46 Mal trafen der 1. FC Köln und Hannover 96 bislang in der Bundesliga aufeinander. Am Samstag kommt es zum fünften Duell in der 2. Liga.
1. FC KölnEin Duell, das in die Bundesliga gehört
1. FC Köln gegen Hannover 96 klingt nach deutlich mehr als Tabellenfünfter gegen Tabellenvierter der 2. Fußball-Bundesliga. Tatsächlich kommt es am Samstag (13 Uhr/Sky) in Müngersdorf im 54. Pflichtspiel beider Clubs seit 1964 gegeneinander erst zum fünften Duell in Liga zwei. 46 Mal trafen sich die beiden Großstadtvereine dagegen in der Bundesliga und in dieser Spielklasse sehen sich der FC und die 96er auch eher. Das erklärte Ziel in dieser Saison lautet sowohl für die Rheinländer als auch für die Niedersachsen Aufstieg.
Für Hannover ging dieser Plan bis zum elften Spieltag tadellos auf. Dank Heimstärke und der besten Defensive der Liga thronte das Team von Trainer Stefan Leitl mit 22 Punkten und nur sieben Gegentreffern an der Tabellenspitze. Eine Position, die den 96ern aber offensichtlich nicht guttat. Erst setzte es ein 1:3 beim chronisch unterschätzten SV Elversberg und dann beim 1:2 gegen das wiedererstarkte Darmstadt 98 die erste Heimpleite der Saison.
Für Leitl sind die beiden Niederlagen kein Grund zur Panik: „Die Mannschaft ist weiter voller Selbstvertrauen, wir sind oben mit dabei — und dort wollen wir auch bleiben“, sagte der Coach. Die 2. Liga sei in dieser Saison nun mal eine enge Angelegenheit: „Man muss auf den Tisch hauen, wenn man den Eindruck hat, dass die Mannschaft nicht wollen würde. Aber diese Mannschaft will. Wir müssen nicht irgendwelchen Aktionismus betreiben. Wir sind überzeugt von dem, was wir tun“, sagte Leitl vor der Abreise und freute sich auf das Topspiel: „Es ist immer etwas Besonderes in Köln, zu spielen.“
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Hannover weist eine positive Bilanz gegen den FC auf. In 46 Bundesliga-Begegnungen gab es bei neun Remis 19 Siege und 18 Niederlagen für 96. Auch das bislang letzte Aufeinandertreffen fand am 17. Februar 2018 in der 1. Liga statt und endete im Rheinenergiestadion mit 1:1. Torschütze für die Niedersachsen war damals ein gewisser Niclas Füllkrug.
FC-Kapitän Timo Hübers trifft auf seinen Heimatclub
Die Geißböcke stiegen im Sommer ab, Hannover tat es den Kölnern ein Jahr in der Saison 2028/19 später gleich. Seitdem sind die Niedersachsen Zweitligist und liegen nun im sechsten Jahr erstmals wieder aussichtsreich im Rennen, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und in die Beletage des deutschen Fußballs zurückzukehren. Der FC hat es nach seinen sieben Bundesliga-Abstiegen nie länger als zwei Jahre in der 2. Liga ausgehalten. Diesmal soll es wie nach dem Abstieg 2018 direkt wieder hochgehen.
Für Timo Hübers wird es am Samstag ein besonderes Spiel. Der von seiner in Münster erlittenen Gehirnerschütterung genesene FC-Kapitän tritt erstmals in seiner Karriere gegen seinen Heimatclub an. Der in Hildesheim geborene 28-Jährige spielte von 2008 bis 2015 bei 96 und nach einem ersten Jahr in der U21 der Kölner von 2016 bis 2021 fünf weitere Jahre. In dieser Zeit reichte es für den Innenverteidiger nicht, um auf dem Platz dabei zu sein, als es für Hannover noch in der Bundesliga gegen die Geißböcke ging.
Am Samstag wird er zur FC-Startelf gehören, die sich im Vergleich zum Spiel bei Preußen Münster kaum verändern dürfte. Zumal Mark Uth noch nicht so weit ist, um Luca Waldschmidt die Position hinter den Spitzen von Anfang an streitig zu machen.
Trainer Gerhard Struber und der Bereichsleiter Lizenzfußball, Thomas Kessler, betonten am Donnerstag erneut, dass es trotz der aufkommenden Euphorie in Köln vor allem darauf ankomme, sich nur auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Die beiden Verantwortlichen wissen nur allzu gut, dass der Faktor Ablenkung vor dem anstehenden DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC am kommenden Mittwoch und mit dem öffentlichen Interesse an der immer näher rückenden Transferphase ab dem 1. Januar hoch ist.
So blockte Kessler eine Frage nach einem möglichen Interesse an Stürmer Ivan Prtajin (Union Berlin) vehement ab. „Dazu kann ich grundsätzlich nichts sagen, weil ich es überhaupt nicht mag, über Spieler von anderen Clubs zu sprechen. Deswegen werde ich auf diesem Podium niemals über irgendeinen Spieler sprechen, der nicht zum 1. FC Köln gehört“, erklärte der Ex-Torwart und fügte an: „Wir haben noch ein paar Wochen, bis der 1. Januar ist. Also haben wir noch ein bisschen Zeit, um unseren Job zu machen und etwas zu verkünden.“
Voraussichtliche Aufstellungen:
Gerhard Struber steht für das Heimspiel gegen Hannover 96 bis auf Jacob Christensen (Reha nach Kreuzbandriss) sein gesamter Kader zur Verfügung. Nach dem 1:0 in Münster und nun vier Pflichtspielsiegen in Serie ohne Gegentor ist allerdings mit keinen großen Überraschungen im 20er-Aufgebot zu rechnen. Möglicherweise rutscht Luca Killian erstmals nach seinem Kreuzbandriss im März wieder in den Kader. Der Innenverteidiger bestand am Dienstag beim 2:0 im Testspiel gegen Alemannia Aachen den körperlichen Härtetest. Für den 25-Jährigen müsste dann Elias Bakatukanda (20) weichen.
1. FC Köln: Schwäbe; Pauli, Hübers, Heintz; Ljubicic, Huseinbasic, Martel, Pacarada; Waldschmidt; Lemperle, Maina. – Hannover 96: Zieler; Muroya, Neumann, Halstenberg, Wdowik; Christiansen, Leopold; Lee, Gindorf; Tresoldi, Ngankam. – SR.: Storks (Velen).