Köln – „Ich habe heute in viele strahlende Gesichter gesehen. Das war ein kleiner Schritt in Richtung Normalität“, freute sich Horst Heldt. Am Montag hatten die Profis des 1. FC Köln erstmals nach mehr als dreiwöchiger Zwangspause wegen des Corona-Virus ein Training in Kleingruppen aufgenommen.
Am Vormittag trainierten acht Spieler gemeinsam mit dem Ball, nachmittags eine zweite Gruppe. Eine dritte begann mit zweitägigen Fitness-Tests. Dazu gehört auch eine Ausdauerüberprüfung. Die wurde sonst in kleinen Gruppen durchgeführt. Diesmal lief bei dem Laktattest jeder Spieler für sich alleine.
Heldt sieht keine Wettbewerbsverzerrung
Dass andere Clubs bereits in der Vorwoche wieder mit Trainingseinheiten in Zweiergruppen begonnen hatten, sah Horst Heldt nicht als Wettbewerbsvorteil hinsichtlich einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs an. Wichtig sei aus seiner Sicht nur, dass alle zu einem einheitlichen Zeitpunkt ins normale Mannschaftstraining zurückkehren dürfen.
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„Ob das dann zwei Wochen, zehn Tage oder eine Woche vor der Neuaufnahme des Spielbetriebs erfolgt, ist aus meiner Sicht nicht so entscheidend“, meinte der Sportchef des 1. FC Köln. Er geht weiterhin davon aus, dass der Spielbetrieb Anfang Mai in Form von Geisterspielen in der 1. und 2. Bundesliga wieder aufgenommen wird.
„Das ist unsere Hoffnung, und mit diesem Szenario planen wir jetzt“, so der 50-Jährige. Dagegen mache es aus seiner Sicht derzeit keinen Sinn, über eine Kasernierung aller Bundesliga-Mannschaften nachzudenken, um dann alle zwei oder drei Tage einen Spieltag in einigen ausgesuchten Stadien durchzuführen.
Geisterspiele können zur Normalität werden
Während die Kölner und die Mönchengladbacher bereits ein Geisterspiel absolvierten, sei das für die anderen Mannschaften noch Neuland. Es sei schon ein seltsames Gefühl gewesen, „aber wenn alle es einige Mal gemacht haben, wird auch das Normalität für die Spieler“, glaubt Horst Heldt. Was zusätzliche Corona-Tests bei Spielern anbelangt, so möchte er keine Sonderstellung für die FC-Profis haben.
Noch nicht abgeschlossen seien die Gespräche mit den Spielern wegen Gehaltsverzichte. Vor zehn Tagen habe man mit dem Spielerrat gesprochen. Seither spreche man mit jedem Spieler einzeln. Die letzten Gesprächsrunden stünden noch aus. Es gebe unterschiedliche Szenarien, aber von allen Seiten positive Rückmeldungen.