Auf einem Feld in Velbert machte ein Reiter am 26. Mai 1979 eine grausame Entdeckung: Er fand die zerstückelte Leiche der 17-jährigen Regina Neudorf. Die Polizei Mettmann rollt den Fall nun neu bei „Aktenzeichen XY...“ungelöst auf.
„Jäger, Metzger oder Kopfschlächter“
„Die fachmännische Art und Weise, wie die Gliedmaßen der Toten bereits vor dem Ablegen am Fundort abgetrennt wurden, deuten zudem daraufhin, dass es sich bei dem Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Jäger, Metzger oder Kopfschlächter gehandelt haben könnte“, berichtet die Polizei in einer Mitteilung am Dienstag.
„Neueste Ermittlungsmethoden“ haben dazu geführt, dass die Ermittler den immer noch ungelösten Mord mit einem Fall aus Bornheim in Verbindung bringen. Dort wurde am 19. August 1984 die 20-jährige Studentin Ulrike Hingkeldey an der Landstraße 192 zwischen Wesseling und Bornheim tot aufgefunden.
Mordfälle bei „Aktenzeichen XY ungelöst“
Die Ermittlungen zu den beiden Fällen dauern weiterhin an. Am Mittwoch, 26. April, 20.15 Uhr waren die beiden Morde deshalb auch Thema in der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ . Nach der Ausstrahlung der Sendung konnte die Polizei über 70 Hinweise entgegennehmen.
Hinweise aus der Bevölkerung nehmen das im Fall Regina Neudorf zuständige Kriminalkommissariat 11 im Polizeipräsidium in Düsseldorf, Telefon 0211 / 870-0, die Polizei in Velbert, Telefon 02051 / 946-6110, aber auch jede andere Polizeidienststelle im Land entgegen. Das zuständige Kriminalkommissariat 11 der Bonner Polizei im Fall Ulrike Hingkeldey ist unter der Rufnummer 0228 / 15-0 erreichbar. (hin)
Tödliche Schüsse mitten in Ehrenfeld
Am Rosenmontag des Jahres 2002 wird der 34-jährige Guiseppe Gulino in seinem Auto mitten in Ehrenfeld regelrecht hingerichtet. Die tödlichen Schüsse fallen gegen 23.10 Uhr auf der Subbelrather Straße.
Als die Schüsse fallen, sind noch viele Feiernde unterwegs. Als die Polizei am Tatort eintrifft, ist der Täter verschwunden. Ein Notarzt kann nur noch den Tod des Italieners feststellen, der zehn Jahre in Köln lebte.
Schreie aus dem Appartement
Die Schreie einer Frau dringen am 8. September 1992 aus einem Appartement an der Kyffhäuserstraße. Die 21 Jahre alte Prostituierte Jana K. wird kurze Zeit später tot in der Wohnung aufgefunden, erstochen.
Zeugen sehen einen Mann, der eilig das Haus verlässt. Er könnte der letzte Freier von Jana K. gewesen sein. Es gibt zwar eine Personenbeschreibung des Verdächtigen, aber dennoch: Der Täter wurde bis heute nicht gefunden.
Alle ungelösten Mordfälle aus Köln finden Sie hier:
36-Jähriger mit durchschnittener Kehle aufgefunden
Der Mord von Blankenheim-Rohr: Der 36-jährige Marcel B. wurde im Juni 2007 auf der Außentreppe seines Hauses in Blankenheim-Rohr mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Die Tat wurde nie aufgeklärt. Zeugenaussagen legten nahe, dass der Mord sich schon anderthalb Tage vor dem Auffinden der Leiche abgespielt hatte. Allerdings hüllten sich Polizei und Staatsanwaltschaft über die Einzelheiten der Tat stets in Schweigen, da befürchtet wurde, Täterwissen zu veröffentlichen. Ein zeitweilig unter Tatverdacht stehender damals 29-Jähriger hatte ein Alibi.
Viele Tatumstände gaben den Ermittlungsbehörden Rätsel auf. So konnte dem Vernehmen nach trotz intensiver Suche bis heute keine Tatwaffe gefunden werden.
Mordfall Louise Kerton
Der Fall Louise Kerton beschäftigt seit 2001 die Behörden. Am 30. Juli 2001 wurde die junge Frau, die davor mehrere Wochen in Swisttal-Straßfeld zu Besuch war, am Aachener Bahnhof zuletzt gesehen. Danach verliert sich die Spur der damals 24-Jährigen. Ihr Vater Phil Kerton ist überzeugt davon, dass seine Tochter einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Monate nach dem Verschwinden suchten Einsatzhundertschaften Kiesgruben bei Straßfeld ab. Vergeblich.
Am 23. Dezember 2002 wurde die 21-jährige Alina U. im Keller eines Hauses an der Refrather Friesenstraße erschossen aufgefunden. Zwei Jahre später verurteilte die 11. Große Strafkammer des Kölner Landgerichts Jimmy J., den Stiefvater der jungen Frau, einen gebürtigen Iraner, in einem spektakulären Indizienprozess wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe.
Doch schon in der Urteilsbegründung sprach das Gericht von ungeklärten Vorgängen: Es muss einen zweiten Mann gegeben haben. In der Mordnacht wurde die 19-jährige Vanessa, Alinas jüngere Schwester, von einem Unbekannten misshandelt und im Badezimmer gefesselt eingeschlossen. Jimmy J. kann es nicht gewesen sein. Im Juli 2005 hatte die Staatsanwaltschaft verlauten lassen, es gebe eine bisher nicht zugeordnete DNA-Spur, die am Tatort gefunden worden sei. Vanessa hatte seinerzeit erklärt, ihr Peiniger habe Deutsch mit ausländischem Akzent gesprochen.
270 Männer iranischer Herkunft, sollen sich zum Zeitpunkt des Mordes im Dezember 2002 im Rheinisch-Bergischen Kreis aufgehalten haben. Eine groß angelegte Speichelproben-Aktion führte zu keinem Ergebnis. Der zweite Täter wurde bis heute nicht gefunden.
Tote Joggerin Maria Lukas
Vier Tage und vier Nächte lag die Leiche der Joggerin Maria Lukas in einem Gebüsch, knapp drei Meter neben der viel befahrenen Golfplatzstraße in Refrath. Dann wurde die Leiche der 45-jährigen Frau am Mittwoch, 29. Juli 1992, gegen 15 Uhr von ihrem Ehemann und ihrem Sohn gefunden wurde. Maria Lukas war Opfer eines schweren Gewaltverbrechens geworden. Ihr Mörder wurde nie gefasst. Die Polizei veröffentlichte ein Phantombild des möglichen Täters, ohne Erfolg. Ein Sexualdelikt schloss der Chef der Kölner Mordkommission, nicht aus. Aufgrund der Witterung war die Leiche von Frau Lukas schon stark verwest – ein Sexualdelikt konnte nicht nachgewiesen werden . Als Maria Lukas zum Joggen aufbrach, war sie mit einer dunklen Jogginghose, einem weißen T-Shirt mit Motiv auf der Brust sowie Nike-Laufschuhen mit buntem Dekor bekleidet. Als sie gefunden wurde, war sie nackt.
Noch immer sucht die Polizei nach der seit dem 4. April 2015 verschwundenen Lohmarerin Birgit A. Die 54-Jährige hatte am Ostersamstag ihren Arbeitsplatz am Flughafen Hahn verlassen, aber war zu Hause nie angekommen. Das Auto der dreifachen Mutter wurde auf einem Parkplatz in Lautzenhausen gefunden. Die Polizei geht von der Möglichkeit aus, dass Birgit A. Opfer eines Verbrechens wurde. Die 30-köpfige SoKo „Hahn“ hat das Gebiet rund um den Flughafen und die Zubringer-Autobahnen mit Suchhunden und Hubschraubern abgesucht. 2744 Fluggäste wurden auf Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch angeschrieben, die laut Passagierlisten am 4. April 2015 von Hahn aus starteten oder ankamen.
Troisdorfer Bauunternehmer erschossen
Noch immer sucht die Polizei den Mörder des Bauunternehmers Werner Klostermann, der am 5. Januar 2001 auf dem Parkplatz seiner eigenen Firma im Gewerbegebiet in Troisdorf-Spich erschossen wurde. Der Postbote entdeckte damals die Leiche des 47-Jährigen auf dem Fahrersitz seines gelben Sportwagens, das Autoradio spielte, die Füße des Toten hingen aus der geöffneten Fahrertür.
Mit mehreren Kugeln aus einer Beretta 1935 war Klostermann, der sich nach Frankreich absetzen wollte, regelrecht hingerichtet worden. Doch obwohl er zwischen 9 und 10.40 Uhr morgens erschossen wurde, hatte niemand etwas gehört.
Drei Jugendliche entdeckten am 3. August 1997 eine Tasche, die in der Neye-Talsperre schwamm. Gemeinsam mit einem weiteren Zeugen, einem erwachsenen Mann, zogen sie die Tasche an Land und öffneten sie. Darin lag die Leiche einer Frau. Die Ermittlungen gestalteten sich aufgrund des Zustandes der menschlichen Überreste schwierig. Nur nach und nach konnte die Kriminalpolizei Einzelheiten herausfinden. Erst als Spezialisten der amerikanischen Bundespolizei das Gesicht der Toten anhand eines Computerprogramms rekonstruieren können, nimmt der Fall 14 Monate später neue Fahrt auf.
Ermittlungen der Polizei ergaben demnach, dass die damals 33-jährige Polin Malgarzata Galaj, die offenbar in Deutschland unter dem Namen "Frau Beate" im Rotlichtmilieu aktiv war, mehrere Suizidversuche überlebte, bevor sie ermordet wurde.
Vermisstenfall Anett Carolin Kaiser
Seit dem 26. August 2011 wird die damals 51-jährige Anett Carolin Kaiser vermisst - kurz zuvor hatte sie ein großes Haus in Morsbach-Steimelhagen gekauft - und ihren wenigen Bekannten versprochen, spätestens zum Zöppkesmarkt im September nach Solingen zurückzukehren.
Anett Carolin Kaiser hatte die Klingenstadt verlassen, denn sie wollte fortan in Morsbach leben und zuvor nach Jerez de la Frontera in Spanien fahren, um ihr Eigentum zu holen. Denn auch in Andalusien gehört ihr ein Haus.
Doch ihr Ziel erreichte sie nie: Seither gilt die zierliche, etwa 1,63 Meter große Frau als spurlos verschwunden.