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Trotz CoronavirusHorst Heldt glaubt an Bundesliga-Fortsetzung Anfang Mai

Lesezeit 4 Minuten
HeldtCorona

Horst Heldt, Geschäftsführer des 1.FC Köln

  1. Die Profis des 1.FC Köln haben am Montag das Training in Kleingruppen wieder aufgenommen.
  2. Horst Heldt hofft, dass in drei, vier Wochen auch der Spielbetrieb wieder regelmäßig stattfinden kann.
  3. Außerdem denkt er, dass Geisterspiele zur Normalität der Spieler werden können.

Köln – In einer Video-Konferenz hat sich Horst Heldt am Montag den Fragen von Medien-Vertretern zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Spielbetrieb der Fußball-Bundesliga gestellt. Dabei sagte der Sportchef des 1. FC Köln . . .

. . . zur Trainingsrückkehr am Montag:

Wir haben mit einer ersten Kleingruppe von acht Spielern am Vormittag begonnen. Eine zweite Gruppe trainierte am Nachmittag, eine dritte zu Hause. Zudem absolvieren alle Spieler innerhalb von zwei Tagen Fitnesstests, um zu sehen, auf welchem Level sie sich befinden.

Nach drei Wochen individuellem Training zu Hause ging es für die Spieler darum, sich wieder an den Ball zu gewöhnen. Danach fuhren sie nach Hause, wo sie dann erst duschten. Die Umkleidekabine wurde zwischen den beiden Einheiten gesäubert. Es war ein kleiner Schritt in Richtung Normalität. Da gab es viele lachende Gesichter.

. . . zur Fortsetzung des Spielbetriebs:

Wir reden nicht darüber, morgen wieder zu spielen. Wir hoffen, Anfang Mai den Spielbetrieb aufzunehmen, also in drei, vier Wochen. Ich möchte da keine Neid-Debatte beginnen. Aber alle hoffen doch, dass es nach Ostern zu gewissen Lockerungen kommt. Ich würde mich freuen, wenn Restaurants und Geschäfte bald wieder öffnen würden, und die Frisöre. Für mich wird es da langsam Zeit (lacht).

. . . zur Vorlaufzeit für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs:

Die Länge ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass der Beginn des Mannschaftstrainings für alle gleich ist. Da müsste die Politik ein Datum vorgeben. Ob das dann zwei Wochen, zehn Tage oder eine Woche vor dem ersten neuen Spieltag ist, ist aus meiner Sicht nicht so entscheidend.

. . . zur Befürchtung, dass sich ein Spieler ansteckt, und alle in Quarantäne müssten:

Elf von über 1000 Profis in der Ersten und Zweiten Bundesliga sind bisher positiv getestet worden. Das sind elf zu viel, aber letztlich hält sich die Zahl in Grenzen. Den Spielern ist anerzogen worden, auf ihren Körper zu achten. Deshalb fällt es ihnen nicht so schwer, die Rahmenbedingungen zu akzeptieren.

. . . zu Corona-Tests für alle Spieler:

Es sind viele Szenarien durchdacht worden. Eine Testung macht Sinn, wenn man viele Menschen damit erreicht. Der Fußball sollte diesbezüglich keine Sonderstellung einnehmen. Da gibt es andere Gruppen, bei denen es dringlicher ist

. . . zur möglichen Kasernierung von Mannschaften:

Das wäre ein erheblicher Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Spieler. Wir haben das Szenario, Spiele innerhalb weniger Tage in einigen wenigen Stadien durchzuführen und die Spieler in der Nähe in Hotels einzuquartieren, gesprochen. So etwas käme nur infrage, wenn die Zeit für Spiele in normalen Zeitabschnitten fehlen würde.

. . . über die Normalität von Geisterspielen:

Wir haben es schon beim Spiel in Mönchengladbach kennengelernt. Für die anderen Mannschaften wird es ebenfalls eine Herausforderung sein. Aber wenn man es ein, zwei Mal gemacht hat, wird es Normalität werden. Ungeachtet dessen ist die Liga in allen Tabellenbereichen ungemein spannend.

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. . . über Gehaltsverzicht der Spieler:

Wir haben vor zehn Tagen mit dem Spielerrat gesprochen, und können jetzt bald die Einzelgespräche mit den Spielern beenden. Es gibt positive Rückmeldungen, ohne in Details gehen zu wollen. Jeder ist bereit, seinen Teil beizutragen. Jeder Verein entwickelt da sein eigenes Modell, zugeschnitten eben auf den jeweiligen Club.

. . . zu Transfers im Sommer:

Wir wissen noch nicht, ob es eine Transferzeit geben wird. Der Weltverband wird es vorgeben. Tendenziell ist davon auszugehen, dass die Transfers später beginnen und später enden. Für uns wäre der schlimmste Fall, wenn es keine Transfers geben würde und die zehn ausgeliehenen Spieler zu uns zurückkehren würden.

. . . zu möglichen Insolvenzen von Erst- und Zweitligisten:

Ich stelle in Zweifel, dass 13 der 36 Bundesligisten insolvenzgefährdet sind, wie verbreitet wurde. Für uns ist wichtig, dass alle durch die Krise kommen. Es gibt Szenarien, wie man sich gegenseitig unterstützt. Zum 1. FC Köln kann ich sagen, dass wir nicht zu den insolvenzgefährdeten Clubs gehören.