Köln – Am Geißbockheim wird in sportlichen Führungspositionen künftig verstärkt auf Mitarbeiter mit Stallgeruch gesetzt. Nach der internen Beförderung von Martin Schulz zum neuen Chefscout baut Fußball-Bundesligist 1. FC Köln auch bei der Nachfolge von Frank Aehlig auf eine Lösung aus den eigenen Reihen. Sie ist ebenso überraschend wie mutig: Neuer sogenannter Leiter Administration Lizenzspielerabteilung wird der erst 27-jährige Lukas Berg, der wie ein Gegenentwurf zum erfahrenen Aehlig wirkt.
Der gebürtige Bergisch Gladbacher arbeitet seit 2016 für den FC. Neben seiner bisherigen Tätigkeit als Projektleiter Digitalisierung Sport stand er Aehlig auch bei der Umsetzung des Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes der DFL bereits unterstützend zur Seite. Zuvor war der in Köln-Dellbrück aufgewachsene Sportmanagement-Absolvent bei den Geißböcken unter anderem als Projektmanager in der Kundenpflege und Vertriebssteuerung sowie im Mitgliederservice tätig. Erfahrungen im sportlichen Bereich bringt Berg aus seiner Zeit beim Regionalligisten Bonner SC mit, bei dem er zuletzt die Scouting-Abteilung führte. Diesen Job hängt er nun zugunsten eines deutlichen Aufstiegs auf der Karriereleiter an den Nagel.
Arbeiten an der Seite von Horst Heldt
Horst Heldt ist von der Beförderung seines neuen Spannmannes vollauf überzeugt: „Lukas hat sich mit verschiedenen Projekten, die er bei uns verantwortet hat, einen ausgezeichneten Ruf am Geißbockheim erarbeitet“, lobte der Sport-Geschäftsführer. „Dazu hat er beim Bonner SC im sportlichen Bereich Verantwortung übernommen. Wir haben sehr gute Gespräche mit ihm geführt und sind überzeugt davon, dass er in die Rolle hineinwachsen wird. Diesen Weg wollen wir zusammen mit ihm gehen.“
Lukas Berg zeigte sich „sehr dankbar über das Vertrauen der Verantwortlichen am Geißbockheim“. Seine neue Aufgabe sieht er als „tolle Chance und Herausforderung“, die er mit „voller Motivation“ angehen will. „Mich an der Seite von Horst Heldt zu entwickeln, ist eine großartige Gelegenheit, um von jemandem zu lernen, der jahrelange Erfahrung im Profi-Bereich hat.“ Die Einarbeitung nimmt noch Frank Aehlig selbst vor.
Cordoba trainiert
Fußball-Bundesligist Hertha BSC ist mit einem Hoffnungsträger nach der kurzen Weihnachtspause wieder ins Training eingestiegen. Erstmals seit seiner Bänderverletzung vor knapp zwei Monaten war Mittelstürmer Jhon Cordoba am Montag mit dabei. Der 27-jährige Kolumbianer, kurz vor Saisonstart für 15 Millionen Euro vom 1. FC Köln geholt, hatte bis zu seiner Blessur mit drei Toren in sieben Ligaspielen überzeugt.
Ende Januar, nach dem Abschluss der Wintertransferperiode, wird der 52-Jährige den FC dann verlassen, um seine künftige Stelle als Technischer Direktor bei Red Bull Global Soccer anzutreten. Transfers gelten bis dahin als eher unwahrscheinlich. „Wir werden nur jemanden dazu holen, wenn wir im Gegenzug auch Spieler abgeben“, stellte Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle am Montag gegenüber der Rundschau klar.
Jährlich ein Eigengewächs in das Bundesliga-Team
Teil des Kaderplaner-Teams wird weiterhin Martin Bülles (39) sein. Der Chefscout des erfolgreichen Kölner Nachwuchsleistungszentrums hatte eine Offerte von Bayer 04 Leverkusen vorliegen, sagte dem rheinischen Rivalen jedoch ab. Mitausschlaggebend für den Verbleib des langjährigen Talentspähers war die Zusage, künftig noch stärker in die perspektivische Personalplanung bei den FC-Profis eingebunden zu werden. Ein Schritt, der Sinn macht. Schließlich hat der Vereinsvorstand um Präsident Werner Wolf das Ziel ausgerufen, jährlich ein Eigengewächs in das Bundesliga-Team zu integrieren.
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Hoffnungen auf den Zuschlag bei der Aehlig-Nachfolge hatte sich indes auch Thomas Kessler (34) gemacht. Das Club-Urgestein durchläuft seit dem Ende seiner aktiven Karriere im vergangenen Sommer ein Trainee-Programm, bei dem er verschiedene Abteilungen des 1. FC Köln kennenlernt. Zur Vorbereitung auf eine spätere Führungsaufgabe im Profifußball nimmt der ehemalige Torhüter derzeit zusätzlich an einem neuen Management-Programm des DFB und der DFL teil. Doch die Wahl von Kesslers Vorgesetzten fiel auf Lukas Berg.