Eric Martel war beim Derbysieg gegen Gladbach laufstärkster Kölner. Am Samstag kehrt der 21-Jährige mit dem FC zu seinem Ausbildungsclub RB Leipzig zurück.
1. FC KölnEric Martel ist als Sechser unverzichtbar
Leipzig wird für Eric Martel immer ein besonderer Ort sein. Im Alter von 15 Jahren wechselte der heute 21-Jährige von Jahn Regensburg nach Sachsen, um seinen Weg in den Profi-Fußball voranzutreiben. Der Durchbruch gelang ihm aber erst, nachdem er im Sommer für 1,2 Millionen Euro von RB zum 1. FC Köln gewechselt. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) kehrt der zwölffache U21-Nationalspieler zum zweiten Mal in die Red Bull-Arena zurück. Beim ersten Mal feierte er am 13. August 2022 beim 2:2 seine Premiere im Geißbock-Trikot.
Der gebürtige Straubinger hat sich mit 29 Bundesliga-Einsätzen schon in seiner ersten Spielzeit in Köln zur Stammkraft aufgeschwungen. Der Abgang von Ellyes Skhiri im Sommer zu Eintracht Frankfurt drängte den Jungprofi auf der zentralen Sechser-Position im defensiven Mittelfeld noch mehr in die Verantwortung. Eine Rolle, mit der er bis zu seiner Verletzung auch gut klar kam.
Fersenverletzung zwang U21-Nationalspieler zu drei Spielen Pause
Eine Fersenverletzung, die im U21-EM-Qualifikationsspiel am 12. September im Kosovo (3:0) aufbrach, zwang Martel zu drei Spielen Pause. Nur, denn es war keineswegs damit zu rechnen, dass er bereits am 8. Oktober beim 0:3 in Leverkusen wieder in der FC-Startelf stehen würde. „Ich fühle mich gut und fit. Wenn ich auf dem Platz stehe, gebe ich mein Herz für das Team“, erklärte Martel Mittwoch nach einer verregneten Trainingseinheit am Geißbockheim.
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Wie wichtig er als Sechser für den FC ist, war dann am vergangenen Sonntag beim 3:1-Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach zu sehen. Martel war mit 12,73 Kilometern laufstärkster Akteur auf dem Platz und machte im Duell mit Dejan Ljubicic das Zentrum dicht. Eine Sechser-Kombination, die Trainer Steffen Baumgart bis zu Martels Verletzung in den ersten drei Saisonspielen aufbot und nun erstmals wieder auflegte. „Mit Dejo hat es gut funktioniert. Es harmoniert, er etwas mehr in der Offensive und ich mehr in der Defensive“, sagte Martel. Er geht davon aus, dass er auch am Samstag an der Seite des Österreichers steht.
Ganze Familie wird am Samstag in Stadion sein
Die Partie beim aktuellen Tabellenfünften ist für ihn eine spezielle. Er hat einen Großteil seiner Jugend in Leipzig verbracht, seine Freundin dort kennengelernt und am Samstag wird die ganze Familie im Stadion sein. Zum Rasen Ballsport-Club dagegen hat er keinen Kontakt mehr. Über seine Zeit dort spricht er ohnehin wenig, wahrscheinlich überwiegt noch die Enttäuschung, dass man ihm in Leipzig den Sprung in den Profikader nicht zugetraut hat, ihn zunächst zu Austria Wien verlieh und dann nach Köln ziehen ließ.
In der Domstadt ist er schnell angekommen und hat sich fußballerisch unter der Führung von Steffen Baumgart hervorragend weiterentwickelt. Der Leistungssprung im Vergleich zu seinem ersten FC-Spiel im August 2022 an alter Wirkungsstätte ist unverkennbar — auch in spieltaktischer Hinsicht. Und es gibt natürlich weiteres Entwicklungspotenzial im Spiel des Youngsters, der zuletzt zweimal als Kapitän des U21-Nationalteams auflief. Im Derby trug Martel eine Teilschuld am 1:1-Ausgleich der Borussia. Nico Elvedi war dem Kölner nach einem Eckball am kurzen Pfosten entwischt und hatte eingeköpft. „Wir wussten, dass Gladbach viele Ecken auf den ersten Pfosten bringt. Vielleicht stand ich einen Meter zu weit von Nico entfernt. Er hat es dann aber auch gut gemacht“, nahm er den Gegentreffer auf seine Kappe.