AboAbonnieren

SPD LeverkusenLauterbach will die Feinde versöhnen

Lesezeit 2 Minuten

Karl Lauterbach

Leverkusen – Der desaströs verlaufene SPD-Parteitag soll möglichst wenig Nachwirkungen haben. Deshalb hat sich Karl Lauterbach am Montag angeboten, zwischen den seit Samstag verfeindeten Lagern zu vermitteln. „Das muss sofort repariert werden.“ Die Opladener und Hitdorfer Fraktion des SPD-Unterbezirks, die dem neuen Vorsitzenden Jonas Berghaus bislang geschlossen die Gefolgschaft verweigert, „muss schnell wieder eingebunden werden“, sagte Lauterbach.

Der Bundestagsabgeordnete kritisierte allerdings zunächst das Vorgehen von Berghaus. Der Manforter, der nach dem Rückzug von Aylin Doğan auf dem Parteitag nur sehr knapp zum neuen Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks gewählt wurde, hätte seine Ambitionen „viel früher und offener“ zeigen müssen. „Wenn ich Vorsitzender werden will, muss ich dafür in der Partei werben.“

IMG_0205

Jonas Berghaus (Mitte) mit Ismail Kutbay (rechts) und Paul-Leander Schmidt.

Stattdessen hatte sich Berghaus kurz vor dem Parteitag in einer E-Mail der amtierenden Chefin Doğan offenbart. Das Treffen der Genossen am Samstag in der Stadthalle Bergisch Neukirchen geriet daraufhin zur Schlammschlacht. Erst recht, nachdem Doğan auf den Berghaus-Coup mit Rückzug reagiert hatte. Die 29-Jährige trat nicht mehr zur Wahl an; mit ihr ging fast der gesamte bisherige Vorstand des Unterbezirks.

Alles zum Thema Karl Lauterbach

Mit dem Berghaus-Coup nichts zu tun

Lauterbach betonte am Montag, dass er mit dem Berghaus-Coup nichts zu tun habe. Das war vereinzelt vermutet worden, weil Berghaus Unterstützung vor allem aus dem Ortsverein Wiesdorf/Manfort bekommen hat, der jüngst von einer Eintrittswelle profitieren konnte. Die wird dem Ortsvereinsvorsitzenden Ismail Kutbay zugeschrieben, der Lauterbachs Mitarbeiterstab angehört.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Bundestagsabgeordnete hatte Kutbays Aktivitäten im Ortsverein im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ als dessen „Privatsache“ bezeichnet. Am Montag wurde Lauterbach deutlicher: „Ich habe mich klar für Aylin Doğan verwendet.“