Die Suche hat ein Ende. Ellyes Skhiri, langjähriger Mittelfeldchef des 1. FC Köln, will bei Eintracht Frankfurt den nächsten Schritt gehen und dauerhaft international spielen. Er unterschrieb in Hessen bis 2027.
Wechsel zu Eintracht Frankfurt offiziellEllyes Skhiri nimmt emotional Abschied vom 1. FC Köln
Als der Zeitpunkt des endgültigen Abschieds gekommen war, wurde Ellyes Skhiri sentimental. „Nach vier sehr emotionalen Jahren, die ich an eurer Seite erlebt habe, ist es nun Zeit, auf Wiedersehen zu sagen“, schrieb der scheidende Mittelfeldchef des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln in einer Erklärung, die er via Instagram verbreitete. Es waren Worte voller Dankbarkeit, die noch einmal verdeutlichten, wie sehr sich der Musterprofi der Aufgabe bei den Geißböcken verschrieben hatte. „Ich möchte all denjenigen einen großen Dank aussprechen, die den Weg der letzten Jahre mit mir gegangen sind. Ich werde diese Erfahrungen und diese wunderschönen Momente an eurer Seite mitnehmen“, versprach der 54-fache tunesische Nationalspieler.
Ellyes Skhiri: Neues Abenteuer wartet
Zugleich verkündete Ellyes Skhiri, auf seiner Suche nach einem neuen Verein fündig geworden zu sein. „Ein neues Abenteuer wartet auf mich. Ein neuer Abschnitt, der mir, so hoffe ich, erlaubt, mich weiterzuentwickeln und voranzukommen, um meine Träume und sportlichen Ziele zu erreichen“, erklärte der beste defensive Mittelfeldspieler der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Am Ende des Suchprozesses, der sich in Anbetracht von Skhiris herausragenden sportlichen Darbietungen verblüffend lange hingezogen hatte, fiel seine Entscheidung auf den Kölner Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt. Am Mittwochabend machten die Hessen den ablösefreien Coup offiziell. Skhiri unterschrieb einen bis 2027 gültigen Kontrakt und soll den abwanderungswilligen Djibril Sow ersetzen. Eintracht-Sportchef Markus Krösche freute sich über einen „absoluten Wunschspieler“.
Damit nahm der Poker ein durchaus überraschendes Ende. Mit der Frankfurter Eintracht machte letztlich zwar der Club das Rennen, der sich seit langer Zeit hartnäckig um die Dienste des auch international umworbenen, extrem laufstarken Tunesiers bemüht hatte. Gleichzeitig waren den Hessen aber lediglich Außenseiterchancen zugerechnet worden. Vermutlich auch deshalb, weil die Eintracht auf eine unruhige Saison zurückblickt, die in der Trennung von Erfolgscoach Oliver Glasner ihren negativen Höhepunkt fand. Statt des erhofften abermaligen Einzugs in die Champions League mühten sich die Hessen in die Playoffs zur Conference League, die Skhiri bereits aus Köln kennt.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Fußball-Bundesliga Medizinischer Notfall bei Frankfurt gegen Bremen
- Bayer Leverkusen Schick-Gala gegen Heidenheim
- Handball-Bundesliga VfL Gummersbach verliert in der ausverkauften Schwalbe-Arena gegen Kiel
- Bayer 04 Leverkusen Verletzter Boniface fehlt im Duell mit Heidenheim
- „Kann ich zusagen“ Deutsche Meisterschaft für Uli Hoeneß bereits entschieden – Das sagt Xabi Alonso
- Bundesliga 1. FC Köln sieht Spiel gegen Aufsteiger Preußen Münster als Charaktertest
- Frauenfußball Jacqueline Dünker soll beim 1. FC Köln nach Entlassung von Daniel Weber mentale Blockade lösen
Insgesamt aber hat die einstige launische Diva vom Main einen phänomenalen Weg eingeschlagen, mit dem ehemalige Kontrahenten auf Augenhöhe wie der 1. FC Köln sportlich und wirtschaftlich um Längen distanziert wurden. Gleich drei Mal schaffte es die Eintracht in den vergangenen sechs Jahren in das Endspiel des DFB-Pokals, den sie 2018 in die Höhe reckte. Die epische Reise durch den Kontinent, die im vergangenen Jahr im Gewinn der Europa League gipfelte, faszinierte Fußball-Deutschland.
Mit der erstmaligen Teilnahme an der Königsklasse stießen die Hessen schließlich in gänzlich neue Sphären vor. Auch wenn der Abgang der Unterschiedsspieler Randal Kolo Muani und Jesper Lindström droht, ist der Anspruch an sich selbst in Frankfurt mittlerweile so hoch, dass das internationale Geschäft als Ziel unverhandelbar ist. Genau nach solch einem ehrgeizigen Verein hatte Ellyes Skhiri bereits vor einem Jahr gesucht. Ein konkretes Angebot blieb jedoch lange aus, weshalb man sich in Köln bis zuletzt Resthoffnung auf einen Verbleib machte.
Ellyes Skhiri: 20 Tore und 8 Vorlagen in 133 Einätzen für den 1. FC Köln
Dennoch fällt Skhiri der Abschied aus Köln nach 133 Einsätzen (20 Tore/8 Vorlagen) mit dem Geißbock auf der Brust nicht leicht: „Danke an diesen Verein, der so besonders, familiär und traditionell ist, der diese seltenen Werte lebt! Danke an die Fans, die so außergewöhnlich, unvergesslich und treu waren. Ihr seid die Seele des FC! Danke an diese Stadt, die so offen und herzlich ist und in der ich wunderbare Menschen kennengelernt habe. Hier, wo unsere Tochter geboren wurde, konnten wir uns auch als Familie wohlfühlen.“
Und zuletzt: „Danke an meine Teamkollegen, das Trainerteam und den gesamten Staff, der mich täglich begleitet und unterstützt hat. Ich habe hier mit warmherzigen und professionellen Menschen arbeiten dürfen“, freute sich Skhiri, der die Zeit in Köln nicht missen möchte: „Ich bin sehr stolz, Teil dieser FC-Familie gewesen sein zu dürfen und dieses Trikot getragen zu haben. Stolz, in rot und weiß auf dem Spielfeld gestanden zu haben. Ich werde euch nicht vergessen, ich werde euch in meinem Herzen behalten.“