Die Hockeyspielerinnen müssen gegen den Club an der Alster ohne ihre beste Torschützin auskommen.
Vor dem DM-ViertelfinaleKreuzbandriss – Pia Maertens fehlt Rot-Weiss Köln im Titelkampf
Die schlimmste Befürchtung hat sich bestätigt: Pia Maertens (24) vom KTHC Rot-Weiss Köln hat sich das Kreuzband gerissen. Dies ergab eine MRT-Untersuchung am Dienstagmorgen, nachdem sich die derzeit wohl beste deutsche Hockeyspielerin in der abschließenden Hauptrunden-Partie beim Crefelder HTC (2:1) ohne Fremdeinwirkung das Knie verdreht hatte.
„Die Diagnose ist natürlich für uns alle ein Schock“, sagt RW-Trainer Markus Lonnes. „Am meisten tut es mir aber für Pi selbst leid. Das ist ganz großer Mist.“ Schließlich verpasse Maertens nicht bloß das anstehende Viertelfinale um die Deutsche Hallen-Meisterschaft gegen den Club an der Alster (Sa., 12 Uhr) und eine eventuelle Final-Four-Teilnahme in Frankfurt, sondern auch die heiße Phase der Feld-Saison. Die Heim-EM im Sommer in Mönchengladbach wird ebenfalls ohne die Torjägerin stattfinden.
„Eine falsche Bewegung und schon kann man einen Haken an drei Wettbewerbe machen – so brutal ist der Sport manchmal“, sagt Lonnes. Der Ausfall seiner besten Torschützin (28 Treffer) verändere zwar zwangsläufig die Statik des Kölner Spiels, doch Hockey sei „immer noch ein Teamsport. Wir werden auch weiterhin giftig verteidigen und unsere Tore erzielen.“
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Soll heißen: Auch ohne Maertens (und dafür mit Nika Boenisch im Kader) will der ungeschlagene West-Staffel-Sieger ein Wörtchen mitreden im Kampf um die nationale Krone. Die erste von drei Hürden auf dem Weg zum Titel heißt Club an der Alster. Auch der Gegner aus Hamburg muss mit Lisa Altenburg auf seine wichtigste Angreiferin (24 Saisontore) verzichten. Die 33-Jährige erlitt im finalen Hauptrunden-Match beim UHC Hamburg (3:5) einen Handbruch. An Maertens’ Seite hatte sie unlängst den Hallen-EM-Titel geholt und damit gleichzeitig ihre Karriere im Nationalteam beendet.
„Ein Viertelfinale ohne Pi und Lisa ist total schade – für beide Teams, die Zuschauer und am meisten für die Spielerinnen selbst“, betont Lonnes.
Der Ausfall des Duos dürfte jedoch nichts an einer ausverkauften Halle im Rewe-Sportpark ändern. Zumal am selben Tag (14.30 Uhr) auch die Kölner Hockeyspieler den Club an der Alster zum Viertelfinal-Duell bitten. „Die Fans werden unser siebter Mann sein“, sagt Wolfgang Kluth. Der Coach erwartet einen „extrem abgezockten Gegner“ um die beiden Torjäger Dieter-Enrique Linnekogel (27 Saisontreffer) und Niklas Bruns (21). Und einen Rivalen, der in der Nord-Gruppe Topteams wie den Hamburger Polo Club und UHC Hamburg hinter sich ließ.
Doch auch die Nummer eins im Westen um Elian Mazkour (42 Saisontreffer) hat einiges zu bieten. Ganz ohne Nationalspieler. „Mit unserer Unbekümmertheit können wir es weit bringen“, so Kluth.
Sein Team nutzte zuletzt zwei Testspiele in eigener Halle zur Einstimmung auf die Playoffs. Während Rot-Weiss bereits in der Vorwoche der niederländischen Nationalmannschaft mit 9:11 unterlag, empfingen die Kölner am Mittwoch BW Köln zur Generalprobe. Jenen Stadtrivalen also, der sich derzeit mit Gladbach ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg in die 1. Hallen-Bundesliga liefert.
„Das Ergebnis war völlig zweitrangig“, sagte Kluth. „Hinterher haben wir noch fleißig Penaltys geübt.“ Dabei habe Lennard Leist den einen oder anderen Versuch der Blau-Weißen entschärft. Am Samstag würde sich Köln den Nervenkitzel eines Shoot-outs trotzdem lieber ersparen.