Uherské Hradište – Als am Freitag im Osten Tschechiens die Sonne aufgegangen war, hatte sich der Nebel gelegt. Der Austragung des Conference League-Spiels zwischen Uherské Hradiste und Fußball-Bundesligist 1. FC Köln stand nichts im Wege und tatsächlich konnte der georgische Schiedsrichter Giorgi Kruashvili die Partie um 13 Uhr wieder freigeben. Mit einem guten Ausgang für die Kölner. Mit einem verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg bei 1. FC Slovácko wahrte der FC seine Chance auf ein Weiterkommen in der Conference League und hat am kommenden Donnerstag in Müngersdorf gegen Tabellenführer OGC Nizza ein Endspiel.
„Die Jungs haben alles rausgehauen gegen einen sehr schwer zu bespielenden Gegner. Wir haben immer wieder versucht, Fußball zu spielen. Obwohl der Gegner sehr tief gestanden hat, haben wir das sehr gut gemacht“, freute sich Trainer Steffen Baumgart nach dem besonderen Erfolg.
Die Begegnung des fünften Spieltags der Gruppe D war wegen dichten Nebels am Donnerstag nach nur 7:01 Minuten abgebrochen und eine Viertelstunde später auf die Mittagszeit des tschechischen Nationalfeiertags verlegt worden. Zuvor gab es zwei Verschiebungen der Anstoßzeit. Um 20 Uhr pfiff Kruashvili schließlich an, nachdem sich die Sichtverhältnisse kurzfristig deutlich verbessert hatten.
Pedersen ersetzt den verletzten Jonas Hector
Beide Trainer schickten bei der Fortsetzung personell unveränderte Teams aufs Feld. Baumgart konnte also weiter auf Kristian Pedersen zurückgreifen. Der Däne, der am Mittwoch noch das Abschlusstraining mit Sprunggelenkproblemen vorzeitig beenden musste, ersetzte Jonas Hector als Linksverteidiger. Der Kapitän hatte sich bei der letzten Einheit vor dem Spiel eine Fußprellung zugezogen.
Er saß beim Anpfiff der Partie am Donnerstag mit auf der Ersatzbank, reiste dann aber ebenso wie der lange verletzte und noch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte befindliche Spielmacher Mark Uth nach dem Abbruch mit der planmäßigen Chartermaschine zurück nach Köln . Hector soll nächste Woche wieder ins Training einsteigen.
Weil Pedersen spielen konnte, blieb Baumgart bei seiner zuletzt bevorzugten 4:2:2:2-Grundordnung – diesmal mit Ersatzkapitän Florian Kainz und Denis Huseinbasic auf den offensiven Mittelfeldpositionen sowie Sargis Adamyan und Florian Dietz als Doppelspitze.Nachdem FC-Rechtsverteidiger Kingsley Schindler die Partie mit einem Einwurf an der Mittellinie wieder beginnen lassen durfte, mussten die Kölner Fans eine Weile warten, ehe die Gäste zum ersten Mal gefährlich wurden. Mehr als 1000 FC-Anhänger waren nach der Verlegung in Uherské Hradiste geblieben, um ihr Team bei der Fortsetzung des Spiels zu unterstützen. „Es war der Wahnsinn“, lobte Torhüter Marvin Schwäbe die ausdauerstarken Kölner Fans. „Dass am Tag danach noch so viele Fans von ihnen hier waren, war atemberaubend.“ Sargis Adamyan kam in aussichtsreicher Position aber nicht zum Abschluss (28.). Die Chance von Florian Dietz nach fünf Minuten am Vorabend war da deutlich gefährlicher.
Wenig Ereignisse in der ersten Halbzeit
Insgesamt passierte in der ersten Hälfte wenig. Aus FC-Sicht war immerhin positiv anzumerken, dass es diesmal kein frühes Gegentor gab und der Kopfball von Merchcas Doski am Außenpfosten landete (42.). Aus ihrer optischen Überlegenheit konnten die Geißböcke kein Kapital schlagen, dafür fehlten Tempo und Präzision.Es sollte besser werden. Abwehrchef Timo Hübers schickte Huseinbasic auf die Reise, der im Strafraum auf Adamyan ablegte. Michal Travnik legte den Armenier. Den fälligen Strafstoß vergab Florian Kainz aber. Filip Nguyen wehrte den halbhohen Schuss problemlos ab (51.).
Der FC brauchte einen zweiten Strafstoß, um das Spiel zu gewinnen und seine Chance auf ein Weiterkommen zu wahren. Drei Joker waren an dem Treffer beteiligt. Nach einer Ecke von Linton Maina war Steffen Tigges vor Michal Kohut am Ball. Der Tscheche traf den Kölner am Fuß und Kruashvili zeigte abermals auf den Punkt.
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Ondrej Duda schnappte sich den Ball, behielt die Nerven und verwandelte sicher links unten (82.). Für den Slowaken war es die erste Torbeteiligung seit dem 3:1-Auswärtssieg im Januar 2022 bei Hertha BSC Berlin. Duda lief nach seinem Treffer jubelnd Richtung Haupttribüne, von wo er bei seiner Einwechslung laut eigener Darstellung mit „keinen schönen Kommentaren“ bedacht worden war.
Der FC geriet danach nur noch bei einem Kopfball von Stanislav Hofmann wirklich in Gefahr (84.), Schwäbe war aber zur Stelle. Nachdem Huseinbasic am Pfosten gescheitert war, durften die FC-Fans im letzten Auswärtsspiel den zweiten Sieg in der Gruppenphase feiern. Wenn es gegen Nizza mit einem Erfolg klappt, kommt ja mindestens noch eine weitere Europa-Reise dazu. Florian Kainz zeigte sich guter Dinge: „Wenn ich sehe, wie wir in der ersten Halbzeit in Nizza aufgetreten sind, dann bin ich sehr optimistisch, dass wir das Spiel gewinnen können.
FC Slovácko: Nguyen; Tomic, Hofmann, Kadlec, Kalabiska; Travnik (58. Kohut), Danicek, Havlik; Petrzela, Mihalik, Doski (83. Vechata). – 1. FC Köln: Schwäbe; Schindler, Kilian, Hübers, Pedersen; Skhiri, Martel; Huseinbasic, Kainz (74. Duda); Adamyan (74. Maina/90. Schmid), Dietz (62. Tigges). – SR.: Kruashvili (Georgien). – Zuschauer: 7000. – Tor: 0:1 Duda (82. Foulefmeter). – Gelbe Karten: Travnik, Kohut, Danicek , Trainer Svedik; Adamyan, Schindler, Kilian, Duda, Trainer Baumgart.