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1. FC KölnWie FC-Youngster Jan Thielmann sein Potenzial entfaltet

Lesezeit 4 Minuten
Jan Thielmann Tor

Jan Thielmann nach seinem 1:0 gegen Augsburg 

Köln – Jan Thielmann konnte nicht anders. Der 19-Jährige stand nach dem Training des 1. FC Köln in der Mixed Zone am Franz-Kremer-Stadion und hatte ein Dauergrinsen im Gesicht. Die Situation, in die sich der Offensivspieler und seine Teamkollegen vor dem letzten Heimspiel der Bundesliga-Saison 2021/22 gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) katapultiert haben, hat gute Laune und großartige Stimmung produziert.

FC mit besten Chancen auf Europa-Platz

Nach 32 Spieltagen steht der FC auf Platz sechs der Tabelle und hat allerbeste Aussichten auf die Qualifikation für einen europäischen Clubwettbewerb in der kommenden Spielzeit. Ein winziger Punkt gegen den Club von Ex-Geschäftsführer Jörg Schmadtke reicht, um das internationale Geschäft klarzumachen. „Wir schauen bei unserer Ausgangslage im Moment öfter und lieber auf die Tabelle als in der vergangenen Saison“, fasste es Thielmann zusammen – natürlich grinsend.

Der Offensivspieler hat seinen Teil zum Höhenflug der Geißböcke beigetragen – gerade zuletzt. Zwei seiner drei Saisontore erzielte er in den jüngsten Spielen gegen Augsburg (4:1) und Bielefeld (3:1). „Fußball hat immer etwas mit Momentum zu tun und das ist gerade auf unserer Seite. Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann und hoffe, dass ich am Samstag das nächste Mal treffe.“

Allerdings droht der schussstarke Youngster zum Härtefall zu werden. Gegen Augsburg rutschte er aufgrund der Gelbsperre von Salih Özcan als zweite Sturmspitze neben Anthony Modeste erstmals seit dem 1:1 am 24. Spieltag in Fürth wieder in die Startelf und dankte es mit einer überragenden Leistung inklusive des Treffers zum 1:0 und dem Assist beim 2:0, als er nach einer im Training einstudierten Variante einen langen Einwurf von Benno Schmitz per Kopf auf Torschütze Mark Uth ablegte. Gegen Wolfsburg kehrt Özcan zurück und es darf davon ausgegangen werden, dass er in der Anfangsformation steht. FC-Coach Steffen Baumgart könnte wie beim 3:2-Hinspielsieg im 4:2:3:1-System spielen lassen, was für Thielmann einen Platz auf der Bank bedeuten könnte.

Jan Thielmann zeigt sich mit seiner Entwicklung zufrieden

Nicht schön für den gebürtigen Trierer, der am 5. Dezember 2020 sein erstes Bundesligator ausgerechnet gegen Wolfsburg erzielte, aber auch kein Weltuntergang. „Der Trainer hat vor der Saison zu mir gesagt, dass er auf mich baut. Ich habe in jedem Spiel mindestens 20 Minuten gespielt. Das ist überragend“, zeigte er sich mit seinen Einsatzzeiten zufrieden. Genauso wie mit seiner persönlichen Entwicklung unter Steffen Baumgart: „Ich werde mit jedem Spiel gelassener und kann dadurch meine Leistung steigern.“ In der Gelassenheit und der vom Trainer vorgelebten positiven Grundstimmung sieht Thielmann auch die Eckpfeiler des Kölner Erfolgs: „Wir waren zu keinem Zeitpunkt dieser Saison angespannt, sind jedes Spiel gleich angegangen und spielen wirklich ansehnlichen Fußball.“

Aktuell erlebt Jan Thielmann übrigens schon seinen zweiten Höhenflug mit dem FC. Nachdem er in der Saison 2019/20 beim 2:0 -Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte, gewannen die Kölner unter Trainer Markus Gisdol auch vier Mal in Folge. Mit einem Sieg gegen Wolfsburg könnte der FC diese Serie mit dem fünften Dreier hintereinander sogar toppen. „Das sind Momente, in denen Probleme, die da waren, plötzlich nicht mehr da sind. Wir sind in einem Flow“, erklärte Thielmann.

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Ein Flow, der gegen Wolfsburg und am letzten Spieltag in Stuttgart seine Fortsetzung finden und mindestens in der Europa League enden soll. In der Winterpause hatte Baumgart nach 25 Zählern in der Hinrunde intern das Ziel ausgerufen, die 50-Punkte-Marke zu knacken, weil er in seiner Laufbahn als Trainer bislang in den Rückrunden immer mehr Punkte als in den Hinrunden eingefahren hat. Ein klares Indiz für die positive Entwicklung einer Mannschaft. „Wir haben unsere Ziele so gut wie erreicht, schauen aber weiter nach vorne. Wir sind mit den 52 Punkten noch nicht zufrieden“, beschrieb Jan Thielmann am Mittwoch die Kölner Gier nach allem, was möglich ist. Und dazu zählt ja auch noch das Erreichen der Champions League.