AboAbonnieren

1. FC KölnNikola Soldo kommt für die Innenverteidigung – Dietz fällt aus

Lesezeit 4 Minuten
Nikola Soldo

Nikola Soldo (rechts) kommt zum 1. FC Köln 

Köln – Alles sah schon danach aus, als ob der 1. FC Köln bei seiner Suche nach einem Innenverteidiger am letzten offenen Tag des Sommer-Transferfensters leer ausgehen würde. Die Frist um 18 Uhr war am Mittwoch ohne Auskunft über einen Neuzugang verstrichen, als der Fußball-Bundesligist verlauten ließ, dass er sich in Person von Geschäftsführer Christian Keller am Freitag zum „Schluss des Transferfensters“ äußern wird.

Als der Sportchef am Freitagmittag mit Verspätung die Mixed Zone am Geißbockheim betrat, war der Versuch das gut behütete Geheimnis unter Verschluss zu halten, längst gescheitert. Kroatische Medien waren dem übervorsichtigen FC zuvor gekommen und hatten öffentlich gemacht, dass der 21-Jährige Nikola Soldo von Lokomotiva Zagreb nach Köln wechselt.

christian keller

FC-Sportchef Christian Keller: „Nikola spielt seit zweieinhalb Jahren auf höchstem Niveau in Kroatien.“

Keller durfte also bestätigen, was bis auf Details schon alle wussten. Der in Stuttgart geborene und fließend Deutsch sprechende Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis (301 Spiele für Stuttgart) und FC-Trainers (Juli 2009 bis Oktober 2010) Svonomir Soldo erhält einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2025 und soll in der Innenverteidigung der Kölner die Lücke schließen, die die Verletzung von Jeff Chabot gerissen hat: „Nikola ist technisch stark, robust und kommt mit Spielrhythmus zu uns. Wir trauen ihm den Sprung in die Bundesliga zu“, dozierte Keller.

Der bei Dinamo Zagreb ausgebildete Soldo spielt seit 2021 bei NK Lokomotiva Zagreb. Insgesamt kommt er auf 64 Erstligaspiele in Kroatien (3 Tore) und sechs Einsätze in der U21-Nationalmannschaft seines Landes. „Es war immer mein Ziel, einmal in Deutschland zu spielen, eine der größten Fußball-Ligen der Welt, in der mein Vater auch zehn Jahre gespielt hat“, freute sich der 1,89 große Innenverteidiger über seinen Wechsel. Christian Keller musste natürlich auch erklären, warum der FC sich nach Schließung des Transferfensters nicht zu der Verpflichtung geäußert hatte, obwohl diese um 18 Uhr feststehen musste: „Wir können erst etwas vermelden, wenn formal alles erledigt ist. Es war so, dass wir vor Ort in Zagreb nur den orthopädischen Teil des Medizinchecks machen konnten. Der internistisch-kardiologische Teil ging erst am Freitag in Köln. Um 11 Uhr war alles gemacht. Den Transfer vorher zu vermelden, wäre unprofessionell gewesen“, benannte der Sportchef seine Grundsätze. Am Donnerstag waren Thomas Kessler als Sportlicher Leiter und Dr. Peter Schäferhoff extra nach Zagreb geflogen, um den mit heißer Nadel gestrickten Transfer auf die Zielgerade zu bringen. Die Ablösesumme für Soldo liegt im mittleren sechsstelligen Bereich.

Das könnte Sie auch interessieren:

FC-Trainer Steffen Baumgart wird es sicher freuen, dass er für die 17 ausstehenden Partien bis zur WM-Pause Mitte November neben Timo Hübers und Luca Kilian einen dritten Innenverteidiger zur Verfügung hat. Im Kader für das Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim VfL Wolfsburg ist Soldo aber noch keine Option. Er wird am Freitag in Köln trainieren und dann am Samstag nach Wolfsburg reisen, um sich sein neues Team vor Ort im Einsatz. Schon im ersten Gruppenspiel der Conference League am kommenden Donnerstag in Nizza, für das der FC ein Kontingent von 8000 Tickets erhalten hat, könnte der Neuzugang im Kader stehen. „Er hat im athletischen Bereich noch Entwicklungsfelder. Die Liga in Kroatien ist weniger intensiv als die Bundesliga. Er muss sich erstmal an die Intensität gewöhnen“, sagte Christian Keller.

Im Kader für die Aufgabe in Wolfsburg stehen dafür erstmals Rechtsverteidiger Georg Strauch und Innenverteidiger Rijad Smajic (18) aus der U19. Während Mittelstürmer Florian Dietz angeschlagen passen musste, steht Angreifer Tim Lemperle wieder im Kader und eventuell auch in der Startelf. Aber beim FC weiß man in diesen Tagen nie so genau, was noch so kommen kann.

Voraussichtliche Aufstellungen: Wolfsburg: Casteels; Baku, Lacroix, van de Ven, Paulo Otavio - Guilavogui, Arnold; Marmoush, Kruse, Kaminski; L. Nmecha. – Köln: Schwäbe; Schindler, Kilian, Hübers, Hector; Skhiri, Martel; Thielmann, Ljubicic, Kainz; Adamyan.