Köln – Sebastian Andersson ist ein Kämpfer. Zum Glück für den 1. FC Köln, denn der zurückhaltende Schwede hat wohl seine Karriere als Profi-Fußballer aufs Spiel gesetzt, um den Geißböcken in einer ihrer schwersten sportlichen Stunden zur Seite zu stehen. Zwei Tore erzielte der Mittelstürmer beim entscheidenden 5:1-Sieg der Kölner im Relegationsrückspiel bei Holstein Kiel und ebnete so den Weg zum Klassenerhalt. Und das, obwohl der 29-Jährige aus medizinischen Sicht besser nicht gespielt hätte.
Jedenfalls mit Blick auf sein lädiertes Knie, das ihn mehr als die Hälfte der Bundesligaspiele in der Saison 2020/21 verpassen ließ und am Ende der Spielzeit kein regelmäßig Training zuließ. Für seine Einsätze in den wichtigen Partien gegen Mainz, Augsburg, Freiburg, Hertha BSC, Schalke und Kiel wurde Andersson regelrecht fit gemacht. Welchen Preis der Torjäger möglicherweise für dieses Risiko zahlen muss, wird sich wohl schon in der Vorbereitung auf die neue Saison zeigen. Hält das Knie der Belastung endlich dauerhaft stand oder muss der im Sommer 2020 für sechs Millionen Euro von Union Berlin gekommene Angreifer womöglich sogar seine Karriere beenden?
Fester Glaube an einen guten Ausgang
Andersson selbst ist fest von einem Happy End überzeugt: „Der Sommer ist für mich da, um wieder richtig fit zu werden. Ich will den Kölnern endlich zeigen, wie gut ich wirklich bin und dass das Vertrauen in mich gerechtfertigt ist“, erklärte er. Aktuell wird Anderssons Knie von FC-Arzt Peter Schäferhof konventionell im Rahmen einer „normalen Behandlung“ therapiert. Wie das Gelenk letztlich auf die Strapazen einer Saisonvorbereitung reagiert, gleicht dem Blick in die Glaskugel. Alles ist möglich, nichts ist gewiss.
FC testet gegen gegen Bayern München
Härtetest gegen den Meister: Der 1. FC Köln tritt in seiner Vorbereitung auf die Saison 2021/22 in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München an. Über den genauen Termin und den Spielort verhandeln die beiden Clubs aktuell noch. Voraussichtlich findet die Partie im zeitlichen Rahmen des FC-Trainingslagers in Donaueschingen (16. bis 25. Juli) statt. Bereits an diesem Freitag, dem 25. Juni, veröffentlicht die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Spielpläne für die neuen Spielzeiten in der Ersten und Zweiten Liga. Die Bundesliga-Saison beginnt am Wochenende 13. bis 15. August. (sam)
Interims-Sportchef Jörg Jakobs muss in seiner Kaderplanung alle Eventualitäten einbeziehen – also auch die Gefahr, dass der am 15. Juli 30 Jahre alt werdende Andersson nicht spielen kann. „Ganz vorne müssen wir etwas machen“, räumt Jakobs ein. Noch eine Saison ohne echten Stürmer können und wollen die Kölner nicht riskieren. Andersson kam nur in 16 von 34 Spielen und insgesamt 1135 Minuten zum Einsatz. Der Schwede erzielte dabei ganze drei Tore, ehe er in Kiel mit seinen beiden Treffern zum mitentscheidenden Faktor avancierte.
Der FC darf auch nicht mit einem wundersamen Comeback von Anthony Modeste planen. Obwohl der Franzose sich wie gewohnt über die „Bild“ jüngst zu Wort meldete und sich nach einer OP kämpferisch gab, sind Zweifel angebracht. Ein Tor im DFB-Pokal gegen Zweitliga-Absteiger Osnabrück steht für den 33-Jährigen zu Buche, der zu keinem Zeitpunkt der zurückliegenden Saison seine Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis stellen konnte. In die Schlagzeilen geriert Modeste nur durch seine Verletzungsgeschichte und seinen bestens dotierten Vertrag, der noch zwei Jahre gültig ist.
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Stand jetzt, stehen dem neuen FC-Trainer Steffen Baumgart für die Offensive nur Rückkehrer Mark Uth sowie die Youngster Jan Thielmann, Marvin Obuz und Tim Lemperle ohne große Fragezeichen zur Verfügung. Jedem aus diesem Talente-Trio ist der Durchbruch zuzutrauen, wobei Thielmann sich in seinem zweiten Bundesliga-Jahr trotz Abitur-Stresses mit zwei Toren (unter anderem mit dem 2:1-Siegtor auf Schalke und drei Vorlagen (unter anderem zum Siegtor beim 1:0 im Rückspiel gegen Schalke) weiter entwickelt hat.