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Ungewöhnliche Studie der Uni KölnDiese Bücher sind in Leihschränken besonders beliebt

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Bücher

Die Uni Köln hat erforscht, welche Werke in Bücherschränken landen. (Symbolbild)

Köln – Ist das Literatur oder kann das weg? Viele gebrauchte Werke, die in einem der öffentlichen Bücherschränke in der Stadt landen, können aus Sicht der Ex-Leser definitiv fott. Ein Ernährungsratgeber aus den 60er Jahren zum Beispiel. Während die einen erleichtert sind, ein bisschen Platz im heimischen Regal zu schaffen, freuen sich Passanten, die einen Zufallsfund unter den Büchern to go kostenlos mitnehmen können. Wenn denn nicht gerade eine der Mini-Bibliotheken von Literatur-Vandalen abgefackelt und zerstört wurde, wie vor einiger Zeit hinter der Kirche St. Gereon.

Studie: Weggegebene Werke sind oft gefragt

Wer das gewesen ist, hat Stefan Udelhofen vom Institut für Medienkultur und Theater der Universität nicht bei Observationen entdeckt – dafür jede Menge Interessantes über die erwünschte Nutzung der öffentlichen Bücherschränke Kölns. Die Ergebnisse belegen: Die weggegebenen Werke sind oft gefragt, und Nachschub folgt. Der Kreislauf funktioniert.

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Für die Fallstudie schauten sich Studierende des Seminars im Bachelor-Studiengang Medienkulturwissenschaft insgesamt 18 Kölner Bücherschränke während des Wintersemesters 2018/19 an. In wöchentlichen Abständen wurden 12 bis 15 Erhebungen je Schrank durchgeführt und der Bestand im Zeitverlauf dokumentiert: Der Zustand der Bücher, Auffälligkeiten wie Widmungen, Genre der Titel und Attraktivität.

Viele Bücher werden in Leihschränken durch neue ersetzt

Ein Ergebnis: 50 bis 70 Prozent der eingestellten Exemplare finden wöchentlich neue Leser. Von im Schnitt 250 Büchern pro Schrank wird je nach Standort – von Ehrenfeld und Kalk bis Brück – ein Drittel bis zu 90 Prozent zwischen zwei Erhebungen entnommen und durch neue ersetzt.

Die unterschiedliche Nutzung hängt laut Studie etwa damit zusammen, dass gut platzierte und sortierte Bücherschränke gefragter sind als versteckt liegende in Passagen oder auf Schulhöfen. Das Fehlen einer ehrenamtlichen Betreuung wirke „eher abschreckend“, so Udelhofen.

Krimis und Liebesromane sind sehr gefragt, auch Kurioses wie der alte Ernährungsratgeber. Die 70er, 90er und 2000er sind gut im Zufalls-Sortiment vertreten, in eher gutem, zumindest lesbarem Zustand. Was fott soll, können andere offensichtlich gut gebrauchen.