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Innenverteidiger-Suche1. FC Köln an belgischem Abwehrtalent dran

Lesezeit 3 Minuten
Bornauw KR

Sebastiaan Bornauw (links) spielt für die belgische Nationalmannschaft.

Köln – Nicht ein vermutlich vereinsinterner „Maulwurf“ wie im Vorfeld der Verpflichtung von Ellyes Skhiri, sondern belgische Medien haben jenen Spieler publik gemacht, den man beim 1. FC Köln zur Komplettierung des neuen Kaders noch holen möchte. Sebastiaan Bornauw heißt der Innenverteidiger, der die letzte Lücke im Spielerpuzzle schließen soll. Am Dienstag oder Mittwoch könnte er möglicherweise bereits beim FC einen Kontrakt unterschreiben.

Der 20-Jährige steht noch beim belgischen Hauptstadtclub RSC Anderlecht unter Vertrag. Während er beim Saisonstart der belgischen Liga zum Einsatz kam, berücksichtigte ihn Vincent Kompany nicht für das Spiel am Sonntag in Mouscron (0:0) – ein Indiz für einen bevorstehenden Verkauf. Der frühere HSV-Profi, der bis zum Sommer elf Jahre lang für Manchester City spielte, ist jene Schlüsselfigur, die den Wechsel erst ermöglicht hat.

Kompany stimmt zu

Der 33-Jährige ist seit dieser Saison Spielertrainer des belgischen Rekordmeisters. Da er noch keine Trainerlizenz besitzt, fungiert der Waliser Simon Davies offiziell als Trainer. Beim mit 1:2 gegen Oostende missglückten Saisonauftakt spielte Vincent Kompany als rechter Innenverteidiger, Sebastiaan Bornauw als linker. Doch halte Kompany nicht so viel von den fußballerischen Künsten des 1,91 Meter langen Abwehrspielers, heißt es in Brüssel.

Der Spielertrainer möchte beim RSC Anderlecht einerseits auf Talente aus den eigenen Reihen, wie es Sebastiaan Bornauw einer ist, setzen. Andererseits will er viel fußballerische Qualität entwickeln. Die aber soll bei dem Junioren-Nationalspieler hinter den kämpferischen Vorzügen in Zweikämpfen und bei Luftduellen zurückstehen. Deshalb stimmte Kompany dem Verkauf zu – vorausgesetzt, die Finanzen stimmen.

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Die sollen die Verantwortlichen des königlichen Clubs allerdings sehr hoch angesetzt haben. Obwohl Sebastiaan Bornauw mit dem Heimspiel gegen Oostende erst sein 16. Erstligaspiel bestritt und sein Marktwert auf vier Millionen Euro taxiert wird, sei eine Ablösesumme von sieben bis acht Millionen Euro gefordert worden. Das berichtet die Zeitung „Het Laatste Nieuws“. Außerdem wolle Anderlecht, bei dem der Innenverteidiger noch bis 2021 unter Vertrag steht, eine Transferbeteiligung bei einem Weiterverkauf.

Eine solche Ablösesumme kann sich der 1. FC Köln eigentlich nicht leisten. Das ursprünglich ausgerufene Transfer-Budget von zehn Millionen Euro war bereits durch die Verpflichtung von Ellyes Skhiri überzogen worden. Wie Sportchef Armin Veh bestätigte, habe man bisher 13 Millionen Euro ausgegeben. „Deshalb werden wir wahrscheinlich den Innenverteidiger, den wir noch holen wollen, auf Leihbasis verpflichten“, kündigte Armin Veh während des Trainingslagers in Kitzbühel an.

Daniel van Buyten ist Bornauws Berater

Nun wäre es natürlich möglich, dass Sebastiaan Bornauw zunächst ausgeliehen wird, der FC sich jedoch verpflichtet, ihn im nächsten Jahr für eine jetzt festgeschriebene Summe zu kaufen.

Oder findet Kölns Finanzchef Alexander Wehrle noch eine andere Möglichkeit der Finanzierung? Denn bei der Saisoneröffnung am Sonntag erklärte er: „Ich bin überzeugt, dass wir mit den Ausgaben von 13 Millionen Euro kein Risiko eingegangen sind. Wir können uns das leisten. Wir sind keine Bank, sondern ein Fußballverein. Es bringt nichts, zehn Millionen Euro zu erwirtschaften und dann abzusteigen. Deshalb geht alles Geld in den Fußball.“

Bei den von „Het Laatste Nieuws“ als „konstruktiv“ bezeichneten Transfergesprächen zwischen den Vertretern des RSC Anderlecht und des 1. FC Köln kann auch Daniel van Buyten eine gewichtige Rolle gespielt haben. Der frühere Abwehrspieler des FC Bayern München, der 2014 auch über einen Wechsel zum 1. FC Köln nachgedacht hatte, ist der Berater von Sebastiaan Bornauw. Er soll dem jungen Abwehrspieler dazu geraten zu haben, zum 1. FC Köln und in die Bundesliga zu wechseln.