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Großeinsatz der FeuerwehrPolizei evakuierte verrauchten Bahnhof Siegburg

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Das Tiefgeschoss des Bahnhofs Siegburg war deutlich verqualmt.

Siegburg – Beißender Brandgeruch lag am Montag kurz nach 15 Uhr über dem Europaplatz im Siegburger Stadtzentrum. Die Luft im Bahnhofsgebäude war verraucht, aus dem Untergeschoss zogen Schwaden herauf. Ein Doppelzug der Stadtbahnlinie 66 war gerade eingefahren. In einem seiner Drehgestelle brannte es. Nach ersten Informationen hatten Bremsen blockiert, durch Funken hatten sich Öl und ein Schlauch entzündet.

Gemeinsam räumten Bundespolizei und Feuerwehr zunächst die Ebene, auf der die S 66 ein- und ausfährt, anschließend das gesamte Gebäude. Die ICE-Strecke wurde gesperrt, der Nahverkehr gestoppt. Der Einsatzleiter der Siegburger Wehr, Brandoberinspektor Jan Platvoet, ließ einen Trupp unter Atemschutz ins Gleisbett steigen. Der entdeckte Flammen unter dem Triebwagen.

Weitere Kräfte wurden alarmiert, über der Kreisstadt heulten die Sirenen. Die Feuer- und Rettungsleitstelle löste die höchste Alarmstufe für einen Großbrand aus. Unterstützung kam aus der Nachbarstadt Sankt Augustin. Außerdem rollten sieben Rettungswagen und drei Notarztwagen zum Europaplatz.

Der Einsatz galt als „MANV 1“, das ist die erste Stufe eines Massenanfalls von Verletzten, da nicht abzusehen war, ob und wie viele Opfer es gegeben hatte. Doch dank der schnellen Räumung des Bahnhofs wurde niemand verletzt.

Zahlreiche Bahnreisende betroffen

Dabei war die untere Ebene stark verraucht, immer wieder stiegen Wolken auf. Mit einem Pulverlöscher und Wasser konnten die Wehrleute den Brand zügig löschen. Noch eine ganze Weile entwickelte sich allerdings deutlich erkennbarer Rauch. Passanten mussten außen am Bahnhof vorbei, die untere Passage war nicht begehbar.

Aufwendig war die Lüftung des Gebäudekomplexes mit mehreren Hochdrucklüftern. Zahlreiche Reisende waren von dem Einsatz betroffen, sie konnten nicht in die Züge einsteigen, weil die Bahnsteige gesperrt waren.

Immer weitere Einsatzkräfte kamen hinzu, darunter allein etwa 90 Feuerwehrleute. Die Kreispolizei unterstützte ihre Kollegen von der Bundespolizei, um die Straßen rund um den Bahnhof für die Großfahrzeuge frei zu halten. Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg kam ebenso zum Bahnhof wie der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Christian Diepenseifen.

Der Leitungsstab des Kreises für solche Lagen wurde durch Vertreter von Technischem Hilfswerk, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft sowie der Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst komplettiert. Nach der Kontrolle der oberen Geschosse konnte das Gebäude gegen 16 Uhr wieder freigegeben werden. Der Einsatz zog erhebliche Bahn-Verspätungen nach sich.