1. FC Köln gegen VfL BochumVorfreude aufs Duell zweier enger Kollegen
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Steffen Baumgart.
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Köln – Sie kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Schon zu aktiven Zeiten kreuzten sich ihre Wege immer wieder. Der eine, Steffen Baumgart, war als früherer Stürmer darauf aus, Tore zu erzielen. Der andere, Abwehrspieler Thomas Reis, wollte eben jene verhindern. Später entschieden sich beide für den Wechsel an die Seitenlinie, wo sie nicht zuletzt durch die gemeinsame Teilnahme am Fußballlehrer-Lehrgang der Saison 2014/15 ein enges Verhältnis zueinander pflegen.
„Ich freue mich auf Reisi“
Entsprechend groß ist die Vorfreude bei Steffen Baumgart, dem Trainer des 1. FC Köln, auf das anstehende Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, Sky) gegen den von Thomas Reis (47) gecoachten Aufsteiger VfL Bochum. „Ich freue mich auf Reisi“, erklärt der 49-Jährige. „Wir haben lange genug in der Bundesliga gegeneinander gespielt und immer noch Kontakt.“
Steffen Baumgart (l., hier noch als Trainer des SC Paderborn) und der Bochumer Coach Thomas Reis.
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Lobende Worte kommen auch aus dem Ruhrgebiet. „Ich durfte mit Marco Rose und Steffen Baumgart den Fußballlehrer machen. Das waren Jungs, da würde ich sagen, dass sie auch eine tolle Entwicklung genommen haben“, sagte Reis jüngst im ZDF-„Sportstudio“.
Beide zollen einander eine enorme Wertschätzung. Baumgart sieht den steilen Aufwärtstrend des Revierclubs eng mit der Arbeit seines Kollegen Reis verknüpft. „Das hat viel mit ihm und der Struktur zu tun, die er reingebracht hat.“ Als der 176-fache Erst- und Zweitliga-Profi des VfL im September 2019 an der Castroper Straße das Cheftraineramt übernahm, steckte Bochum im Tabellenkeller der Zweiten Bundesliga. Doch Reis verlieh dem Team einen klaren Plan. Sein Mut zur Offensive zahlte sich mit dem Sprung ins Mittelfeld rasch aus. Das war allerdings erst der Anfang. Der große Wurf gelang dann in der vergangenen Saison mit dem Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft, erobert durch attraktiven Angriffsfußball.
Die Rückkehr in die Bundesliga nach elf Jahren Abstinenz trug die Handschrift von Thomas Reis, der als VfL-Coach bislang auf einen Punkteschnitt von 1,8 kommt. „Das ist außergewöhnlich“, lobt Baumgart die Bilanz seines Gegenübers.
Er warnt: „Bochum hat eine hohe Qualität. Nicht nur, weil sie Zweitliga-Meister geworden sind, sondern auch wegen der Art und Weise, wie sie es gespielt haben.“ Drei Akteure hebt der FC-Trainer heraus: „Sie haben mit Manuel Riemann einen sehr guten Torhüter, mit Gerrit Holtmann viel Tempo über die Außenbahn und mit Simon Zoller einen Stürmer, der genau weiß, wo das Tor steht.“
Es gilt eine harte Nuss zu knacken
Dass der Neuling auch im Oberhaus mithalten kann, stellte er an den ersten beiden Spieltagen bereits unter Beweis. Einer knappen 0:1-Niederlage nach fast 90-minütiger Unterzahl bei Champions League-Teilnehmer VfL Wolfsburg folgte am Samstag ein verdienter 2:0-Erfolg über den 1. FSV Mainz 05. Der erste Bundesliga-Heimsieg seit 4207 Tagen sorgte für Feststimmung in der blau-weiß dekorierten Stadt.
Steffen Baumgart erwartet folglich eine harte Nuss, die es am dritten Spieltag zu knacken gilt. „Es wird ein enges, kampfbetontes Spiel, interessant und schön“, lautet seine Prognose. Trotz aller Anerkennung für den Gegner will Kölns Trainer den Fokus auf die eigene Mannschaft richten. „Es geht darum, unseren Weg zu gehen.“
Los geht die Vorbereitung auf die Partie am Mittwoch (11 Uhr) mit einem öffentlichen Training im Franz-Kremer-Stadion, zu dem 600 angemeldete Besucher erlaubt sind. Es gilt die 2-Regelung, die gegen Bochum erstmals auch bei einem Heimspiel des FC greift. Die neue Schutzverordnung genehmigt 25 000 Zuschauer, darunter 1250 Gäste-Anhänger – die ersten in Müngersdorf seit Februar 2020.