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Urlaub auf SeeNeun Gründe, Kreuzfahrten entweder zu lieben oder zu hassen

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Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Kreuzfahrtschiffe.

Die einen können sich keinen großartigeren Urlaub vorstellen als eine Kreuzfahrt. Für andere ist die Idee, die Ferien auf See zu verbringen, eher ein Alptraum. Beim Thema Kreuzfahrt scheiden sich die Geister. Hier haben wir neun Gründe gesammelt, die für eine Kreuzfahrt sprechen.

1. Kreuzfahrten liegen im Trend

Wer auf Kreuzfahrt geht, gehört in jedem Fall zu den Trendsettern unter den Urlaubern. Die Kreuzfahrtbranche boomt: Mehr als zwei Millionen Deutsche buchten im Jahr 2016 eine Kreuzfahrt. Das sei ein erneuter Passagierrekord, teilte der deutsche Ableger des Kreuzfahrt-Verbands CLIA (Cruise Lines International Association) kürzlich mit.

2. Wenige Unfälle mit Kreuzfahrtschiffen

Die Havarie der Costa Concordia, bei der 2012 vor der Insel Giglio 32 Menschen ums Leben kamen, überschattet die Erfolgsgeschichte der Kreuzfahrtschiffe. Dabei gehören die Luxusdampfer laut CLIA zu den sichersten Transportmitteln der Welt. Zwischen 2009 und 2014 seien die ohnehin seltenen Zwischenfälle auf Kreuzfahrtschiffen weltweit um 15 Prozent gesunken.

3. Kreuzfahrtschiffe werden umweltfreundlicher

Zwar nutzen Kreuzfahrtschiffe häufig noch Schweröl als Treibstoff, sie haben aber inzwischen Filter eingebaut, beziehungsweise so genannte „Abgasnachbehandlungssysteme“, die den Ausstoß von Schwefeloxid, Rußpartikeln und Stickoxid laut Kreuzfahrtverband CLIA „um 90 Prozent und mehr“ reduzieren. Außerdem wollen die Reedereien die Abgasleistungen immer weiter verringern: Deswegen setzen einige von ihnen inzwischen auf das umweltfreundlichere Flüssiggas als Treibstoff.

4. Kreuzfahrten sind verhältnismäßig günstig

Tatäschlich werden inzwischen zweiwöchige Karibik-Kreuzfahrten mit Flug und all-inclusive-Verpflegung für rund 1600 Euro angeboten. Eine einwöchige Mittelmeerkreuzfahrt inklusive Flug und Vollpension findet man etwa auch für rund 650 Euro. Die durchschnittliche Tagesrate betrug laut Kreuzfahrtverband im vergangenen Jahr 187 Euro.

5. In kurzer Zeit viele verschiedene Länder entdecken

Wann kann man schon einmal in so kurzer Zeit so viele verschiedene Länder kennenlernen? Wer eine zehntägige Karibikkreuzfahrt bucht, der legt beispielsweise in Mexiko, den USA, Belize und Honduras an.

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Die Branche boomt: Kreuzfahrten werden immer beliebter. (Symbol)

6. Landgänge als Abenteuerausflüge

Die meisten Kreuzfahrtgesellschaften bieten ihren Gästen auch an Land viele Angebote und Ausflüge in die Umgebung. So können auch Kreuzfahrt-Touristen die Maya-Ruinen entdecken oder Touren durch den Dschungel unternehmen.

7. Man muss auf Luxus nicht verzichten

Das andere Ende der Welt entdecken, aber nicht auf den Luxus der Heimat verzichten? Das geht wohl nirgendwo besser als auf einer Kreuzfahrt. Schließlich beherbigen die riesigen Schiffe ganze westliche Städte, mit all ihren Vorzügen, ob Frisör, Fitness-Studio oder Kino.

8. Stabilisatoren verringern das Risiko, seekrank zu werden

Ja, auch auf Kreuzfahrten kann man seekrank werden. Allerdings sorgen sogenannte Stabilisatoren dafür, dass das Risiko, seekrank zu werden reduziert wird. Dabei werden spezielle Konstruktionen an den Schiffskörper angebracht, die die Bewegungen des Schiffes verringern.

9. Tschüss Spießer, hallo Heavy-Metal-Fans

Von wegen Kreuzfahrten sind nur was für Spießer. Inzwischen werden Schiffsreisen speziell für Heavy Metal- oder Schlager-Fans, Sportler und Literatur-Liebhaber angeboten. Außerdem gibt es sogar Kreuzfahrten nur für Singles, Swinger-Paare oder Sadomaso-Anhänger.

Allerdings gibt es auch gute Gründe, sich gegen eine Reise auf einem Kreuzfahrtriesen zu entscheiden. Welche das sind, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Diese neun Gründe sprechen gegen eine Kreuzfahrt

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Keine Rücksicht auf Verluste? Die Unesco hat für ein Verbot von Kreuzfahrtschiffen in der Lagune von Venedig plädiert.

1. Korallenriff zerstört

Erst kürzlich hat ein Kreuzfahrtschiff in Indonesien laut Guardian erheblichen Schaden an einem Korallenriff angerichtet. Meeresforschern zufolge sollen 13.500 Quadratmeter zerstört worden sein. Das britische Kreuzfahrtschiff „Caledonian Sky“ war unerlaubt in die Region vorgedrungen. Lokale Experten gehen davon aus, dass es hundert Jahre dauern könnte, bis sich die Unterwasserwelt dort wieder erholt hat.

2. Gefährliche Abgase

Kreuzfahrtschiffe fahren laut Naturschutzbund (NABU) auf hoher See meist mit Schweröl, das extrem giftig ist und an Land im Sondermüll entsorgt werden müsste. Das Schweröl, das Seeschiffe verwenden, enthält dem Umweltbundesamt zufolge hohe Schwefelmengen: Demnach sind bis zu 3,5 Prozent erlaubt, was dem 3.500-fachen des im europäischen Straßenverkehr zulässigen Schwefelgehalts entspreche. Schwefelemissionen könnten beim Menschen zu Lungenkrebs und Herzkreislauferkrankungen sowie zur Versauerung von Böden und Gewässern führen.

Der Kreuzfahrtverband CLIA hält dagegen: Demnach wird Schweröl zwar tatsächlich nach wie vor als Treibstoff auf Kreuzfahrtschiffen eingesetzt, allerdings mit neuen Abgasnachbehandlungssystemen, die den Ausstoß von Schwefeloxid, Rußpartikeln und Stickoxid durch Kreuzfahrtschiffe „um 90 Prozent und mehr“ reduzieren.

3. Schiffsunglück mit Folgen

Abgassysteme hin oder her: Falls es zu einem Schiffsunglück kommt, kann das giftige Schweröl ins Meer gelangen. Dazu schreibt das Umweltbundesamt: „Unfälle mit Schweröl haben viel gravierendere Umweltauswirkungen als Unfälle mit saubereren Kraftstoffen, die eher verdunsten und besser mikrobiell abgebaut werden.“ Auch für die Besatzung sei der Umgang mit Schweröl an Bord zusätzlich gesundheitsgefährdend.

4. Mitverantwortlich für Venedigs Untergang

Venedig sinkt, gleichzeitig steigt der Meeresspiegel an: Die italienische Lagunenstadt ist dem Untergang geweiht. Die vielen großen Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen der fragilen Stadt anlegen, sorgen für zusätzliche Überschwemmungen. Die Unesco hatte im vergangenen Jahr sogar für ein Verbot großer Kreuzfahrtschiffe in der Lagune von Venedig plädiert. Die Organisation drohte mit dem Entzug des Weltkultur-Erbe-Titels gedroht, sollte die Lagunenstadt nicht besser vor den Auswirkungen der Kreuzschifffahrt geschützt werden.

5. Absurde Angebote: Schneeraum und Eislaufbahn an Bord

Das Tragische an Kreuzfahrten: Die meiste Zeit seiner Reise verbringt man in einer schwimmenden künstlichen Blase mit eigenem Frisör, Fitnessstudio und Kino. Die Angebote auf Kreuzfahrtschiffen nehmen teilweise absurde Ausmaße an: Manche Luxusdampfer sind etwa mit Eislauf- oder Kartbahnen, Weihnachtsmärkten, Schneeräumen oder Salzgrotten ausgestattet. Ganz nach dem Motto: Bevor ich am anderen Ende der Welt auf sämtlichen Luxus verzichten muss, nehme ich ihn eben mit.

6. Land und Leute interessieren nicht

Die echte Welt lernen Kreuzfahrttouristen in der Regel nur sehr punktuell kennen. Oft legen die Luxusliner zum Shoppen und Sightseeing an beliebten Küstenstädten und Touristen-Hotspots an. Für eine echte Konfrontation mit der Kultur des jeweiligen Landes oder gar für Ausflüge ins Hinterland fehlt den meisten Kreuzfahrtreisenden die Zeit.

Beim Captain's Dinner an Bord mit Uschi und Heinz aus Castrop-Rauxel lernt man definitiv weniger von der mexikanischen Kultur kennen als wenn man ein von Mayas betriebenes Restaurant besuchen würde.

7. Auch auf Kreuzfahrtschiffen kann man seekrank werden

Ja, auch auf einem Kreuzfahrtschiff kann man seekrank werden. Und: Wenn sich einem der Magen umdreht, sind auch schöne Erlebnisse nur schwer zu genießen. Wer empfindlich ist, sollte sich überlegen, ob eine Kreuzfahrt das richtige ist.

8. Öde Aussicht

Auf vielen Kreuzfahrten sieht man tagelang nichts anderes als Himmel und Meer. Abwechslungsreiche Landschaft? Fehlanzeige. Abwechslung bringt dann womöglich nur die „Michael-Jackson-Tribute-Show" an Bord oder eben Kniffel mit Uschi und Heinz aus Castrop-Rauxel.

9. Die Mitreisenden

Apropos, Uschi und Heinz aus Castrop-Rauxel: Natürlich sind Kreuzfahrtgäste nicht per se langweilige Spießer. Das Problem ist nur: Sollte man mit dem ein oder anderen Mitreisenden nicht so gut zurecht kommen, kann man sich eben nur vom einen Sonnendeck aufs nächste flüchten. Und spätestens beim Captain's Dinner sieht man sich wieder. (dmn)

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