Troisdorf – Schon bei Betreten der Anlage fallen vier riesige Flutlichtmaste an zwei Plätzen auf. Hier kann man mittlerweile auch Tennis spielen, wenn die Sonne bereits untergegangen ist. Der Tennis-Verein Tie Break Troisdorf hat seine komplette Anlage auf den Kopf gestellt und von Grund auf saniert.
So sind zwei der neun Außen-Tennisplätze zurückgebaut worden. Stattdessen gibt es zwei Boule-Plätze – und als Neuheit einen eindrucksvollen Padel-Tennis-Platz, der mit seinem blauen Belag gleich ins Auge fällt. Dort können Vereinsmitglieder in Zukunft Padel-Tennis spielen.
Padel-Tennis
Ein neuer Trendsport
Padel-Tennis hat seinen Ursprung in Spanien und Südamerika und wird schon seit rund 100 Jahren gespielt. Im Vergleich zum Tennis ist der Platz aber kleiner und hat keine Doppelspuren. Außerdem ist das Netz niedriger. Gespielt wird immer als Doppel mit speziellem Schläger und ähnlichen Bällen wie im Tennis. Die hinteren Wände und ein Teil der Seitenwände sind aus Glas und werden wie im Squash ins Spiel integriert. Die Zählweise ist identisch mit den Tennis.
„Die Padel-Bundesliga nimmt Fahrt auf“, heißt es auf der Homepage des Deutschen Padel-Verbandes, der 2011 gegründet wurde. In der abgebrochenen Saison 2020 gab es sechs Spieltage. Seit Mai wird außer in der Bundesliga auch in einer Amateur-Liga gespielt.
Wer Lust hat, die neue Sportart kennenzulernen, kann sich beim Verein per Mail melden und eine Probeeinheit vereinbaren. (que)
„Wir wollten mal was anderes machen, um uns von anderen Tennisvereinen abzuheben“, erklärt der Vorsitzende Jan Kaiser, der im Jahr 2018 mit einem neunköpfigen Team die Clubleitung übernommen hat. Da befand sich der Verein in der Krise. Mit nur noch 82 Mitgliedern waren die laufenden Kosten schwer zu stemmen. Das neue Team überlegte sich ein neues Konzept und hat mit vielen Maßnahmen bis heute zahlreiche Erfolge gefeiert.
So hat der familienfreundliche Club wieder 170 Mitglieder. Statt zwei Mannschaften nehmen wieder elf Teams am Spielbetrieb teil. Viele ehemalige Weggefährten, die heute bei den Herren 30 und Herren 40 spielen, sind zurückgekommen und engagieren sich mit ihren Familien.
Basis der Investitionen von mehr als 270.000 Euro war die Zuwendung aus dem Sportförderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“, aus dessen Topf der Tennisclub mit 174.000 Euro bedacht worden war. „Ohne die Fördermittel wäre das alles nicht möglich gewesen“, betont Kaiser, der beim Konzept der Förderanträge federführend die Formulare sichtete und ausfüllte.
Die drei Plätze des ursprünglichen Nachbarvereins Ski-Club sowie deren Clubhaus gleich nebenan haben die Tie-Breaker übernommen. „Der Ski-Club hat auf die weitere Nutzung verzichtet“, erläutert Kaiser. Mittels eines Durchbruchs ist die Terrasse nun deutlich vergrößert worden und kann als kleiner Biergarten genutzt werden. Die neu hinzugewonnenen Räume will der TV Tie Break in Zukunft für Feste vermieten. Im kernsanierten Clubhaus sind die sanitären Anlagen komplett erneuert worden. Die Fenster sind ausgetauscht, der Boden frisch gefliest worden, und die Theke erstrahlt in neuem Glanz. Auch dank der abgehängten Decke wirkt alles hell und einladend.
Die Boule-Plätze kämen sehr gut an, und auch Padel-Tennis sei ein absoluter Renner mit einem riesigen Spaß-Faktor, betont Kaiser, der auch stolz auf die grundsanierten Plätze und neuen Bewässerungsanlagen ist. Zudem ist noch ein Kinderspielplatz geplant. Eine neue Homepage und ein neues Logo runden den Neustart ab.