Neues Punktesystem für FC-ProfisRisse gewinnt von Beierlorzer eingeführten Wettstreit
- Achim Beierlorzer spornt seine Spieler mit einem Punktesystem zusätzlich an.
- Juli-Sieger Marcel Risse darf seine Frau zum Essen ausführen.
- Ins Mannschaftstraining kehrt der verletzte Risse wohl nach dem Pokalspiel zurück.
Köln – Wild jubelnd und schreiend lief jüngst im FC-Trainingslager in Kitzbühel eine Spielergruppe über den Platz, fiel sich in die Arme und tanzte im Kreis. Auslöser dieses fast schon kindlichen Gefühlsausbruchs war der siegbringende Treffer in einem Trainingsspiel. Es ist eines von vielen Beispielen, die man aufzählen könnte, um den Wettkampfcharakter der FC-Profis darzustellen. Er ist bei den Spielern stets präsent. Um ihn weiter zu schüren, noch ein paar Prozentpunkte mehr Leistung in den Übungseinheiten aus den Spielern herauszukitzeln, hat Achim Beierlorzer ein Punktesystem entwickelt, mit dessen Hilfe ein jeweils Monatsbester gefunden wird. Als Premierensieger und damit Juli-König wurde am Donnerstag Marcel Risse geehrt.
Der nahm dies freudig, aber auch mit einem Schuss Humor entgegen, als er meinte: „Ich bedanke mich recht herzlich beim Organisator – und bei meinen Kollegen. Die haben es mir ermöglicht, zu gewinnen. Ich versuche natürlich, schnell wieder fit zu werden, damit ich den Pokal verteidigen kann.“
Gutschein für ein Abendessen
Neben dem goldgefärbten Wanderpokal gab es für den Monatssieger einen Gutschein für ein Abendessen, zu dem Ehefrau Nina eingeladen wird.Bewertet wurden in den Testspielen – und vor allem im Training – Torerfolge und Vorlagen ebenso wie Ballgewinne und Torwartparaden oder Siege bei bestimmten Spielformen. Teammanager Denis Lapa-czinski führte über alles akribisch Buch. Obwohl Marcel Risse aufgrund einer im Testspiel am Sonntagabend gegen den FC Villareal zugezogenen Muskelverletzung am letzten Trainingstag nicht mehr punkten konnte, war er nicht mehr einzuholen.
Überraschend kam der Erfolg nicht. Denn der 29-jährige Routinier zeigte in der bisherigen Vorbereitung starke Leistungen. Er brachte damit zum Ausdruck, dass er seinen Platz als Rechtsaußen nicht kampflos an den aus Kiel verpflichteten Kingsley Schindler übergeben will. Umso bitterer war für den Offensivspieler, dass er sich am rechten Oberschenkel verletzte und zum Saisonstart nur Zuschauer ist.
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„So ein Ausfall ist natürlich für jeden Spieler schade. Aber Marcel kann schon wieder individuell trainieren. Er und Noah Katterbach werden voraussichtlich nach dem Pokalspiel in der übernächsten Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren“, erklärte Achim Beierlorzer. Dagegen werde es bei Ismail Jakobs noch länger dauern. Er habe eine Verletzung tief im Muskel erlitten, so dass die Heilung entsprechend länger dauere.
Neben Marcel Risse überraschten auch noch zwei andere FC-Profis in den letzten Wochen durch starke Leistungen – Florian Kainz und Matthias Bader. Beiden kamen dabei auch neue Rollen innerhalb des 4-4-2-Systems zugute.Florian Kainz spielt nun in der Offensive sowohl am linken Flügel als auch ins Zentrum ziehend als Zehner. Damit kann er als Vorlagengeber und als Schütze für Gefahr am und im gegnerischen Strafraum sorgen. „Nachdem ich in der Zweitliga-Rückrunde häufig Linksverteidiger und Linksaußen in einem spielen musste, kommt jetzt diese offensivere Variante meinem Spiel mehr entgegen“, sagte der österreichische Nationalspieler.
Eine noch größere Veränderung in seiner Position erlebt derzeit Matthias Bader. Vor einem Jahr als Rechtsverteidiger vom damaligen Drittligisten Karlsruher SC verpflichtet, erlebte der 22-Jährige eine durchwachsene Saison. Da er auf seiner angestammten Position hinter Neuzugang Kingsley Ehizibue und dem erfahreneren Benno Schmitz nur die Nummer drei war, galt er als Kandidat für ein Ausleihgeschäft.
Doch im Training und den Spieleinsätzen fiel Matthias Bader durch starke Zweikampfleistungen, Übersicht und sein gutes Umschaltspiel auf. Als nun durch die Verletzungen von Noah Katterbach und Ismail Jakobs sowie der Versetzung von Jannes Horn zur U21 kein zweiter Linksverteidiger hinter Jonas Hector mehr vorhanden war, erhielt der Pforzheimer dort eine Chance – und nutzte sie. So stieg er vom Ausmusterungskandidaten zu einem ungekrönten König des Monats Juli beim FC auf.