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ErmittlungenDiese Mord- und Vermisstenfälle in Rhein-Berg sind ungeklärt

Lesezeit 3 Minuten

Symbolbild.

Rhein-Berg – Es ist grausame Realität: Viele Mordfälle bleiben ungeklärt. Oft fehlt auch noch nach Jahren jegliche Spur von den Tätern. Wir zeigen an dieser Stelle die Fälle, die Ermittler im Rheinisch-Bergischen Kreis vor Rätsel stellen und deren Spuren auch heute noch in eine Sackgasse führen.

21-jährige Alina U. erschossen aufgefunden

Am 23. Dezember 2002 wurde die 21-jährige Alina U. im Keller eines Hauses an der Refrather Friesenstraße erschossen aufgefunden. Zwei Jahre später verurteilte die 11. Große Strafkammer des Kölner Landgerichts Jimmy J., den Stiefvater der jungen Frau, einen gebürtigen Iraner, in einem spektakulären Indizienprozess wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe. Doch schon in der Urteilsbegründung sprach das Gericht von ungeklärten Vorgängen: Es muss einen zweiten Mann gegeben haben. In der Mordnacht wurde die 19-jährige Vanessa, Alinas jüngere Schwester, von einem Unbekannten misshandelt und im Badezimmer gefesselt eingeschlossen. Jimmy J. kann es nicht gewesen sein. Im Juli 2005 hatte die Staatsanwaltschaft verlauten lassen, es gebe eine bisher nicht zugeordnete DNA-Spur, die am Tatort gefunden worden sei. Vanessa hatte seinerzeit erklärt, ihr Peiniger habe Deutsch mit ausländischem Akzent gesprochen.

Die 270 Männer iranischer Herkunft, sollen sich zum Zeitpunkt des Mordes im Dezember 2002 im Rheinisch-Bergischen Kreis aufgehalten haben. Eine groß angelegte Speichelproben-Aktion führte zu keinem Ergebnis. Der zweite Täter wurde bis heute nicht gefunden.

Tote Joggerin Maria Lukas

Vier Tage und vier Nächte lag die Leiche der Joggerin Maria Lukas in einem Gebüsch, knapp drei Meter neben der viel befahrenen Golfplatzstraße in Refrath. Dann wurde die Leiche der 45-jährigen Frau am Mittwoch, 29. Juli 1992, gegen 15 Uhr von ihrem Ehemann und ihrem Sohn gefunden wurde. Maria Lukas war Opfer eines schweren Gewaltverbrechens geworden. Ihr Mörder wurde nie gefasst. Die Polizei veröffentlichte ein Phantombild des möglichen Täters, ohne Erfolg. Ein Sexualdelikt schloss der Chef der Kölner Mordkommission, nicht aus. Aufgrund der Witterung war die Leiche von Frau Lukas schon stark verwest – ein Sexualdelikt konnte nicht nachgewiesen werden . Als Maria Lukas zum Joggen aufbrach, war sie mit einer dunklen Jogginghose, einem weißen T-Shirt mit Motiv auf der Brust sowie Nike-Laufschuhen mit buntem Dekor bekleidet. Als sie gefunden wurde, war sie nackt.

Rentnerpaar fällt Gewaltverbrechen zum Opfer

Einem ungewöhnlich brutalen Gewaltverbrechen fiel im September 1986 ein Rentnerpaar in Frankenforst zum Opfer. Zwei maskierte Männer prügelten damals den 91-jährigen Johann Wilhelm zu Tode, fesselten seine 77-jährige Lebensgefährtin und plünderten die Wohnungen der beiden. Der Fall wurde nie geklärt, die Täter sind bis heute unbekannt. Offensichtlich hatte es im Flur ein Handgemenge zwischen Opfer und Täter ergeben "Die Täter haben auf massivste Weise zugeschlagen", sagte damals Staatsanwalt Peter Paul Nesseler nach der Obduktion der Leiche Wilhelms. Die Räuber hätten den alten Mann mit Gegenständen und bloßen Händen misshandelt, er hatte Wunden am ganzen Körper.

23-Jähriger tot im Holzbach gefunden

Am 19. Juni 2004 wurde ein 23-jährigen Overather tot im Holzbach gefunden. Der Mann wurde schon vorher einige Monate vermisst. Bereits im März war der aus Kasachstan stammende Familienvater aufgefallen. Der Mann gab am 21. März vor, sich mit seiner zweieinhalbjährigen Tochter vom Balkon einer Wohnung in Vilkerath stürzen zu wollen. Vorausgegangen war ein Streit mit seiner Ehefrau. Ein Sondereinsatzkommando stürmte die Wohnung und überwältigte den Mann. Danach verschwand der 23-Jährige. Der Fall ist bis heute nicht geklärt.