Sankt Augustin – Durch ein innovatives Projekt soll der Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung an öffentlichen Verkehrsflächen gesenkt werden.
LED-Leuchten mit einem Managementsystem erkennen, wenn sich ihnen etwas nähert. Sie schalten dann ihre Leistung hoch und schnell wieder herunter. Über das Internet sind die Leuchten miteinander verbunden und können so kommunizieren.
Wenn also ein nächtlicher Spaziergehender erkannt ist, „laufen die Lampen mit und sorgen so für sichere Helligkeit auf dem Weg“, berichtete Thomas Reuter vom Bauhof der Stadt auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung.
Manche Bürger haben auf Straßen in Sankt Augustin Angst im Dunkeln
Bürgermeister Dr. Max Leittertstorf hatte zuletzt auf der Sondersitzung des Stadtrates darauf hingewiesen, dass man „die Straßenbeleuchtung nicht einfach ausschalten kann, um Energie zu sparen.“ Viele Menschen fühlten sich im Dunklen unsicher, hätten teilweise Angst. Es müsse also nach anderen Lösungen gesucht werden.
„Wir haben deshalb unser neues Pilot-Projekt schon jetzt im Ausschuss vorgestellt“, so der Technische Beigeordnete Rainer Gleß auf Nachfrage der Redaktion. Der Verbindungsweg von der Waldstraße zur Großenbuschstraße in Hangelar hat Anfang der Woche sechs moderne Smart-City-Leuchten bekommen, die miteinander kommunizieren.
Die Technik ermögliche es auch, genau zu sehen, wann es Sinn mache, die Lampen hell erstrahlen zu lassen. Übers Internet wird sofort gemeldet, wenn es Ausfälle gibt. Zudem kann die Lampe stufenlos gedimmt werden.
Langfristig werden Kosten für Energie in Sankt Augustin gesenkt
500 Euro Kosten fallen einmalig pro Laterne an. „Langfristig werden so die Energie- und Betriebskosten deutlich gesenkt“, so Carolin Trost von der Leitung des Bauhofes auf Nachfrage der Redaktion. Auch die Lichtemissionen würde reduziert. Insekten würden nach wie vor von der Helligkeit angelockt, allerdings nicht in der Menge, wie es früher war. Das Projekt ist sogar förderungsfähig. Der Ausschuss beschloss daher auf Antrag der CDU einstimmig, dies beim Land einzureichen.
„Allerdings ist diese Technik nicht an Hauptverkehrsstraßen einsetzbar, berichtete Reuter im Ausschuss. Die LED-Lampen würden durch die dauernde Bewegung „sozusagen ständig an und aus gehen.“
In den letzten Jahren hat die Stadt viel Energie durch den Einsatz von modernen LED-Leuchten gespart. Die alten Natriumdampf-Hochdruckleuchten werden Stück für Stück erneuert. Im Jahr 2009 waren über drei Millionen Kilowatt an Strom für die öffentliche Beleuchtung notwendig, im Jahr 2020 waren es mit 1,736 Millionen Kilowatt nur noch knapp die Hälfte.