Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg weist auf die große Bedeutung von Zugewanderten für die Wirtschaft in der Region hin.
„Remigration“IHK Bonn/Rhein-Sieg bekennt sich klar zu Zuwanderung
Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg reagiert auf die jüngst bekannt gewordenen Pläne von hochrangigen AfD-Vertretern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern für eine Vertreibung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland.
„Angesichts des demografischen Wandels wird unsere Wirtschaft in Zukunft noch stärker auf den Beitrag von Migranten und geordnete Zuwanderung angewiesen sein“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von IHK-Präsident Stefan Hagen und IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille. Darin betonen sie die Bedeutung von Grundgesetz, Rechtsstaat und Weltoffenheit für die Wirtschaft in der Region Bonn/Rhein-Sieg.
Der Rechtsstaat als Garant für eine funktionierende Wirtschaft
Das vor bald 75 Jahren in Bonn beschlossene Grundgesetz und der mit ihm verbundene Rechtsstaat seien seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des deutschen Wirtschaftsmodells, heißt es in der Erklärung. Vertrauen in Recht und Justiz ermöglichten freie unternehmerische Entscheidungen und eine funktionierende Soziale Marktwirtschaft. Vor diesem Hintergrund appelliert die IHK an alle politischen Akteure, „diese gewachsenen Grundlagen unseres Gemeinwesens in einer schwierigen Phase zu sichern“.
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Jedes zehnte Mitgliedsunternehmen der IHK-Bonn/Rhein-Sieg habe inzwischen mehrheitlich Gesellschafter aus dem Ausland oder werde von nicht-deutschen Unternehmerinnen und Unternehmern geführt, rechnet die Kammer vor. Der grenzüberschreitende Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen sei für die Wirtschaft in der Region von existenzieller Bedeutung.
Großer Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg in der Region Bonn/Rhein-Sieg
„Menschen mit Migrationsgeschichte haben in den vergangenen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Region geleistet“, so Hagen und Hille weiter. Derzeit seien rund 14 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in unserer Region Ausländer. Der Anteil von nicht-deutschen Gründerinnen und Gründern bei den Unternehmensgründungen in der Region Bonn/Rhein-Sieg liege inzwischen bei rund 20 Prozent.
Angesichts des demografischen Wandels und aktueller Prognosen, wonach im Jahr 2035 in Bonn/Rhein-Sieg 57 000 Fachkräfte fehlen werden, werde die Wirtschaft in Zukunft noch stärker auf den Beitrag von Migranten und geordnete Zuwanderung angewiesen sein.