Sonntag kurz nach 13 Uhr. Das Training nach dem wilden 4:4 im Testspiel am Samstag beim Drittligisten Rot-Weiss Essen lief noch, als der Fußball-Bundesligist das Ergebnis der Untersuchung in der Mediapark-Klinik öffentlich machte. „Mark Uth hat sich im Testspiel gegen Essen am Knie verletzt. Das bestätigte sich bei einer MRT-Untersuchung am Sonntagvormittag. Der 32-jährige Offensivspieler muss vorerst pausieren.“ Zum Start ins neue Fußballjahr am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den FC Heidenheim wird der Linksfuß definitiv fehlen. Immerhin muss er nicht operiert werden.

Uths erneuter Ausfall war die schlechteste einer ganzen Reihe nicht allzu guter Nachrichten, die der Samstagnachmittag im Stadion an der Essener Hafenstraße für die Kölner mit sich gebracht hatte. Timo Schultz hatte sich seine Premiere als neuer Trainer der Geißböcke sicher anders und sicher auch angenehmer vorgestellt. Der 46-Jährige hatte sich in Bezug auf Uths verletzungsbedingte Auswechslung in der 34. Minute nach dem Spiel noch in Optimismus geübt und vermutete eine „Vorsichtsmaßnahme“. Am Sonntag hatte der Chefcoach dann Gewissheit. Einer seiner Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga wird den Kölnern mal wieder auf unbestimmte Zeit fehlen.

Florian Kainz spielt wieder auf der linken Außenbahn

Nachdem Uth bereits in der vergangenen Saison wegen einer Schambeinentzündung komplett ausgefallen war und auch in dieser Spielzeit unter Ex-Trainer Steffen Baumgart aufgrund von Muskelverletzungen allenfalls sporadisch zum Einsatz gekommen war, drängt sich die Frage auf, ob der gebürtige Porzer überhaupt noch einmal in der Lage sein wird, den körperlichen Anforderungen eines Bundesliga-Profis dauerhaft gerecht werden zu können.

Die Verletzung des Spielmachers, der in Essen kurz vor seiner Auswechslung gemeinsam mit Luca Waldschmidt noch den ersten FC-Treffer zum 1:2 durch Davie Selke vorbereitet hatte, ist allerdings nur eine von einigen Baustellen, die sich für Timo Schultz bei der Generalprobe für das wichtige Heidenheim-Spiel aufgetan haben.

Der Coach ließ Kapitän Florian Kainz zwar wieder auf seiner angestammten Position auf der linken, offensiven Außenbahn auflaufen, er musste aber trotzdem mitansehen, wie sein Team nach zwei ganz schwachen Momenten des Defensivverbunds nach 23 Sekunden das 0:1 durch FC-Leihgabe Marvin Obuz kassierte und nach 17 Minuten durch Leonardo Vonic ersten Treffer sogar 0:2 zurücklag. „Mit der ersten halben Stunde bin ich überhaupt nicht einverstanden“, kritisierte Schultz völlig zu recht.

So ein Spiel hilft mir natürlich weiter, um zu sehen, wer im Wettkampf ready ist und vielleicht auch die anderen mitziehen kann.
Timo Schultz, Cheftrainer 1. FC Köln

Der Trainer erwähnte die „schwierigen Platzverhältnisse“ auf dem eigentlich unbespielbaren Rasen an der Hafenstraße zwar, wollte sie aber keinesfalls als Entschuldigung für die fahrlässigen Aktionen seiner Spieler gelten lassen. „In der Phase, in der wir den Ball verlieren, haben wir zu viel zugelassen und waren nicht gut in der Absicherung. Wir müssen weniger Risiko eingehen in Ballbesitz und mehr Leute hinter den Ball bekommen, wenn wir ihn verloren haben“, erklärte Schultz besonnen und mit dem Wissen, dass er nach zwei Trainingseinheiten keine Wunderdinge erwarten kann.

In der ersten Hälfte der über zweimal 60 Minuten angesetzten Testpartie wirkte es so, als liege über dem FC-Spiel noch der Schatten der jüngsten Bundesliga-Leistungen, die nach nur zehn Punkten aus 16 Spielen und Tabellenplatz 17 zur Trennung von Steffen Baumgart geführt. Der beliebte und zwei Jahre lang erfolgreiche Trainer, der sich am Samstag über Instagram emotional von den FC-Fans verabschiedete und durchblicken ließ, dass ihm der Abschied noch immer sehr schwerfalle, hatte eine zutiefst verunsicherte und torungefährliche Mannschaft zurückgelassen.

Adamyan und Pacarada zurück im Training

Timo Schultz wollte trotz aller offensichtlichen Unzulänglichkeiten mit seinem Team aber nicht zu hart ins Gericht gehen: „Wir haben uns reingekämpft, die Moral war gut und hinten raus hatten wir unfassbar viele Chancen. Zum Ende des Spiels können wir sogar noch gewinnen. Wir werden bis Heidenheim an Kleinigkeiten arbeiten müssen und defensiv stabiler werden.“

Nach Vonics zweiten Treffer zum 3:1 (42.) und Ron Berlinskis 4:2 (81.) erkämpften sich die Kölner durch Waldschmidt (49.), Florian Dietz (84. Handelfmeter) und Jan Thielmann (99.) noch das Remis. Wobei anzumerken ist, dass die bessere zweite Hälfte der Kölner mit einer komplett neuen Elf auch der Tatsache geschuldet war, dass es nur noch gegen die zweite Garnitur der Essener ging.

Timo Schultz hatte seine ersten Eindrücke gewonnen und wird sie mitnehmen in die am Dienstag beginnende Trainingswoche vor Heidenheim: „So ein Spiel hilft mir natürlich weiter, um zu sehen, wer im Wettkampf ready ist und vielleicht auch die anderen mitziehen kann. Wir brauchen jeden Spieler und einen langen Atem.“

Auch deshalb kamen in Essen wohl alle 28 Spieler zum Einsatz. Und nach Luca Kilian standen am Samstag mit Leart Pacarada und Sargis Adamyan zwei weitere Rekonvaleszenten am Geißbockheim erstmals wieder auf dem Trainingsplatz. Es fehlt also nur noch der erkrankte Dejan Ljubicic und natürlich Mark Uth. Letzterer wohl wieder für einige Wochen.