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1. FC KölnBekommt der FC einen Champions-League-Sechser?

Lesezeit 3 Minuten
Armin Veh

Armin Veh, Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln.

Köln – Birger Verstraete ist schon da. Der 1. FC Köln, so lautet der Plan, will noch einen weiteren Sechser für das von Trainer Achim Beierlorzer veborzugte 4:4:2-System verpflichten. Erster Kandidat ist aktuell Marvelous Nakamba. Der 25 Jahre junge Nationalspieler Simbabwes ist noch bis 2021 beim Champions League-Teilnehmer FC Brügge angestellt, offenbar aber nicht mehr ganz glücklich im Osten Belgiens. Am liebsten möchte er in die Bundesliga und zum FC wechseln, hat er der „Bild“ verraten.

Für den Bundesliga-Aufsteiger wäre der 1,77 Meter große Nakamba eine wunderbare Besetzung für die Position in der Schaltzentrale des Spiels. Und nicht etwa, weil die Übersetzung seines Vornamens dieses Adjektiv hervorbringt, sondern weil er sich auf seinen bisherigen Karriere-Stationen in Nacy, Arnheim und Brügge einen Ruf als aggressiver, laufstarker Sechser erworben hat. Der FC will Nakamba und Nakamba möchte nach Köln.

Angebote von bis zu 20 Millionen Euro

Haken an der Geschichte ist die Höhe der Ablöse. Brügge liegen dem Vernehmen nach aus England Angebote in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro für Nakamba vor, dessen Marktwert bei 6,5 Millionen Euro liegt. Den Kölnern stehen nach den Verpflichtungen von Verstraete (4,4 Millionen Euro) und Kingsley Ehizibue (2,5) von den rund zehn Millionen Euro für Neuverpflichtungen aber nur noch etwas über drei Millionen zur Verfügung. Und ein neuer Innenverteidiger soll auch noch her.

Angesichts der Tatsache, dass die FC-Verantwortlichen finanziell erheblich ins Risiko gehen oder ein paar Spieler aus dem vorhandenen Kader loswerden müssten, droht der Transfer Nakambas aus den gleichen Gründen wie schon der von Tomas Soucek (Slavia Prag) zu scheitern.Ob Nakamba nun kommt oder es dann doch ein anderer Sechser wird, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Geißböcke ihre Mitte grundsätzlich personell neu aufstellen.

Harte Zeiten für Marco Höger und Vincent Koziello

Auf Marco Höger (29) und Vincent Koziello (23) könnten also harte Zeiten zukommen. Höger muss sich seit jeher permanent mit dem Vorwurf fehlender Schnelligkeit auseinandersetzen, obwohl auf der Sechs Laufstärke, Erfahrung und Passspiel noch höher zu bewerten sind. Zudem wirft der Führungsspieler seine Zweikampfstärke und eine gute Spieleröffnung ins Rennen um die Stammplätze im Zentrum.

Koziello hat sich bislang nicht durchsetzen können und setzt sicher auf einen Effekt und neue Chance durch den Trainerwechsel. Die schlechtesten Karten im Gerangel um die beiden Positionen im defensiven Mittelfeld besitzen Salih Özcan und Nikolas Nartey. Eigengewächs Özcan möchte augenscheinlich seinen 2020 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und auch nicht verliehen werden.

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Dem FC droht ein Verkauf des erst 21-Jährigen Talents unter Marktwert und der Vorwurf, den eigenen Nachwuchs nicht zu stärken. Das würde dann auch im Fall von Nartey gelte. Der 19-Jährige Däne ist im Januar 2017 für 400.000 Euro aus Kopenhagen nach Köln gekommen und galt als großes Versprechen für die Zukunft.

Nun durfte der bis 2020 vertraglich gebundene Nartey am Dienstag aber nicht einmal mehr an den Leistungstests der Profis teilnehmen. Stattdessen trainierte er bei der U21 mit. Wohl auch, weil er wie Özcan nicht willens ist beim FC zu verlängern und damit ausgeliehen werden könnte.